Kapitel 13

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Ich saß zusammen mit Cristel in ihrem Zimmer und spielte mit ihr und ihren Puppen. Cristel liebte ihre Puppen wirklich. Sie waren immer gut gekämmt, trugen schöne Kleider und manchen hatte sie auch schöne Frisuren gemacht. Es machte Spaß mit Cristel zu spielen und wir spielten immer eine andere Geschichte.

Heute spielten wir, dass ein Prinz, welcher von der Puppe die Cristel nach ihrem Bruder benannt hat gespielt wurde, der seine Prinzessin suchte, welche die Puppe spielte, die seit ich hier war Katie hieß.

Natürlich war sie ein Kind und wusste garnicht, welche Art von Beziehung ihr Bruder und ich wirklich führten, nämlich keine. Ich war Obsidian völlig egal, dass hatte er letzte Nacht selbst gesagt. Und auch wenn es mir eigentlich egal sein sollte was jemand wie er von mir dachte, so traf es mich doch sehr tief und machte mich traurig.

,,Cristel!" Rief Mr Bennett und die Kleine sprang sofort auf und ging aus ihrem Zimmer.

Ich folgte ihr und sah, wie Mr Bennett mit ihr redete. Seine Söhne standen in Jacke und Schuhen an der Haustür und schienen zu warten.
Gingen sie irgendwo hin?

,,Ah, Katie. Wie praktisch, dass du auch gleich hier bist." Sagte Mr Bennett und kam zu mir.

,,Geht ihr aus?" Fragte ich und Mr Bennett nickte.

,,Ganz recht und du brauchst nicht auf Cristel aufzupassen. Obsidian wollte mit ihr in den Zoo gehen." Sagte er und ich nickte nur.

Obsidian war wirklich ein toller Bruder für die Kleine...

,,Kann Katie mitkommen?!" Fragte Cristel ihren Bruder und zog an seinem Mantel.

,,Was? Nein, da streike ich."

,,Das ist eigentlich eine gute Idee, Obsidian." Sagte Mr Bennett und Obsidian sah ihn genervt an.

,,Warum kann sie nicht hier bleiben?"

,,Ja, warum kann ich nicht hier bleiben?"

,,Es ist doch nur für ein paar Stunden. Meine Güte!" Genervt ging Mr Bennett zu seinen anderen Söhnen und ich schaute ihm hinterher.

Ich will nicht mit Obsidian in den Zoo...

Zwanzig Minuten später saßen wir in Obsidian's Auto. Er fuhr einen weißen Porsche und für meinen Geschmack fiel zu schnell. Cristel saß auf der Rückbank und spielte mit ihren Puppen und ich saß vorne neben Obsidian und betete, dass er mich einfach ignorierte, was er zum Glück auch tat. Er konzentrierte sich stur auf die Straße und beachtete mich kein Stück.

Im Londoner Zoo angekommen nahm ich Cristel an die Hand und Obsidian bezahlte unsere Eintrittskarten. Wir gingen rein und man glaubt garnicht wie stark Cristel war. Sie zog mich von einem Gehege zum nächsten und fragte mich nach Tierarten, was sie alles fraßen und wo sie eigentlich lebten. Zum Glück fand ich Zoos und Tiere auch immer toll als ich noch kleiner war, weshalb ich ihr ziemlich viel beantworten konnte und was ich nicht wusste fragte sie einfach ihren Bruder.

Ich war erstaunt wie viel er wusste. Er erzählte der kleinen spannende Geschichten über manche Tierarten, Fabeln und immer wenn sie nichts sehen konnte, nahm er sie auf seinen Arm. Ich beneidete Cristel wirklich. Ich hatte nie einen Bruder, aber ich habe mir immer einen gewünscht und dann war da Cristel, die das ganze Haus voll Brüdern hatte.

Im Reptilienhaus blieben wir lange vor einer großen Schlange stehen. Cristel war total fasziniert und auch ich betrachtete die Schlange mit Staunen. Obsidian stand hinter uns und ich wusste daher nicht, ob er die Schlange auch gerne anschaute, als er mir plötzlich einen Arm um die Schultern legte.

,,Wieso bist du gestern gegangen, Kätzchen? Wir hatten gerade so viel Spaß."

,,Wenn es dir Spaß macht Frauen mit seinem Aussehen und deinem Selbstvertrauen zu verführen, schön, aber in bin nicht daran interessiert." Ich schob seinen Arm von meiner Schulter und ging zum nächsten Terrarium.

Cristel folgte mir und wollte auf meinen Arm, weshalb ich sie natürlich hoch nahm.

,,Die Schlange war schön, oder." Meinte sie noch immer staunend und ich nickte.

,,Ja, das war sie. Was willst du als nächstes sehen?" Fragte ich, als Obsidian sich einmischte.

,,Nichts mehr, wir gehen nach Hause." Sagte Obsidian merkwürdig streng und nahm mir Cristel aus den Armen.

Wie ein bockiges Kind ging er mit Cristel auf dem Arm in Richtung des Ausgangs, während ich ihm verwirrt hinterher schaute. Wir waren doch gerade eine Stunde hier? Warum sollten wir schon nach Hause? Gerade als ich ihnen folgen wollte, hörte ich plötzlich neben mir eine Stimme.

,,Hmm, mein Mittagessen." Sagte sie, ich schaute zur Seite und erkannte die Gestalt einer Frau, als ich auch schon in den Bauch gestoßen wurde und so heftig gegen die Scheibe des Terrariums mit der Schlange prallte, dass sie zerbrach und ich hinein fiel.

Ich schrie auf und landete im Terrarium. Das Glas hatte mich an einigen Stellen geschnitten und mir kamen die Tränen. Verflucht, tat das weh! Ich sah die Frau vor dem Terrarium und wie sie mich angrinste.

,,Ja, du riechst wirklich köstlich." Sagte sie grinsend und kam auf das Terrarium zu, als Obsidian plötzlich neben ihr auftauchte und sie weg schubste.

,,Katie! Laut weg!" Rief er mir zu, als die Frau ihn angriff. Ich wollte gerade aufstehen und auf ihn hören, als ich plötzlich etwas bemerkte. Die Schlange, die bestimmt acht Meter lang war, kroch um meinen Körper herum und das in ungeheurer Geschwindigkeit.

Noch bevor ich versuchten konnte zu entkommen, hatte sie sich um meinen Körper gewickelt und ich spürte wie sie anfing sich immer enger um mich zu ziehen. Ich hörte die Geräusche des Kampfes zwischen Obsidian und der Frau, während es für mich immer schwerer wurde zu atmen.

Druck bildete sich auf meinen Rippen und ich versuchte verzweifelt mich zu befreien, als ich mein Bewusstsein verlor.

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt