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NACHDEM KASPIAN UND ich noch eine Weile draußen auf der Terrasse geblieben sind, begleitet er mich nun zu meinen Gemächern

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NACHDEM KASPIAN UND ich noch eine Weile draußen auf der Terrasse geblieben sind, begleitet er mich nun zu meinen Gemächern. Wir spazieren ohne Eile durch die Flure, die wie ausgestorben vor uns liegen. Als wir an einem abzweigenden Gang vorübergehen, höre ich Stimmen und wende den Kopf in diese Richtung. Im Licht der Fackeln an den Wänden entdecke ich zwei Personen. Ich bleibe stehen und Kaspian mit mir, auch er blickt in den Korridor.

» A... «, setzt die eine Person an – ein junger Mann – wird jedoch von der anderen unterbrochen – eine junge Frau,

» Was tust du hier? «, fährt diese ihn mit gedämpfter Stimme an.

» Ich wusste nicht, dass du hier sein würdest «, verteidigt sich der Mann relativ ruhig.

» Mein Vater nimmt mich überallhin mit, das weißt du doch «, meint sein Gegenüber, das sich erschöpft an die steinerne Wand lehnt. Der junge Mann stützt sich mit einer Hand neben der Frau ab.

» Hör zu, warum lässt du mich nicht mit deinem Vater sprechen? Vielleicht willigt er ja in eine Heirat ein «, schlägt er vor. Kaspian macht einen Schritt in den Gang hinein. Gerade als die junge Frau leise fragt

» Und was, wenn nicht? «. Bevor ihr Gegenüber zu einer Antwort ansetzen kann, räuspert sich Kaspian vernehmlich und zieht mich näher zu sich. Die beiden Personen fahren auseinander und wenden uns ihre Gesichter zu.

» Adeline...? «, stelle ich überrascht fest. Die Prinzessin seufzt erleichtert, kommt mit wenigen Schritten zu uns und fällt mir um den Hals. Ich löse meine Hand notgedrungen von Kaspians Arm und streiche Adeline etwas unbeholfen über den Rücken.

» Lord Elmas, was für eine Überraschung, Euch zu so später Stunde noch anzutreffen «, meint Kaspian und grüßt den Lord mit einem Neigen des Kopfes.

» Lady Luna, Eure Majestät «, grüßt Lord Elmas zurück und verbeugt sich,

» Verzeiht, wir... «, er wird von Kaspian unterbrochen

» Es gibt nichts zu entschuldigen, Milord «. Adeline löst sich ein wenig von mir. Tränen stehen in ihren Augen und sie vermag kein Wort zu sagen. Ich reagiere instinktiv.

» Meine Herren «, sage ich zu den beiden anderen,

» Die Nacht ist schon fortgeschritten, ich werde Prinzessin Adeline zu ihren Gemächern begleiten. Ihr entschuldigt uns bitte «. Es ist keine Frage, sondern vielmehr eine bestimmte Ansage, die keinen Widerspruch duldet. Ich werfe Kaspian zum Abschied ein leises Lächeln zu und ziehe mit Adeline von Dannen. Die Prinzessin gibt keinen Ton von sich bis wir in ihren Gemächern stehen und die Tür hinter uns zugefallen ist.


Ich bleibe lange bei Adeline. In der Zeit höre ich ihr zu, beruhige sie, wenn sie erneut in Tränen ausbricht, und wache schließlich über ihren Schlaf. Die Nacht schreitet voran und der Morgen naht bereits, als ich in meine Räumlichkeiten zurückkehre. Dort stecke ich mich einfach auf dem Bett aus und versuche, wenigstens etwas Schlaf zu ergattern. Es kommt mir vor wie einige wenige Minuten der Ruhe, als mich Rhea weckt.

Die Reise des Löwen | Eine narnianische GeschichteWhere stories live. Discover now