Kapitel 91

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-Palle's POV-
Tick, tack. Wo bleibt dieser Idiot bloß? Ich saß ich schon seit einer halben Stunde in dem kleinen, abgeschiedenen Raum mitten in der Schule und wartete. Auf Manu. War er noch immer sauer auf mich? Zwar hatte er mir eine recht normale Antwort gegeben, doch ich wusste nicht, ob er dies nur tat um seine Wut auf mich zu verdrängen. Mein Bauch schmerzte noch immer einwenig, aber ich wusste auch nicht wie ich dagegen vorgehen sollte. Würde ich versuchen irgendwelche Medizin zu schlucken, würden meine Eltern mich direkt fragen, was ich da tue und ich müsste es ihnen wohl oder übel erzählen. Und wie ich mich kenne, weiß ich, dass ich ein ziemlich schlechter Lügner bin, auch wenn ich das ein oder andere Geheimnis für mich behalten kann. Aber das ist eine andere Geschichte. Zum Glück hatten meine Eltern davon rein gar nichts mitbekommen, denn die Tür stand offen und Rewi konnte sich so heimlich in unser Haus schleichen und wurde Gott sei Dank auch nicht erwischt. Auch übernahm er für mich das Reden, da wie ich vorher erwähnt habe, ich ein schlechter Lügner bin und daraus folgte, dass wir uns eine Ausrede ausdenken mussten. Doch wir kamen noch knapp davon ohne das meine Eltern bemerkten, dass etwas mit mir nicht stimmte. Man, war ich erleichtert gewesen. Für einen Moment hatte mein Herz ausgesetzt und ich wäre fast in Ohnmacht gefallen, doch dank Rewi's Lügnerkunst konnte ich noch einmal erleichtert aufatmen. Ich dramatisiere wieder. Gestern ist nicht mehr wichtig. Das wichtigste ist, dass ich es einigermaßen gut überstanden habe. Gerade wollte ich Manu eine Nachricht schreiben, wo er denn bleibe, da öffnete sich die Tür leise und ein bedrückter Manu trat herein mit einem Stapel Blättern in der Hand. Ich starrte ihn verwirrt an, doch er schaute nur zu Boden, legte die Blätter ab, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich mir gegenüber. "Hey." , entgegnete ich ruhig. "Hallo." , antwortete er kühl und senkte seinen Blick. Er schien beunruhigt und fühlte sich in meiner Gegenwart anscheinend nicht wohl. Was belastet ihn so sehr? Ist es wegen gestern? Ist es, weil er noch sauer auf mich ist oder empfindet er vielleicht doch Mitleid für mich? Wohl kaum. Er hasst mich, das ist klar. Aber wie kann ich ihn nur davon überzeugen, dass ich ihn mag? Ja, ich mag ihn noch immer. Sehr sogar. Ich habe eingesehen, dass es ein Fehler war mit ihm Schluss zu machen. Er hat nichts falsches getan, das war ich. Er hat allen Grund sauer auf mich zu sein. Zuerst spiele ich mich auf wie eine Dramaqueen und dann bin ich es selbst, der Schuld an all dem Scheiß ist. "Ist alles okay, Manu?" , fragte ich unsicher und mir stand der Schweiß schon auf die Stirn geschrieben. Ich wollte ihn nicht mit Fragen löchern, dennoch hatte ich den Drang ihm zu helfen, um was auch immer es ging. "Ja, es ist nur so" , setzte Manu mit zitternder Stimme fort , "Der ganze Streit. Es tut mir leid. Dass du meinetwegen verletzt wurdest. I-ich habe einfach so gehandelt, ohne nachzudenken. Bitte verzeih mir." Er entschuldigte sich? Was war es, was ihn so schnell von einer anderen Meinung überzeugt hatte? "D-du meinst das ehrlich?" , meine Augen wurden groß und ich hoffte innig, dass das kein schlechter Scherz war. "Ja. Also verzeihst du mir?" , Manu's grüne Augen starrten mich intensiv und lang an. Sie schimmerten hell und ich konnte meinen Blick nicht von Ihnen abwenden. Sie sogen mich quasi ein und ich konnte an nichts anderes mehr denken als an unseren ersten Kuss. Intensiv, lang, wunderbar. Ich spürte förmlich wie Manu's Lippen auf den meinen lagen und sich immer kräftiger an meine schmiegten. Ich wollte ihn küssen. Sofort. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus und ich kämpfte gegen den Drang an, Manu in die Arme zu nehmen und zu küssen. Ich wusste, dass es falsch war und doch wollte ich es so unbedingt. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich mich von ihm getrennt, aus einem völlig absurden Grund. Weil ich ihm nicht vertraut hatte. Aber gehörte nicht das zu einer richtigen Beziehung? Würde ich je wieder mit ihm zusammenkommen können, wenn ich ihm doch nicht mein Vertrauen schenkte? Allmählich kam ich wieder zu Bewusstsein, denn Manu's Augen leuchteten noch einmal, zweifelnd an sich selbst, auf. "Heißt das etwa, dass du mir nicht verzeihst?" , vereinzelte Tränen kullerten Manu's zarte Wangen herunter und bevor er diese wegwischen konnte, lag er schon in meinen Armen. Ich drückte ihn fest an mich und flüstere behutsam in sein Ohr: "Natürlich verzeihe ich dir. Bitte wein nicht, es ist alles okay." "Es ist nicht alles okay. Mein Leben ist eine einzige Katastrophe. Erst verliere ich einen guten Freund, dann muss ich ihn noch verprügeln, damit diese Idioten was zu lachen haben und jetzt kriege ich es nichtmal auf die Reihe stark vor dir zu bleiben" , er brach erneut in Tränen aus und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Du musst nicht stark vor mir bleiben. Wir sind Freunde. Du kannst mir alles sagen, was dir auf dem Herzen liegt" , ich versuchte ihn mit einem schwachen Lächeln meinerseits zu trösten. Er schaute mich mit großen Augen an, schmiegte sich an mich und meinte schniefend: "Ich erzähl's dir morgen. Lass uns erst einmal an unserem Projekt weiterarbeiten." Ich nickte einverstanden und so machten wir uns nach ein paar Minuten, die wir noch in der Position verharrten, an die Arbeit.


