"Ich werde Antworten finden, verlasst euch drauf"

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Alex:

Am nächsten Morgen hatte ich das Gefühl das ich relativ früh wach war und ein Blick auf die Uhr verriet mir das es tatsächlich erst sechs war. 
Ich blieb liegen und dachte noch einmal an den gestrigen Abend.
Ich verstand nicht warum ich so sauer war als Justin diese Frau angemacht hatte und warum er sich abends immer so merkwürdig benahm denn gestern war er wieder ohne ein einziges Wort nach oben gegangen und kam auch nicht mehr runter.
Ich verstand ihn einfach nicht, wie sollte ich dann mit ihm irgendwo hin fahren wenn er sich so komisch benahm?
Mir war klar das ich mehr für Justin empfand als ich eigentlich wollte, das war mir klar geworden als er damals meine Hand in seine genommen hatte während der Flucht von der Polizei.
Damals hatte ich so ein kribbeln gespürt aber bei Cole war das nicht anders. Ich wusste wie Justin war und vor ein paar Tagen hatte ich sogar Angst vor ihm und jetzt dachte ich darüber nach ob ich ihn liebte?
Ich war verrückt. Kann man so schnell von Angst zu Liebe wechseln?
Nein das war unmöglich und wahrscheinlich nervte ich ihn weil er sich mir gegenüber so benahm also sollte ich in Zukunft einfach genau so mit ihm umgehen wie zuvor auch.
Heute würden wir los fahren, Justin hatte damals gesagt das wir gegen 18 Uhr fahren würden und er wollte sich bestimmt noch von seinen Kumpels verabschieden und da wir gestern das Geld zusammen hatten würde er sich noch mit Drake treffen. 
Wo ich so darüber nachdachte könnte ich ja auch meine Eltern besuchen. Ich war zwar nach wie vor immer noch total sauer weil sie mir nichts von meinem Vater erzählt hatten aber ich konnte nicht gehen ohne mich von ihnen zu Verabschieden, das brachte ich nicht übers Herz.
Ich stand schnell auf und ging ins Badezimmer, wo ich schnell unter eine heiße Dusche stieg und mich anschließend schminkte und anzog. 
Ich hatte keine Lust mir jetzt viele Gedanken um mein Outfit zu machen immerhin wollte ich ja nur eben zum Friedhof, also zog ich mir eine bequeme Leggins und eine karierte Bluse an die ich mir bis zu den Ellbogen hoch krempelte weil es doch ein wenig warm aussah. Ich nahm mir schnell noch meine Schuhe und schon war ich fertig.
(Outfit: http://http://www.stilblog.ch/wp-content/uploads/2013/08/Composing_Arjeta_September_Def1.jpg )
Meine Haare ließ ich locker über meine Schultern fallen weil ich keine Lust darauf hatte sie zu machen. Danach schnappte ich mir schnell einen Apfel aus der Küche und verschwand in richtig Friedhof während ich ihn aß. 
Als ich da war kniete ich mich wieder vor die beiden Gräber und beschloss das ich ganz ruhig bleiben würde und mich nur kurz Verabschiedete. 
“Ich werde heute zu Dad fahren. Ich will wissen wo er genau lebt und wie er lebt aber vor allem will ich wissen warum er sich nie gemeldet hat.
Bevor ich das nicht weis werde ich nicht zurück kommen darauf könnt ihr euch verlassen. Ich frage mich immer noch warum mir das nie aufgefallen ist, ich meine ich seh dir doch gar nicht ähnlich” ich sah auf den Grabstein der meinem Vater gehörte “ und die ganzen Briefe… Ich habe wirklich nie auf den Namen geachtet, ich dachte wirklich das du mein Vater bist aber das spielt jetzt keine Rolle mehr da es jetzt sowieso zu spät ist. Ich weiß ja noch nicht einmal wie mein Dad aussieht, ich habe ja kein Bild oder sonst etwas aber ich weis das ich ihn auch so finde. Ich muss es einfach.
Ich habe immer noch ein wenig Hoffnung darin das irgendwann alles gut wird denn mehr kann ich nicht machen. Hoffen und Beten.”
Ich sprach ganz langsam weil ich während ich redete noch nachdachte und es fiel mir erstaunlich schwer einen normalen Satz zu formulieren.
Nach dem ich noch eine halbe Stunde da saß und vor mich hin geredet hatte stand ich schließlich auf und ging dieses mal mit schnellen Schritten wieder.
Als ich bei Justin war musste ich feststellen das ich keinen Schlüssel hatte und deswegen blieb mir nichts anderes übrig als zu klingeln. Nach wenigen Sekunden machte er die Tür auf und ich sah zu meiner Erleichterung das er schon wach war bevor ich kam.
“Hey” sagte ich etwas zu leise meiner Meinung nach.
“Wo warst du?” er sah mich mit einem Verwirrten Ausdruck an.
