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Ein Schatten fiel über den Tag und Nacht beleuchteten Gang. Mit federnden Schritten bewegte er sich und steuerte gezielt auf diese eine Tür zu. Der Schatten wusste, was ihn dahinter erwartete. Bedacht, keine Geräusche zu verursachen, öffnete er die hohe Holztür, nur einen Spalt, sodass ein schmaler Lichtstrahl auf ihr Gesicht fiel. Sie war friedlich, lächelte im Schlaf. Eine dunkle Locke fiel auf ihre Nase und bewegte sich bei jedem Atemzug auf und ab. Bei diesem Anblick lächelte der Schatten, so versteckt in der Dunkelheit des Zimmers, dass niemand erkennen konnte, ob er aus Bosheit lachte – mit einer Gewissheit, dass er die Oberhand besaß – oder ob er sich einfach nur des Anblicks erfreute.

Der Schatten verweilte dort einen Moment, bis er die Tür behutsam schloss. Heute war nicht der Tag, an dem er entdeckt werden wollte.

Die Person stolzierte weiter, links des Zimmers von dem Mädchen, und erreichte schließlich die Sackgasse, in der sich die Tür mit der Rose befand. Seufzend drückte sie die Klinke herunter. Sie mochte diesen Raum nicht, so sehr hasste sie doch den Sarg.

Wehmütig setzte die Gestalt sich nun auf eben diesen und verharrte in der Dunkelheit. Sie wusste, was es damit auf sich hatte, aber die Zeit war noch nicht reif. Niemand war bereit, seine merkwürdige Geschichte zu erfahren. Und dafür würde die Person auch sorgen, dass es niemand herausfand. Sie würde es um jeden Preis verhindern. Bis die Zeit gekommen war. Und alles lief exakt nach Plan.

Doch etwas störte den ungebetenen Gast. Er war ungeduldig, konnte gar nicht erwarten, dass alles so geschah, wie er es sich gedacht hatte. Die Person hegte eine tiefe Sehnsucht nach etwas Unbeschreiblichem. Bald war es so weit, das wusste der Schatten.

Und während die Kälte bis zu seinem Kragen hochschlich, summte der Schatten ein vergessenes Lied, diesmal ein ehrliches Lächeln auf den Lippen.

Zeitlos - Ein Sommer auf Hawthorne ManorDonde viven las historias. Descúbrelo ahora