Kapitel 8

21.5K 772 142
                                    

Im Wohnzimmer ließ Obsidian mich grob auf die Couch fallen und setzte sich neben mich. Ich wollte so weit von ihm weg, als ich plötzlich etwas neben mir spürte. Beryll lag mit geschlossenen Augen auf der Couch und war noch blasser als sonst. Oh Gott.

Ich schrie auf und wollte von dieser Couch weg, aber Obsidian griff mich am Handgelenk und zog mich zurück auf die Couch.

,,Nicht weglaufen, Kätzchen. Das schaffst du sowieso nicht." Er näherte sich meinem Hals und drückte mich mit seinem Arm der um meine Tailie lag an sich.

Plötzlich ging die Tür auf und Mr Bennett stand zusammen mit seinen Söhnen vor mir und schaute enttäuscht auf seinen Sohn, den er soeben mit einem Pfeil abgeschossen hat.

,,Achat, Bring deinen Bruder auf sein Zimmer. Wenn er wach wird sollte er nicht hier-"

,,Wenn er wach wird?!" Fragte ich und schaute Beryll an.

,,Sie haben ihn mit einem Pfeil abgeschossen!"

,,Du hast es wohl noch nicht kapiert, kleine Maus." Alexandrit setzte sich neben mich und legte seinen Arm um meine Schulter, was ich garnicht gut fand.

,,Er ist nicht tot." In dem Moment atmete Beryll auf und ich schaute ihn entsetzt an.

Die Farbe kam zurück in sein Gesicht, er setzte sich auf und öffnete die Augen. Er schaute sich leicht verwirrt um und sah dann zu seinem Vater, der ihn wütend und enttäuscht ansah.

,,Entschuldige, Vater." Sagte er beschämt und senkte den Blick.

Ich war noch immer zu entsetzt, um etwas zu sagen. Erst war er vor meinen Augen aus dem vierten Stock gesprungen und dann wurde er mit einer Armbrust abgeschossen! Jetzt saß er hier, völlig lebendig, dabei musste er tot sein!

,,Nun ja, irgendwann hätte sowieso einer von euch es versucht."

,,Dürfen wir jetzt, Vater?" Fragte Obsidian neben mir und drückte sich enger an mich.

,,Ich werde langsam wahnsinnig bei ihrem Geruch."

,,Noch nicht, Obsidian. Vielleicht weiß sie auch nichts." Sagte Achat und schaute mich an.

,,Wissen? Was denn-" Obsidian hielt mir den Mund zu und rieb sich die Stirn. ,,Du bist unausstehlich, wenn du histerisch wirst." Sagte er genervt und drückte mir weiter seine Hand auf meinen Mund.

Durch seine Hand bekam ich kaum Luft und versuchte irgendwie zu atmen, aber ich war nicht besonders gut darin lange durch die Nase zu atmen. Mr Bennett unterhielt sich derweil mit Achat und als er zu mir schaute, überlegte er.

,,Obsidian, ich bitte dich." Sagte Mr Bennett, Obsidian schaute zu mir und bemerkte scheinbar erst jetzt, das ich kaum Luft bekam.

,,Herrgott, ihr Menschen seid ja so empfindlich." Meinte er und nahm seine Hand von meinem Mund, ich atmete tief ein und schaute dann zu Mr Bennett.

,,B-bitte, Mr Bennett... I-ich weiß doch nichtmal was das alles soll..." Sagte ich leise und spürte wie mir die Tränen in die Augen traten.

Ich hatte Angst. Sie alle waren eindeutig angsteinflösend und zu wissen, dass Mr Bennett gerade seinen Sohn getötet hatte, er wieder aufgewacht ist und ich vermutlich getötet werden soll...das war zu viel für meine Nerven.

,,Ich denke, ich habe eine Idee." Sagte Mr Bennett und sah mich nachdenklich an.

,,Du würdest eine wunderbare Braut, für einen meiner Söhne abgeben."

Wie bitte?! Braut? Will der mich verarschen?!

,,Aber Vater, von wem denn?"

,,Mal schauen. Seid ihr denn damit einverstanden?" Er wandte sich an seine Söhne.

Obsidian grinste mich leicht an.

,,Das Kätzchen zur Braut? Klingt doch gut." Sagte er und ich schaute verstört von seinem Grinsen zu Mr Bennett und seinen Söhnen.

,,Warum kriegt nicht einfach der jüngste sie?" Fragte Beryll und Mr Bennett schüttelte den Kopf.

,,Gerade deshalb. Du bist noch zu jung und außerdem bist du überhaupt erst Schuld, dass wir in diesem Debakel stecken." Beryll verschränkte die Arme.

,,Gemeinheit..." Murmelte er und ließ sich bockig neben Alexandrit auf die Couch fallen.

,,Wollt ihr nicht erstmal mich fragen, ob ich damit einverstanden bin?" Fragte ich wütend und Mr Bennett drehte sich zu mir um.

,,Du hast keine Wahl. Entweder du bleibst für immer hier oder wir müssen dich töten."

,,Das ist nicht fair..." ,,Du kannst dir zumindest aussuchen, wer dein Gemahl wird, wenn es soweit ist." Sagte Mr Bennett.

,,Ich will aber-"

,,Willst du lieber sterben?!" Fragte Obsidian neben mir genervt und ich schaute ihn an.

,,Ich könnte dich innerhalb zwei Sekunden töten, wenn ich es wollte und du sitzt ziemlich in meiner Falle fest, also entscheide lieber schnell, bevor ich hungrig werde." Wenn er so mit mir sprach, machte er mir wirklich Angst.

Wenn er davon sprach mich zu töten... Ich verstand aber noch immer nicht, was er mit Hunger meinte? Was wollte er bitte machen? Mein Fleisch essen?

,,Nicht ganz, kleine Maus." Ich schaute zu Alexandrit und sah ihn verwirrt an.

,,Dein Fleisch ist nicht, was wir wollen." Sagte er leicht grinsend und ich war verwirrt.

Woher wusste er, dass ich das gedacht habe?

,,Das ist nicht von Bedeutung. Der Punkt ist, dass wir nicht dein Fleisch wollen." Er kam mir etwas näher und fuhr mit seinem Finger über meine Pulsader.

,,Wir stehen viel mehr auf etwas, dass pulsiert und durch deine Adern schießt." Sein Blick auf meinem Hals verpasste mir eine Gänsehaut.

Pulsiert und durch meine Adern schießt? Meinte er etwa-?

,,Mein Blut?" Fragte ich mit zittriger Stimme und Obsidian kicherte leise.

,,Dass du erst jetzt drauf kommst, ist belustigend, Kätzchen." Dadurch das er grinste, konnte ich seine spitzen Eckzähne sehen.

Wie bei Beryll waren sie ungewöhnlich lang und in diesem Moment kam mir die Erleuchtung! Ungewöhnlich lange und spitze Eckzähne, unfassbarer Geschwindigkeit, sie sterben nicht und sich auf mein Blut aus?

Sie sind...Vampire!

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon