Kapitel 85

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-Palle's POV-
Manu. Manu. Manu. Man, er ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Geradezu ständig dachte ich an ihn. An seine zärtlichen Lippen an den meinen. An seine dürre Hand und an seinen festen Griff. Ich konnte ihn einfach nicht vergessen. Ich wusste zwar, ich hatte die richtige Entscheidung getroffen, doch ich konnte es einfach nicht verkraften. Manchmal schlich sich bei mir der Gedanke ein, es wäre falsch gewesen ihn zu verlassen. Ich hätte falsch mit meiner Aussage gelegen. Doch ich hatte die Hoffnung in die Wahrheit noch nicht ganz verloren. Es waren keine echten Gefühle, das war mir klar. Aber warum, warum dachte ich dann geradezu immer an ihn? Ich hatte doch versprochen, ich würde erstmal Abstand zu ihm halten, aber ob das wirklich gelingen würde? Und vorallem: Was war mit Freedom oder auch mit Mario Party? Er würde sich sicher nicht dazu entscheiden trotz der ganzen Umstände mit mir aufzunehmen. Wir waren beide verletzlich und man würde es und ansehen, würden wir zusammen aufnehmen. Wir würden nicht so umgehen, wie sonst und auf lange Weise konnten wir der Realität auch wieder nicht entfliehen.


Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen und wollte mich gerade noch dazu aufraffen, einwenig an dem vor kurzem aufgenommenen Video zu schneiden, da fiel ich schon ins Land der Träume.


Ich sehe dich. Du siehst mich. Doch bloß erscheinen wir uns nur wie Silhouetten. Ich kann dich nicht berühren, lediglich anstarren. Alles ist still. Ich höre nichts, bis auf die regelmäßigen Atemzüge deinerseits. Wir starren uns nun schon Stunden an und es passiert nichts. Nicht einmal ein Wort haben wir gewechselt und dennoch stehen wir noch da. Am selben Fleck, wie vor mehreren Stunden. Warum tun wir das? Warum vergessen wir nicht einander und gehen unseren eigenen Weg? Warum können wir nicht loslassen? Es fällt mir so schwer, ich kann nicht einmal meinen Blick von ihm ablassen. Er zieht mich in den Bann mit seinen leuchtend grünen Augen und seinem breitem Grinsen im Gesicht, welches immer mehr erlischt. "Manuel." , rufe ich, doch du hörst mich nicht. Es fühlt sich so an, als wäre eine Wand zwischen uns und doch stehen wir uns so nah. Du taumelst auf deinen Beinen, bis sie schließlich nachgeben und dein verletzlicher Körper zu Boden stürzt. Ich renne, um dich aufzufangen, doch die Wand hält mich auf. So liegst du nun dort, bewusstlos und voller Angst. Hätte ich die Wand nicht einfach vergessen und sie zerstören sollen? Was hat mich daran gehindert? Und was passiert nun mit dir? "Manuel ist tot." , ertönt eine angenehme Stimme. "Nein, das kann nicht sein." , schreie ich betroffen und spüre, wie sich allmählich Tränen in meinen Augen sammeln. Auch meine Beine werden schwächer, bis ich letztendlich zusammensacke und mich meinen Tränen ergebe. Ich habe versagt. Ich habe Manuel sterben lassen.


Hektisch schreckte ich auf und mir wurde klar, dass das alles nur ein Traum gewesen war. Wollte mein Bewusstsein mir etwas damit mitteilen? Laut keuchend strich ich den Schweiß, der sich auf meiner Stirn gebildet hatte zur Seite und entsperrte schnell das Display meines Handys. 15:36 Uhr. 2 Stunden hatte ich also geschlafen. Langsam war es aber echt Zeit, dass Freedom Video, welches ich ohne Manu aufgenommen hatte, zu schneiden, zu rendern und dann schlussendlich hochzuladen. Was würden meine Fans wohl von mir halten, wenn das Video morgen nicht rechtzeitig online kommen würde? Ich musste es unbedingt schleunigst fertig bekommen, damit es am nächsten Tage um 14 Uhr hochgeladen wurde.