-Manu's POV-
Ich hatte mich bei Palle entschuldigt und zum Glück hat er die Entschuldigung angenommen. Ich war fest entschlossen, ihm morgen abermals meine Gefühle zu offenbaren. Auf einer Party war das wohl nicht der perfekte Zeitpunkt, aber ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen. Mit unserem Projekt waren wir beinahe fertig, es fehlte nur noch unser Modell. Dieses war momentan nur ein Prototyp und ich arbeitete seit dem gestrigen Tage fleißig an ihm.


"Ehm, Hey Manu. Hast du kurz Zeit?" , überraschte mich eine überaus nervöse Stimme von hinten. Ich drehte mich schnell um, und erkannte Noa's erschöpftes Gesicht. "Ja, klar. Was ist los?" , ich setzte ein leichtes Lächeln auf und versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben, denn eigentlich war ich auf dem Heimweg gewesen, um weiter an dem Modell für Palle's und mein Projekt zu arbeiten und ich wollte es so schnell wie möglich fertigstellen. Doch genug meiner Gedankengänge. Aufmerksam schaute ich sie an und wartete auf eine Antwort.

Noa atmete tief ein und entgegnete dann hastig: "I-ich... ich glaube ich hab mich in dich verliebt!"
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Ich bin auch mal wieder da, höhö. :3
Irgendwie bin ich mit dem Kapitel total unzufrieden, aber ich wollte so schnell wie möglich ein neues Kapitel raushauen, also hier ist es. Was haltet ihr von dem Kapitel? Schreibt es doch in die Kommentare. Ich freue mich über jeden Kommentar und Vote. Und danke nochmal für beinahe 100K Reads. :3
Bis denne, ihr Kothaufen. ;^;
~ Eure Mystic

Herzblut || Kürbistumor Where stories live. Discover now