Kapitel 50

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Einige Tage waren vergangen. Ich saß mit Obsidian in Cristel's Zimmer und spielte mit ihr Barbie, als wir gerufen wurden.

,,Katie, Obsidian! Kommt schnell!" Rief Achat und wir standen verwirrt auf.

,,Cristel, wartest du hier, Prinzessin?" Sagte Obsidian, sie nickte brav und wir verließen das Zimmer.

Unten im Wohnzimmer angekommen schob Obsidian sich schützend vor mich und knurrte leise. Mr Bennett saß auf der Couch und sah uns an und bevor Obsidian ihn angreifen konnte stellte Achat sich vor seinen Vater.

,,Es ist okay, Obsidian. Lass ihn reden."

,,Sehe ich so aus? Er wollte Katie umbringen?!"

,,Nicht ich wollte es, Obsidian." Sagte Mr Bennett und verwirrte seinen Sohn dadurch.

,,Was redest du da?"

,,Tyranus ist stärker als ich gedacht hat. Ich wusste ja, dass er Vampire manipulieren kann, aber dass er es auch kann, wenn er nichtmal in ihrer Nähe ist, hätte ich nicht gedacht." Sagte er.

Obsidian setzte sich, zog mich sanft auf seinen Schoß und wie von alleine legte seine hand sich automatisch auf meinen Bauch.

,,Du willst also sagen, du wurdest manipuliert?"

,,Ich würde der Mutter meiner Enkelkinder niemals etwas tun." Sagte er und lächelte mich freundlich an.

,,Katie, ich hoffe du weißt, dass ich dich liebe wie eine Tochter und dass das neulich nicht ich selbst war. Es tut mir leid." Sagte er und ich nickte leicht lächelnd.

,,Ich weiß-"

,,DAS IST JA AUSGESPROCHEN RÜHREND, BRÜDERCHEN!" Hörten wir plötzlich eine bekannte Stimme und ich rannte zum Fenster.

Dort, direkt vor dem Tor zum Grundstück standen mindestens dreißig Vampire und auf einem Panzer mit einem Mikrofon, welches mit Lautsprechern verbunden war, in der Hand, stand Tyranus und grinste.

,,WIR HABEN EUCH UMSTELLT. ES IST AUS FÜR EUCH, ZUMINDEST FÜR DAS MÄDCHEN!" Obsidian stellte sich neben mich und sah mich besorgt an.

,,ICH LASSE EUCH DIE WAHL! GIBT MIR DAS SCHWANGERE HYBRIDENMÄDCHEN UND EUCH ANDEREN PASSIERT NICHTS!" Ich fing an zu zittern. Angst breitete sich in mir aus und ich hörte nur wie Obsidian flüsterte: ,,Niemals."

Ich senkte den Blick. Tyranus wollte mich. Nur mich, dann lässt er die anderen in Ruhe, aber...die Zwillinge...

,,Katie, denk nichtmal daran." Sagte Alexandrit und ich drehte mich zu den anderen um.

,,Es ist eure einzige Chance-"

,,Nein, Katie. Ist es nicht. Wir werden kämpfen, für dich, weil wir alle wissen, dass Obsidian uns sonst umbringen würde." Alexandrit lächelte mich an und ich lächelte zurück.

,,IHR HABT EUCH ALSO ENTSCHIEDEN? GUT! DANN HABEN WIR MEHR SPASS! JEDER VON EUCH WIRD STERBEN UND ICH DENKE ICH FANGE MIT DEM MÄDCHEN AN UND DANN VOM JÜNGSTEN ZUM ÄLTESTEN!" Plötzlich donnerte das Haus und ich zuckte zusammen. Ich hörte einen kreischenden Schrei und sah entsetzt zu Obsidian.

,,Cristel!" Rief er und rannte los.

Seine Brüder und Mr Bennett folgten ihm und ich sah aus dem Fenster. Alles nur wegen mir... Zögernd lief ich ebenfalls zu Cristel. Obsidian hatte sie auf den Arm genommen und hielt sie schützend fest. Sie weinte vor Angst und klammerte sich an ihren Bruder, während dieser mich entdeckte und meine Hand nahm.

,,Wir müssen Katie, Cristel und Beryll in Sicherheit bringen!"

