Kapitel 2

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Völlig erschöpft kam ich dann doch noch zum Essen. Mr Bennett und Obsidian saßen bereits und Obsidian sah genervt aus, Mr Bennett sagen war belustigt, als ich ihm erzählte, ich hätte mich verlaufen.

,,Keine Sorge, Saphir und Diamond sind auch noch nicht hier, genau wie Cristel."

,,Soll ich sie holen, Vater?"

,,Ja, gerne, Obsidian." Damit stand Obsidian auf und verließ das Zimmer.

Saphir, Diamond und Cristel, dazu Obsidian? Ich glaube Mr Bennett steht auf ausgefallenes, wenn es um Namen geht.

,,Tut mir leid, dass meine Kinder so unhöflich sind. Saphir und Diamond trödeln gerne und Cristel ist sehr schüchtern."

,,Ist schon okay, Mr Bennett. So bin ich wenigstens nicht komplett zu spät."

,,Du wirst dich noch zurecht finden. Die meisten die das Haus zum ersten Mal betreten verlaufen sich." Meinte er und ich nickte.

Die Freundlichkeit in Mr Bennett's Stimme beruhigte mich, weshalb ich mich entspannt zurück lehnte.

Einige Minuten später betrat Obsidian wieder das Zimmer, diesmal mit einem süßen kleinen Mädchen in den Armen, das man für eine Puppe hätte halten können. Sie war wirklich schön. Ihre Haut war blass, fast als wäre sie krank, ihre Haare waren blond, wie die von Obsidian, ihre Augen ebenfalls wie seine blau und sie trug ein hübsches rosa Kleidchen, wie eine Prinzessin es tun würde.

Obsidian setzte das kleine Mädchen auf einen erhöhten Stuhl neben sich, drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und flüsterte ihr etwas zu, was sie zum Lächeln brachte. Also entweder hat er wirklich einen sehr guten Draht zu ihr oder er hat über mich gelestert.

,,Jungs! Ihr braucht keine Scheu zu haben, kommt ruhig rein!" Sagte Mr Bennett und zwei hübsche junge Männer wie Obsidian kamen ins Zimmer.

,,Scheu? Na klar." Sagte der eine.

Er hatte ordentliche braune Haare und grüne Augen, trug ein Hemd und eine Hose und grinste mich leicht an, genau wie der neben ihm. Dieser hatte ebenfalls braune Haare, die sich alle paar Minuten aus dem Gesicht wischen musste.

,,Genau, sie ist doch bloß ein Mädchen."

,,Warum sollten wir also Scheu haben?" Sie setzten sich jewals auf einen Platz neben mir und grinsten breit.

Die beiden gefielen mir. Sie waren lustig.

,,Jungs, benehmt euch. Sie ist unser Gast."

,, Natürlich..." Sagte der links von mir belustigt und sein Bruder beendete seinen Satz:

,,Haben wir vergessen." Ich schmunzelte leicht.

Ob die zwei Zwillinge waren? Sie sahen sich auf jeden Fall sehr ähnlich. Auch wenn nicht, sie waren alle vier wirklich gutaussehend, sogar die Kleine, die ich vermutete, dass sie Cristel war. Schon traurig, wenn ein kleines Mädchen hübscher ist als man selbst... Mr Bennett lächelte mir zu.

,,Nun denn, dann guten Appetit." Sagte er und alle begannen zu essen.

Ich zögerte kurz. Das Essen sah irgendwie beängstigend aus. Es war eigentlich Nudeln Bolognese, aber so wie es auf dem Teller platziert war, sah es aus wie ein zerfleischtes Gehirn. Zum Glück schmeckte es gut und ich brachte dieses Abendessen mit Erfolg hinter mich.

Nach dem Essen wurde ich direkt von den beiden Jungs abgefangen. Sie stellten sich mir in den Weg, als ich das Zimmer verlassen wollte und grinsten mich komisch an.

,,Hallo." Sagte der linke.

,,Ich bin Diamond."

,,Und ich bin Saphir." Sagte der andere.

,,Schön dich kennenzulernen." Sagte Diamond und lächelte mich an.