"Patrick, Schatz. Du hast Besuch." , reißte mich meine Mutter aus meinen Gedanken und reichte mir einen vollen Wäschekorb. "Wer besucht mich denn jetzt noch?" , fragte ich verwirrt und schiebe den Wäschekorb zur Seite. "Ich denke mal deine Freunde?!" , lachte meine Mutter herzlich und klopfte mir auf die Schulter. "Ahja." , gab ich von mir und wollte gerade aus meinem Zimmer laufen und die Tür öffnen, da hielt mich meine Mutter ruckartig auf. "Du bleibst schön hier, Freundchen. Zuerst räumst du noch deine Klamotten ein." , meinte sie ernst und stellte sie vor die Tür. "Kann ich das nicht auf später verschieben?" , drängte ich sie, doch sie schüttelte nur verständnislos den Kopf: "Du, junger Mann wirst das jetzt machen oder deine Freunde müssen leider gehen!" "Ist ja schon gut." , entgegnete ich genervt und fing damit an meine Klamotten in meinen überfüllten Schrank einzuräumen. Zugegeben war mein Schrank nicht der ordentlichste, doch ich fand, was ich brauchte.


Wenige Minuten später war ich auch schon fertig und stürmte zur Tür vor der schon Freddi und Tim warteten. "Na, was geht Palle?" , begrüßte mich Freddi mit einem recht heiklen Handschlag. "Sei gegrüßt, Palle." , kam es dann auch von Tim, welcher mir freundlich die Hand reichte und sich dabei ein Kichern nicht verkneifen konnte. "Ihr seid aber welche! Da kommt ihr einfach so bei mir vorbei, obwohl ich doch so total beschäftigt bin." , lachte ich laut und bar beide hinein. Schnell zogen wir und in meinem Zimmer zurück, um ein bisschen Ruhe zu haben und setzten dort unser Gespräch fort. "Na, woher sollten wir das denn wissen, werter Herr? Wir wollten einfach mal nach dem Rechten schauen!" , kicherte Tim, wie ein kleines Kind und boxte mich leicht. "Was soll das denn heißen? Denkt ihr etwa, ich komme nicht allein zurecht? Ich bin doch kein kleines Kind mehr!" , antwortete ich gespielt beleidigt und erwiderte einen Schlag. "Da wär' ich mir nicht so sicher." , mischte sich nun auch Freddi ein und kratzte sich kurz am Hinterkopf. "Wollt ihr mir also vorwerfen, ich wäre ein kleines Kind?!"-"Ganz und gar nicht. Es ist nur: Wir dachten das ganze mit Manu macht dir schwer zu schaffen und da wollten wir dich ein bisschen aufmuntern. Tut uns leid, falls das zu viel war." , entschuldigten sich beide und verbeugten sich kichernd vor mir. "Schon gut meine Untertanen! Manu ist Geschichte." , versuchte ich einwenig witzig zu wirken, damit beide sich darum mehr keine Sorgen machten und glaubten ich hätte ich ganz und gar vergessen, obwohl es doch nicht so war. Doch was hätte ich sonst tun sollen? Ich wollte doch nur ihr Bestes und dauernd von Ihnen bedrängt zu werden, war nicht das, was ich mir wünschte. Hach, könnte ich Manu doch wirklich vergessen.
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Einen Monat ist es schon her!:o
Es tut mir so unglaublich leid, dass nichts mehr kam, aber ich hatte regelrecht eine Schreibblockade und versuche sie gerade zu bezwingen. Wünscht mir Glück!:3
Ich wollte unbedingt weiterschreiben, als ich eure niedlichen Kommentare unter dem letzten Kapitel gesehen habe und da hab ich mich mal wieder aufgerafft und etwas weitergeschrieben. Na, was sagt ihr?:3 Danke übrigens für die vielen Reads, Votes und Kommentare. Das freut mich zutiefst *~*
Bis denne, ihr Kürbisse❤️👋🏻
~ eure Mystic

Herzblut || Kürbistumor Where stories live. Discover now