,,Ich will aber kämpfen!" Protestierte Beryll und Obsidian sah ihn leicht entschuldigend an.

,,Nein, Beryll. Ihr seid alle nicht stark genug." Sanft legte er seinem Bruder eine Hand auf die Schulter.

,,Beryll...du musst Katie und Cristel in Sicherheit bringen und sie mit allem was du hast beschützen. Versprichst du mir das?" Beryll senkte bedrückt den Blick, dann nickte er.

,,Warte...ihr kommt nicht mit?" Fragte ich entsetzt und Obsidian sah mich an.

,,Wir müssen das hier heute endlich aus der Welt schaffen, schon allein für meine Zwillinge." Sagte er sanft und streichelte meine Wange.

,,Ich will nicht ohne dich gehen-"

,,Katie, du musst aber-" wieder donnerte das Haus.

Cristel klammerte sich kreischend an Obsidian und ich sah mit Tränen in den Augen zu Obsidian.

,,Jetzt verschwindet schon!" Obsidian gab mir Cristel, Beryll schnappte sich meine Hand und verließ schnell mit mir das Haus.

Ich sah die ganze Zeit zurück, hoffte dass sie uns folgen würden, als wir plötzlich eine Laute Explosion hörten und erschrocken stehen blieben. Das Haus in welchem ich mich die letzten Monate so wohl gefühlt habe, war weg. Nur noch Ruinen und Asche erinnerten an das so schöne Gebäude.

,,Obsidian..." Ich gab Beryll seine kleine Schwester und lief zurück zum Haus.

Es brannte an einigen Stellen, Rauch stieg in den Himmel und es war staubig durch die Asche. Während ich ängstlich seinen Namen rief suchte ich nach Obsidian, bis ich ihn schließlich mitten in der Ruine knien sah. Seine Haare waren durch den Ruß ganz dreckig und auch seine Haut und seine Kleidung waren verschmutzt.

Ich ging näher an ihn rann und legte ihm sanft meine Hand auf die Schulter, aber er schlug sie grob weg, stand auf und drehte sich zu mir um.

,,Fass mich nicht an, Katie!" Verwirrt sah ich ihn an und zog meine Hand zurück.

,,Wo...wo sind die anderen?" Fragte ich mit zittriger Stimme und er sah mich nur kalt an.

,,Sie sind deinetwegen gestorben." Sagte er und ich sah ihn traurig an.

,,W-wegen mir?"

,,Ich hätte dich gleich an meinen Onkel ausliefern sollen! Hättest du nicht meine Kinder in dir! Jetzt ist meine Familie fort und das ist deine Schuld!" Ich war entsetzt. Meinte er das wirklich ernst?

,,Obsidian!" Rief Cristel, die sich von Beryll's Hand löste und zu Obsidian rannte, aber noch stehen blieb bevor sie bei ihm ankam.

Sie sah ängstlich aus und klammerte sich an mein Bein, weshalb ich verwirrt war.

,,Verschwinde von hier, Katie." Sagte Obsidian kalt, kam auf mich zu und nahm Cristel ohne Rücksicht auf ihren Willen auf seinen Arm.

,,Katie!!" Rief sie ängstlich und streckte ihre Arme nach mir aus, während ich ihnen hinterher sah und bitterlich in Tränen ausbrach.

Erst als ich Sirenen hörte versuchte ich mich zu beruhigen und rannte weg. Bevor Feuerwehr ankam verschwand ich von dem Grundstück und versteckte mich im Wald. Sie löschten den Brand und suchten nach Verletzten oder gar Leichen, aber sie fanden nichts. Garnichts, was mich zum stuzen brachte. Wo waren dann die Leichen von Obsidian's Familie? Wieder kamen mir die Tränen. Sie konnten doch nicht alle tot sein... Sie durften es einfach nicht.

Sie mussten es irgendwie geschafft haben, wenn Obsidian es geschafft hat. Und wo waren Tyranus und seine Leute? Sie schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Gerade als ich von dort verschwinden wollte, hörte ich plötzlich ein Knacken hinter mir.

,,Hallo, Täubchen." Tyranus... Ich erstarrte vor Angst und traute mich nicht mich zu bewegen. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken und seine Hände auf meinen Armen.

,,Bist du bereit für die Hölle?"

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutWhere stories live. Discover now