Kapitel 27

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-Manu's POV-
Neugierig blickte ich hoch in Palle's makantes Gesicht.

Nach wenigen Sekunden lächelte er mich an und entgegnete dann eifrig: "Ehmm.. Also willst du dann, wenn wir auf Klassenfahrt fahren mit uns auf ein Zimmer?" Mir wurde übel. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Es gab zu viele Möglichkeiten, doch nur eine war richtig. Seufzend drehte ich mich in die andere Richtung, starrte aus dem etwas weiterweg gelegenen Fenster und antwortete unentschlossen: "Ich weiß es noch nicht. Klassenfahrten waren noch nie mein Ding. Bisher waren alle Scheiße. Oftmals musste ich sogar bei den Lehrern im Zimmer schlafen. Gott.. War das peinlich! Ein Grund mehr warum ich nicht gehen möchte ist, dass ich mich total oft verletzte und mir dann niemand helfen kann." Ich spürte wie mir eine Träne die Wange runterlief. Schnell wischte ich sie weg um keine Aufmerksamkeit zu erregen. "Ach, komm schon..." , raunte er mir behutsam ins Ohr. "A.. Aber.." , ich wurde von Palle unterbrochen, indem er mir seinen Finger vor den Mund hielt und dann murmelte: "Psssst!"

Zum Glück hielt der Bus wenig später, sodass ich dieser peinlichen Situation entfliehen konnte. Ich drängelte mich durch die Menschenmenge, sodass ich wenig später auch schon vor'm Klassenraum stand. "Heey! Warum hast du nicht auf mich gewartet?!" , keuchte Palle erschöpft, der sich neben mir auf dem Stuhl niederließ. "Ehh.. I.. Ich.. Ich musste noch was holen, sorry..." , redete ich mich ungeschickt heraus. Stocksteif saß ich auf dem Stuhl kauerte mich zusammen. Hoffentlich fragt er mich jetzt nicht, was mit mir los ist. Bevor er dies auch tun könnte betrat unsere Englischlehrerin den Raum. Ich bemühte mich aufzustehen und nicht aufzufallen, was mir glücklicherweise auch gelang. Im Chor sangen alle: "Good Morning, Mrs. Cameron." Man hörte die dumpfen Geräusche der Stühle, die durch die Schüler erzeugt wurden. Ich ließ mich ebenfalls auf meinen Stuhl sinken und starrte konzentriert nach vorne um nicht mit Palle's Blickfeld konfrontiert zu werden. Ich hörte seinen langsamen, regelmäßigen Atem, der von Sekunde zu Sekunde immer schneller wurde. Eigentlich hatte ich mich dazu entschlossen das durchzuziehen und mindestens eine Stunde meine Augen von ihm zu lassen, doch es klappte einfach nicht. Warum wusste ich nicht. Wahrscheinlich war ich zu besorgt um ihn und dachte womöglich, dass er gerade am Sterben war. Dies bereitete mir dann doch ein schlechtes Gewissen, sodass ich mich hektisch zu ihm drehte. Frech grinste er mich an, woraufhin ich ihn nur ernst anblickte und mich dann weiterhin auf der Unterricht konzentrierte, was mir jedoch schwer fall.

Nach der Doppelstunde Englisch machten wir uns auf den Weg zu Sport, wo uns unsere Lehrerin schon sehnsüchtig erwartete. Dieses Mal werde ich Palle nicht enttäuschen und vor meinen Ängsten wegrennen. Ich schaffe das! Ich schluckte einmal und betrat dann das große Gebäude, das ziemlich unübersichtlich erschien.

Verunsichert klammerte ich mich an meinen Rucksack und folgte den anderen zur Umkleide, in der ich schließlich meinen Rucksack niederließ. Auf einer der Bänke neben mir stand Palle, der gerade dabei war sich sein Tshirt auszuziehen. Durch ein Spalt meines Tshirts, das ich mir gerade über den Kopf zog, betrachtete ich seinen muskulösen Oberkörper. Dann sah er grinsend zu mir, woraufhin ich verlegen zu Boden schaute. Hoffentlich hat er nicht bemerkt, dass ich ihn angestarrt habe. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg und mein Kopf versank sicherhaltshalber in meinem viel zu großen Shirt.
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Nächstes Kapitel.
Tschau..
Ist mal wieder ein bisschen kürzer.. Hatte leider nicht so viel Zeit.
Bis denne❤️👋🏻
~ eure Mystic

Herzblut || Kürbistumor Where stories live. Discover now