"Lass sie in Ruhe!"

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Alex:

Nichts hatte sich verändert. Ich war vor circa zwei Monaten das letzte mal hier gewesen und alles war genauso wie es auch vorher war, eigentlich konnte ich auch nichts anderes erwarten aber warum hatte ich so eine Angst das sich etwas verändert hätte?
Ich ging auf die Tür zu und klingelte unter dem Namen ‘Jaxon’. 
Ich handelte einfach schnell weil ich sonst Angst hätte es mir anders zu überlegen und doch noch zu kneifen. 

Nach wenigen Sekunden ging die Tür auf und Gabrielles Mutter stand nun vor mir, sie wusste genau so wenig wie ich im ersten Moment wie sie reagieren sollte.
Als ich sie gerade begrüßen wollte kam sie auf mich zu und Umarmte mich stürmisch, mit so einer Begrüßung hatte ich gar nicht gerechnet. 
Ich dachte das sie mir Vorwürfe machen würde, weil ich mich nicht gemeldet hatte aber sie schien noch nicht einmal daran zu denken.

“Es tut mir so Leid, wegen deinen Eltern, Alex!” brachte sie an meiner Schulter heraus und ich hörte ihr an das sie bereits Tränen in den Augen hatte. 
Ich antwortete ihr nicht sondern schwieg einfach und schloss die Augen weil ich mich darauf konzentrieren musste nicht sofort los zu heulen. 
“Alex?” Sekunden später hörte ich Gabrielles Stimme und öffnete sofort die Augen um sie hinter ihrer Mutter am ende der Treppe stehen zu sehen. 
Ihre Mutter ließ mich los und sah sie ebenfalls an.

“Was willst du?” zischte sie und mir wurde klar das ich wenn es nach ihr ginge nicht einmal einen Schritt ins Haus machen durfte. Ich konnte sie verstehen, immerhin sind wir beste Freunde und ich war einfach verschwunden ohne mich auch nur einmal bei ihr zu melden. 
“Ehmm..” brachte ich nur raus und starrte sie dabei immer noch an.
“Gabrielle! Jetzt sei doch nicht so schroff zu deiner besten Freundin.” mischte sich ihre Mutter jetzt auch ein. 
“Meine beste Freundin?” fragte sie sarkastisch und nur diese Wiederholung tat mir echt weh. 
Ihre Mutter ging zu ihr hin und ich -unsicher ob ich hinterher sollte oder nicht- blieb an der Haustür stehen und beobachtete wie sie Gabrielle etwas ins Ohr flüsterte. Ich hätte gerne gewusst was sie sagte aber ich wollte mich auch auf keinen Fall einmischen also blieb ich stehen bis ihre Mutter verschwand und Gabrielle auf mich zu kam, bevor sie mich in eine Umarmung schloss. 

Was hatte ihre Mutter ihr gesagt? Ich wusste es nicht aber ich war trotzdem froh das alles gut war. 
Wir standen bestimmt einige Minuten so aber das machte mir nicht im geringsten etwas aus.
“Komm wir gehen in mein Zimmer” sagte sie plötzlich und ging hoch in ihr Zimmer während ich ihr folgte. 
Es fühlte sich in diesem Moment alles so normal an, ich konnte abschalten und musste mich nicht mehr an die kalte Realität erinnern. 
Sobald wir in ihrem Zimmer waren nahm ich platz auf ihrem Bett und versuchte ihre Neugierigen Blicke zu ignorieren. Ich erkannte das sie ein paar Tränen in den Augen hatte deswegen stand ich auch sofort wieder auf und ging auf sie zu.
“Hey, was ist los?” flüsterte ich mitfühlend

“Du fragst was los ist? Ich komme aus dem Urlaub zurück und bekomme zuhören das die Eltern meiner Besten Freundin schon lange Tod sind! Ich habe sofort versucht dich zu erreichen egal wie, ich habe dir geschrieben und dich angerufen! Ich war sogar bei dir zuhause, mehrere male aber entweder öffnete keiner die Tür oder Cole öffnet sie und droht mir etwas zu tun, wenn ich mich noch einmal dort blicken lasse! Alex, was ist los? Wo warst du? Was macht Cole bei dir Zuhause? Und warum hast du nichts gesagt?” 
“Ich…” ich versuchte schnell mir etwas einfallen zu lassen aber das wollte nicht so recht. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen das ich keine Ahnung hatte was ich sagen sollte. 
“Ich konnte nicht” In meinem Kopf stand fest das ich ihr die Wahrheit sagen würde, auch wenn nicht die komplette.
“Warum nicht? Alex, du hättest doch wenigstens auf meine Nachrichten antworten können!” 

Ich ging wieder zurück zum Bett während sie sich neben mich setzte und ich anfing zu erzählen nachdem ich einmal tief ein und aus geatmet hatte. 
“Nachdem meine Eltern nicht mehr da waren, musste ich weg ziehen. Ich konnte das Haus natürlich nicht länger halten, mit der Unterstützung von meinen Großeltern habe ich mir eine kleine Wohnung genommen. “
“Und warum ist Cole da?” sie sah mich verwundert an.
“Warte das kommt noch. Also später kam die Polizei zu mir und erzählte mir das mein Vater nicht mein leiblicher Vater war. Mein richtiger Vater ist in Brasilien und du konntest dir bestimmt vor stellen das ich sofort zu ihm gefahren bin” Den Teil mit Justin ließ ich aus und sah in ihr erschrockenes Gesicht. 
“Wie er war nicht dein Vater? Bist du dir sicher? Das hätte dir doch auffallen müssen!” Sie konnte definitiv nicht glauben was sie dort hörte. 

Dangerous truthWhere stories live. Discover now