Das Ende der Welt

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Ein Lichtstrahl kitzelt mein Gesicht und lässt mich langsam erwachen

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Ein Lichtstrahl kitzelt mein Gesicht und lässt mich langsam erwachen. Blinzelnd öffne ich die Augen und sehe durch das große, runde Bullauge nach draußen. Türkisblaues Meer erstreckt sich bis zum Horizont und glitzert in der Morgensonne. Doch dort zeichnet sich kaum merklich ein weißer Streifen ab. Ich blinzle einige Male, doch meine Augen täuschen mich nicht. Was ist das nur? Ist das nun endlich unser Ziel? Was es auch ist, ich werde es mir später genauer ansehen. In den Hängematten um mich herum entdecke ich Edmund, Lucy, Eustachius und Reepicheep. Sie alle scheinen noch tief und fest zu schlafen. Vorsichtig drehe ich mich etwas und sehe in Kaspians Gesicht. Auch seine Augen sind noch geschlossen und seine Brust hebt und senkt sich in einem regelmäßigen Rhythmus. Seine Arme umschließen mich sanft und seine Hände ruhen ineinander verschränkt an meiner Taille. Er sieht entspannt aus, friedlich. So habe ich ihn seit einer Weile nicht mehr gesehen. Je näher wir dem Ende der Welt kommen, desto angespannter und aufgeregter werden wir alle. Ich kuschle mich enger an ihn und vergrabe das Gesicht an seiner Brust, um vielleicht noch eine Weile vor mich hin zu dösen. Dieses Vorhaben wir jedoch gestört, da Kaspian aufwacht.

» Guten Morgen, meine Königin «, flüstert er und streicht mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich seufze wohlig und öffne die Augen. Er lächelt liebevoll und lässt seine Hand durch mein Haar wandern, das mir über den Rücken fließt.

» Noch bin ich keine Königin, Liebster «, murmle ich verschlafen. Kaspian quittiert diesen Scherz mit einem Schmunzeln.

» Oh doch, du bist die Königin meines Herzens «, erwidert er schließlich und eine Welle des Glücks durchströmt mich. Ich stütze mich so gut es geht links und rechts neben seinen Schultern ab und gebe ihm einen Kuss. Währenddessen schlingt er seine Arme um mich und zieht mich fest an sich.

» Ich glaube, wir müssen trotzdem langsam aufstehen «, sage ich leise,

» Es ist Zeit für das Frühstück «.

» Wer hat hier etwas von Frühstück gesagt? «, meint Edmund als hätte er nur auf dieses Stichwort gewartet, setzt sich in seiner Hängematte auf und reibt sich den Schlaf aus den Augen.

» Na wunderbar, jetzt ist es vorbei mit der Ruhe «, murmelt Kaspian und sieht mich beinahe vorwurfsvoll an. Ich lache verhalten und hauche ihm einen Kuss auf die Wange, dann setze auch ich mich auf.

» Gute Morgen «, flötet Lucy und stupst Eustachius an, um auch ihn zu wecken. Dieser gibt allerdings nur ein unwilliges Grummeln von sich und dreht sich auf die andere Seite.

» Eure Majestäten «, sagt die tiefe Stimme des Kapitäns und er tritt zu uns,

» Es gibt etwas, das Ihr sehen solltet «. Damit dreht er sich auch schon wieder um und seine Schritte verklingen schnell.

» Neuigkeiten vor dem Frühstück? «, fragt Edmund gespielt empört,

» Hätte das nicht noch eine kleine Weile warten können? «.

Die Reise des Löwen | Eine narnianische GeschichteWhere stories live. Discover now