“Beim Friedhof” ich ging an ihm vorbei ins Haus und da er keine Fragen stellte wusste ich das er verstanden hatte das ich meine Eltern besuchen wollte.
So wie immer ging ich geradewegs ins Wohnzimmer und Justin kam mir nach.
“Um halb fünf musst du heute fertig sein. Wir treffen uns noch kurz mit Drake und dann fahren wir los”
Plötzlich fiel mir etwas auf.
“Justin?” ich wusste das er schon fast auf dem Raum verschwunden war und hoffte das er mich hörte
“Ja?”
“Wie wollen wir eigentlich wieder zurück kommen?” 
“Das entscheiden wir spontan” er lächelte aber ich fand das ganz und gar nicht witzig.
“Was? Spontan?” ich drehte mich zu ihm um und er lächelte noch mehr als er mein fassungsloses Gesicht sah
“Ja warum nicht? Wir wissen ja jetzt beide das du ganz gut an Geld rankommst und wenn wir das haben dann kommen wir überallhin”
Ich dachte kurz darüber nach und nickte dann
“Na siehst du”
Er verschwand und ich drehte mich wieder von der Tür weg. Ich wusste das ich leicht an Geld kam, ich konnte das und ich hatte mittlerweile auch keine Angst mehr was das anging aber ein ganz kleiner Teil von mir wusste das es doch falsch war doch dann dachte ich wieder an das Gespräch das ich mit Justin hatte und wusste das es die einzige Möglichkeit wäre um das zu bekommen was ich wollte.
Ich dachte echt nur an mich selber.
So dachte ich hin und her und irgendwann blickte ich auf die Uhr und es war bereits vier, also hatte ich nur noch eine halbe Stunde. 
Ich sprang schnell auf und packte alle meine Sachen die ich hier hatte in eine Tasche die ich mir damit ich sie nicht vergas an die Tür stellte. 
Dann ging ich in die Küche um mir ein Sandwich zu machen immerhin hatte ich für heute nur einen Apfel gegessen und dabei setzte ich mich auf einen Stuhl und dachte nach ob ich auch nichts vergessen hatte.
In dem Augenblick kam Justin zur Tür rein und ich musste mal wieder sagen das er verdammt gut aussah.
Er trug eine schwarze Jeans und schwarze Supras, dazu ein weißes Shirt durch das man mal wieder seine Muskeln sehen konnte. Er war bestimmt sehr stolz auf seinen Körper, sonst würde er ihn ja kaum so deutlich zeigen aber gleichzeitig hatte ich ihn noch nie trainieren gesehen solange ich hier war. Was aber auch daran liegen könnte das ich noch nie im oberen Bereich des Hauses war.
Er ging zum Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Wasser und ein Glas aus dem Schrank raus während er redete.
“Die Jungs kommen jeden Augenblick und dann fahren wir zu Drake. Danach kommen wir nicht noch einmal zurück also solltest du deine Sachen sofort mitnehmen und ich hoffe das du nicht viel dabei hast weil du sonst alles mit dir rum schleppen musst” er trank sein Wasser und ich musste zugeben das ich tatsächlich nicht viel eingepackt hatte. Alles passte ganz gut in meine Tasche rein und die konnte ich einfach auf der Schulter tragen.
“Ist kein Problem, ich habe nicht viel” ich biss von meinem Sandwich ab.
Er ging aus dem Raum, kam aber nach wenigen Sekunden wieder und reichte mir die Waffe welche mittlerweile schon mir gehörte.
“Du wirst sie brauchen”
“Ich hoffe aber nicht benutzen”
“Wer weiß” als er das sagte blieb mir fast das Brot im Hals stecken
“Wie meinst du das?” brachte ich halb hustend hervor.
“Ich meine damit das wenn es sein muss das du sie dann benutzen musst”
“Aber…” Ich konnte nicht mehr weiter sprechen weil ich nicht wusste was ich sagen sollte.
“Hör mal, wir sind vor ein paar Tagen vor der Polizei entwischt meinst du das sie uns einfach so davon kommen lassen?
Wir werden es von Tag zu Tag schwieriger haben vor allem an der Grenze”
Ich sah immer noch sprachlos auf den Boden doch dann brachte ich endlich einen normalen Satz zu stande.
“Ich hatte da gar nicht drüber nach gedacht um ehrlich zu sein aber wie hast du das so lange geschafft?”
“Ich wurde bis jetzt noch nie so erwischt das sie mein Gesicht gesehen hatten und ich bin schon seid drei Jahren dabei. Das mit dir war bis jetzt das knappste.”
“Tut mir Leid” Ich hatte wirklich Schuldgefühle ihm gegenüber aber als ich wieder sein lächeln sah ging es mir gleich viel besser .