,,Sag Mal, flirtest du mit ihr?" Fragte Saphir belustigt und Diamond zuckte mit den Schultern.

,,Warum nicht?" Sagte er grinsend und zwinkerte mir dann zu, was mich rot werden ließ und ein unwohles Gefühl in mir weckte.

,,Okay, ihr Zwei." Obsidian tauchte neben mir auf und tat auf belustigt.

,,Lässt das kleine Kätzchen jetzt in Ruhe, bevor ihr sie noch verjagt." Sagte er und ich wollte gerade protestieren, dass er mich 'kleines Kätzchen' nannte, als mir jemand am Rockzipfel zog.

Ich schaute runter und sah in das Puppengesicht von Cristel. Sie schaute mich schüchtern an und machte eine Bewegung mit der Hand, dass ich näher kommen sollte, weshalb ich mich hin hockte. Ich lächelte sie freundlich an. Sie war so süß, da könnte ich einfach nicht anders.

,,Du bist voll schön..." Murmelte sie durch ihre Hände, die sie sich schüchtern vor den Mund hielt und ich schmunzelte gerührt.

,,Danke, aber du bist auch sehr schön." Antwortete ich und sie begann zu strahlen, dann rannte sie kichernd an mir vorbei und wollte bei Obsidian auf den Arm.

Er nahm sie hoch und sie flüsterte ihm etwas zu.

,,Da hat sie aber Recht, Cristel. Du bist sehr schön." Sagte er und verließ mit der Kleinen auf dem Arm das Zimmer.

Alle klar, die beiden waren ein Herz und eine Seele. Ich wollte ja immer gerne ein Geschwisterchen haben, aber meine Eltern wollten kein zweites Kind.

,,Miss Morgan." Sprach Mr Bennett mich an und ich lächelte höflich.

,,Sie können mich gerne Katie nennen, Mr Bennett." Sagte ich und er lächelte.

,,Nun, Katie. Ich denke du solltest schlafen gehen. Morgen sind wir direkt nicht da, wir holen meine anderen Söhne vom Bahnhof ab, weshalb du schon ein paar Stunden auf Cristel aufpassen musst."

,,Geht klar, sie ist wirklich sehr niedlich."

,,Ja, das ist sie." Sagte er und lächelte.

,,Hey, Katie." Sagte Saphir und tippte mir auf die Schulter.

,,Sollen wir dich auf dein Zimmer bringen?" Fragte Diamond und ich wollte gerade antworten, aber Mr Bennett tat das für mich.

,,Ich denke, Katie findet ihr Zimmer alleine Jungs." Sagte er streng und schaute die beiden Jungs an, sie nickten enttäuscht und verschwanden.

,,Verzeih, Katie. Die beiden sind wirklich unmöglich."

,,Schon okay, sie sind nett."

,,Ja, schon, aber sie sind auch aufdringlich. Aber du musst dir keine Sorgen machen. Wenn etwas ist, kommst du zu mir und das gilt bei allen meinen Söhnen." Sagte er und ich nickte.

Was er wohl mit aufdringlich meinte?

,,Am besten du hältst dich von allen fern, ist am sichersten für dich." Sagte er noch, lächelte mich an und ging dann aus dem Zimmer.

Verwirrt schaute ich ihm hinterher. Da machte man sich ja glatt Sorgen, wenn er so direkt sagt, es wäre sicherer wenn ich seinen Söhnen zu nahe käme. Was sollen die schon machen? Sie werden ja wohl keine Serienkiller sein oder sowas.

An diesem Abend suchte ich fünfzehn Minuten nach meinem Zimmer und als ich es endlich fand zog mir schnell meinen Schlafanzug an und ließ mich völlig erschöpft in mein Bett fallen. Es war so kuschelig. Noch nie hatte ich in einem Bett gelegen das so gemütlich war. Ich mummelte mich in die Decke ein und vergrub mein Gesicht im Kissen.

Der süßer Geruch stieg mir in die Nase und hüllte mich in eine Hülle der Müdigkeit, die mich innerhalb weniger Minuten in das Land der Träume entführte.

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang