Kapitel 21

20K 737 111
                                    

,,Ah!" Ich schreckte hoch. Ich saß auf dem Stuhl im Pavillon und Obsidian kniete vor mir.

,,Kätzchen? Alles gut?" Fragte er besorgt und streichelte meine Wange.

Es war nur ein Traum? Obsidian hat mich nicht zurück gelassen? Tränen traten mir in die Augen und ich fiel Obsidian um den Hals. Sanft legte er seine Arme um mich, während ich bitterlich weinte und mich an ihn klammerte.

,,Hattest du einen schlimmen Traum, Kätzchen?" Fragte er und streichelte meinen Kopf.

Ich nickte leicht, konnte aber nicht zu weinen aufhören. Der Traum war schrecklich gewesen. Warum träumte ich sowas? Obsidian war viel zu lieb um solche Dinge zu sagen. Alexandrit und Achat würden mir nichts ohne die Erlaubnis ihres Vaters tun, die Zwillinge waren nicht so, Jadeit mochte mich nicht und Beryll war ebenfalls viel zu gehorsam gegenüber seinem Vater.

Bei Rubin und Gagat war ich mir nicht sicher, aber ich wusste, dass die anderen sowas nie tun würden. Während ich weinte, hob Obsidian mich sanft in seine Arme und stand auf.

,,Soll ich dich ins Bett bringen, Kätzchen?" Fragte er, aber ich wollte nicht schlafen, weshalb ich den Kopf schüttelte.

,,Kann...kann ich das Bild sehen?" Fragte ich und schaute Obsidian leicht nervös auf seine Antwort an.

,,Möchtest du gerne?" Fragte er und ich nickte.

Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, er ließ mich vorsichtig runter und ging zum Geländer auf dem sein Zeichenblock lag.

,,Verzeih, wenn es dir nicht gefällt." Sagte er und gab mir den Block.

Wow... Auf dem obersten Blatt war die Bleistiftzeichnung eines schlafenden Mädchens. Um sie herum wuchsen Rosen und am Himmel leuchtete der Mond. Das Bild war wunderschön...

,,Und das...das bin wirklich ich?" Fragte ich erstaunt und er lachte leise.

,,Natürlich bist du das. Gefällt es dir?" Fragte er und ich nickte.

,,Es ist wunderschön, Obsidian." Sagte ich und schaute ihn an.

,,Das freut mich." Er sah richtig glücklich aus, wie ein kleiner Junge, als sein Gesichtsausdruck sich plötzlich änderte.

,,Was ist los?" Fragte ich und sah ihn besorgt an.

,,Nichts.. es ist nur..." Er schaute mich an und ich sah, wie seine Augen sich leicht rötlich färbten.

,,Die Konzentration macht mich immer so durstig." Flüsterte er und kam einen Schritt näher.

Was sollte ich nur tun? Was wenn mein Traum eine Vorahnung war und ich doch noch von ihm verlassen werde?! Ich nahm meine Haare von meinem Hals und trat einen Schritt näher zu ihm.

,,Kätzchen?" Er schaute mich verdutzt an und ich ging noch näher zu ihm.

,,Ich lasse dich trinken..." Flüsterte ich und nahm seine Hand in meine.

,,...aber vorher, will ich etwas wissen." Noch immer verwirrt schaute er mich an.

,,Bin ich dir egal?" Fragte ich und er riss leicht entsetzt die Augen auf.

,,Wie kommst du darauf?" Fragte er und ich zuckte mit den Schultern.

,,Eine Vermutung."

,,Hat einer meiner Brüder etwas gesagt?" Fragte er und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich wollte nur wissen, ob du nur nett zu mir bist, damit ich deine Braut werde und du von mir trinken kannst wann du es willst. Aber ist auch egal... Ob nun du es bist, oder einer deiner Brüder... Einem von euch werde ich gehören müssen, wenn ich nicht sterben will, also ist es eigentlich auch egal, ob ich dir egal bin." Ich schloss die Augen und wartete darauf, dass er von mir trank, aber er tat es nicht.

Stattdessen zog er mich enger an sich, nahm mein Gesicht in die Hände und küsste mich. Völlig überrascht öffnete ich die Augen. Obsidian hatte seine Augen geschlossen und krallte sich in mein Haar. Seine weichen Lippen bewegten sich auf meinen und er versuchte den Kuss zu vertiefen.

Von meinen Gefühlen überwältigt erwiederte ich den Kuss und legte meine Arme um seinen Nacken. Ich erlaubte ihn den Kuss zu vertiefen und schloss verträumt meine Augen, während mein Herz immer schneller schlug.

So sehr ich auch am Anfang Angst vor Obsidian hatte und so gruselig und Furcht einflößend ich ihn auch gefunden habe, so sehr wollte ich ihn jetzt an meiner Seite haben. Ich wollte, dass er mich in seinen Armen hielt und mich berührte, wo er es wollte. Ich wollte nur ihm gehören, auch wenn er von mir trank, mir wehtat oder mich mit Worten verletzte.

Ich...liebte ihn...

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutWhere stories live. Discover now