Kapitel 10

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Am nächsten Morgen wachte ich auf. Das Kribbeln in meinem Kopf war weg und generell waren meine Kopfschmerzen verschwunden. Ich stand noch etwas müde auf und schleppte mich zum Schrank. Ich suchte mir Klamotten raus, weil ich in die Wanne wollte und ging dann zu meiner Zimmertür.

Ob sie heute auf geht? Zögernd griff ich nach der Türklinke und tatsächlich ging die Tür auf. Ich streckte meinen Kopf durch den Türspalt und versicherte mich, dass die Luft rein war. Okay, kein Bennett in Sicht. Ich verließ leise mein Zimmer und betrat das Badezimmer. Auch hier war keiner drin, weshalb ich erleichtert ausatmete. Ich legte meine neuen Klamotten auf die Kommode im Bad und machte den Wasserhahn der Badewanne an.

Ich entledigte mich meiner Kleidung und stieg in die Wanne, als sie voll mit dampfenden Wasser war. Das warme Wasser war wirklich erfrischend. Es roch durch den Schaum nach Rosen und Kamille, weshalb ich mich entspannt zurück lehnen wollte, als ich plötzlich einen Körper hinter mir in der Wanne spürte und aufschreien wollte, doch mir wurde der Mund zugehalten.

,,Nicht schreien, Kätzchen," Flüsterte Obsidian mir verführerisch zu, ,,du willst doch niemanden wecken." Ich zitterte.

Mit meinen Armen verdeckte ich meinen Oberkörper und der Rest wurde zum Glück vom Schaum versteckt, aber dann bemerkte ich die Tatsache, dass ich zwischen seinen Beinen saß und er nicht wirklich bekleidet war. Mit einem Stoß meines Ellenbogens in seine Rippen, schaffte ich es, dass er mich los ließ und rutschte weit von ihm weg, zum anderem Ende der Wanne.

,,Was machst du hier?! Wie unhöflich bist du eigentlich?" Er lachte leise und rieb sich die Rippen.

Seine Haut war blass und von dem, was ich von seinem Körper sah, wurden meine Wangen ganz heiß. Er sah so verdammt gut aus...

,,Ich hab gehört wie du dein Zimmer verlassen hast und ins Bad gegangen bist und da dachte ich mir, ich könnte dir Gesellschaft leisten." Ich spürte seinen Fuß an meinem Bein und zog meine Beine an meinen Körper.

,,Lass das..." Sagte ich schüchtern und er schmunzelte.

,,Wieso denn? Es gefällt dir doch, wenn ich dich berühre." Er kam näher zu mir und beugte sich leicht zu mir vor.

Seine Hand fuhr über meinen Arm und verpasste mir eine Gänsehaut. Ich verkrampfte meine Arme um meine Brüste, damit er auf keinen Fall etwas sah, aber ich wusste nicht, ob ich ihm stand halten könnte. Seine Berührungen kribbelten auf meiner Haut und sein Blick war intensiv, als wolle er mich dirchlöchern.

,,Du kannst entscheiden, wie du behandelt wirst, in der Zeit die du bei uns verbringen musst. Du musst nur die richtige Entscheidung treffen, wenn du gefragt wirst, wessen Braut du werden willst."

,,Ich will niemandes Braut sein-" er legte mir seinen Finger auf die Lippen, um mich zum verstummen zu bringen.

,,Sag das nicht, Kätzchen. Du verdirbst die romantische Stimmung hier."

,,Hm?!" Hat der Typ Wahnvorstellungen?!

,,Na komm, Kätzchen. Gib mir einen Kuss." Sagte er plötzlich und legte eine Hand an meine Wange.

,,Vergiss es! Ich würde jetzt gerne baden!"

,,Aber wir baden doch schon, Kätzchen, nur eben zusammen. Wenn du mich nicht küsst, küsse ich eben dich, aber ich weiß nicht, ob du das so toll finden wirst." Er leckte sich über die Lippen und ich verstand.

Er wollte mich wieder beißen, mir erneut wehtun, wie er es gestern getan hatte.

,,Wieso willst du mir wehtun?" Meine Stimme war brüchig und ich begann zu zittern, dabei war das Wasser so warm, doch seine Hände waren kalt wie Schnee.

Generell, alles an seinem Körper strahlte Kälte aus und das Wasser um mich herum schien zehn Grad kühler zu sein.

,,Es würde ja nicht so sehr wehtun, wenn du dich nicht wehren würdest, und jetzt.." er packte meine Hände, zog sie von meinem Oberkörper weg und drückte sie gegen die Wand der Badewanne.

Jedoch, anders als erwartet, schien er sich nichtmal dafür zu interessieren, was ich versteckt hatte. Seine Augen blickten stur in meine und als würde er mich hypnotisieren, würde ich langsam weich.

,,Na, wirst du mich jetzt küssen, Kätzchen, oder stehst du darauf, wenn ich dich beiße?" Er legte seine Lippen an meinen Hals und ich spürte kurz seine spitzen Zähne auf meiner Haut.

Ich konnte mich nicht bewegen, aber ich wollte nicht wieder gebissen werden. Die Wunde, die Gagat mir gestern zugetragen hatte, tat heute noch weh. Obsidian's war aus irgendeinem Grund schnell verheilt und es war nur eine winzige Narbe zu sehen.

,,Weißt du, ich zähle jetzt bis drei. Und wenn deine Lippen bei drei nicht auf meinen liegen übernehme ich. Eins..." Er will mich doch verarschen?!

Das ist doch Nötigung, obwohl... Ich würde ihn wirklich gerne küssen, wäre er nicht so ein eiskaltes Arschloch, das nur auf mein Blut aus ist.

,,Zwei..."

Komm schon, Katie! Nur ein Kuss, dann ist er zufrieden! Er ließ meine Hände los und stemmte seine Arme links und rechts von mir.

,,Und drei-" ich tat es.

Ich legte meine Hände an seinen Nacken, zog ihn zu mir und küsste ihn. Es fühlte sich erstaunlich gut an ihn zu küssen. Seine Lippen waren weich und irgendwie fühlte es sich so an, als seien sie für meine geschaffen.

Er legte plötzlich seine Hände an meine Wangen und vertiefte den Kuss, dabei wollte ich eigentlich nicht mehr, aber es fühlte sich doch so gut an von ihm geküsst zu werden. Schließlich konnte ich ihm nicht mehr wiederstehen und schloss meine Augen. Ich spürte wie er triumphierend in den Kuss hinein grinste und mir mit seinem Körper immer näher kam, weshalb ich rot anlief.

,,O-obsi-dian-"

,,Sscht, sei still!" Fauchte er gefährlich und küsste mich noch leidenschaftlicher.

Mit seiner Zunge drang er in meinen Mund und raubte mir jeglichen Atem. Als er von meinen Lippen abließ, wanderten seine Lippen langsam zu meinem Hals. Er ließ nicht einen Zentimeter aus, während er meinen Nacken liebkostete und schließlich schon fast bei meiner Brust war, weshalb ich endlich aufzuwachen schien und ihn von mir drückte.

,,Stopp..." Sagte ich erschöpft und legte meine Arme wieder um meinen Oberkörper.

Er lehnte sich in der Wanne zurück und legte seine Arme auf den Wannenrand. Mit einem leicht perversen Grinsen schaute er hinunter auf das Wasser und ich bemerkte entsetzt: DER SCHAUM WAR WEG!!

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutWhere stories live. Discover now