“Ich muss zu geben das es Spaß gemacht hatte also brauchst du dich nicht zu entschuldigen immerhin hatte ich auch meinen Spaß an der Sache” 
Diese Worte munterten mich echt auf sodass ich meine Lippen auch zu einem lächeln verzog. Ich war froh das er es nicht so schlimm sah und ich hatte ja auch Spaß.
“Ich auch” 
In dem Moment klingelte es an der Tür und ich sah sofort auf die Uhr, die ich mir um ein Handgelenk gehängt hatte. Es war tatsächlich schon halb fünf. Ich war bereits mit essen fertig und ging Justin hinterher der gerade an der Tür verwunden war. 
Ich sah die Jungs und fühlte mich sofort wohl bei ihnen, ich ging zu ihnen hin und begrüßte sie.
“Na? Du bist also noch hier? Ich dachte das du schon längst weg wärst” scherzte Randy.
“Warum sollte ich gehen?” Ich wusste nicht was er mir damit sagen wollte
“Ihr wart doch gestern in dem Casino oder etwa nicht?” fragte er ebenfalls verwirrt
“Ja”
Er begann zu lachen und schüttelte den Kopf
“Was ist?” Ich wollte endlich wissen worauf er hinaus wollte.
“Zuerst wurdest du von Natascha fertig gemacht, dann wurdest du von Drake bedroht und bist sogar schon von der Polizei davon gerannt und du bist immer noch hier und denkst gar nicht daran zu gehen?” 
Jetzt wusste ich was er meinte. Ich dachte kurz darüber nach und musste feststellen das ich hier wirklich noch nicht weg wollte.
“Ich bin eben hartnäckig” gab ich zu.
Jetzt mischte sich auch Justin ein “Wie viel Geld habt ihr zusammen bekommen?” 
“tausendachthundert” teilte uns Jake dann mit.
“Dann bleibt ja noch ordentlich was über denn ich und Alex kommen auf Tausend” 
“Ihr wolltet doch nur fünfhundert besorgen”
“Ja es war ja auch nicht geplant das Alex soviel mitnimmt. Sie hat mehr als ich besorgt” die Jungs fingen an zu lachen und ich sah auf den Boden und wusste gar nicht ob das jetzt gut oder schlecht war das sie lachten.
“Im ernst? Wow Respekt “ hörte ich Jason sagen und sah ihn lächelnd an 
“Bis jetzt hatte Justin immer das meiste Geld von uns allen” gab dann auch Austin zu.
Ich freute mich das sie mich mochten und es akzeptierten das ich hier war.
“Okey genug gelacht, wir müssen los” Justin fand es zwar auch lustig das ich mehr Geld hatte aber noch lange nicht so sehr wie die anderen den er verstummte ziemlich schnell und das konnte ich auch verstehen immerhin machte er das schon drei Jahre lang und dann kam da so ein Mädchen eben vorbei und machte es besser. 
Sofort hasste ich mich für diesen Gedanken den ich war nicht besser als Justin, ich hatte nur Glück außerdem konnte er das viel besser immerhin musste er mich von einem betrunkenen Typen retten. 
Dafür war ich ihm immer noch sehr dankbar.
Die Jungs redeten vor sich hin aber ich hörte da gar nicht mehr richtig zu. Ich schnappte mir meine Tasche und hängte sie mir über die Schulter bevor ich mir mein Handy und meine Waffe nahm und sie in meine Tasche warf.
Wir setzten uns in zwei Autos wobei keine davon Justin gehörte und fuhren irgendwohin, ich war mir sicher das ich den Ort nicht kannte also gab ich es auf, auf die Straße zuachten. Ich war mit Gedanken bei Drake denn trotz dem was mir Justin gesagt hatte, hatte ich immer noch Angst vor ihm. Wie sollte ich auch nicht ? Immerhin hatte er mir gedroht.
Solange ich bei den Jungs war hoffte ich das mir nichts passierte aber ich konnte natürlich nicht verlangen das sie mich beschützten.
Ich dachte noch die ganze Autofahrt darüber nach und als das Auto anhielt sah ich auf und alle stiegen aus. Ich sah aus dem Fenster um die Gegen zu begutachten und mein Blick blieb an Justins Augen hängen.
Er fuhr in dem anderem Auto mit und war bereits ausgestiegen und sah mich schweigend von etwas zehn Meter Entfernung an.
Ich erkannte etwas Sorge in seinem Blick was vielleicht daran liegen könnte das er die Angst in meinen sah aber das verwirrte mich. Warum sollte sich Justin Sorgen um mich machen? Das ergab keinen Sinn.
Er sah plötzlich zur Seite und ich folgte seinem Blick und sah Drake mit vier weiteren Männern da stehen. Mir lief es sofort kalt den Rücken runter und ich bekam eine Gänsehaut weil er mich ebenfalls ansah und dabei so dreckig Grinste.
Ich wollte nicht aussteigen aber gleichzeitig wollte ich auch nicht das alle dachten das ich feige war also stieg ich langsam aus und ging zu den Jungs hin denn nur da fühlte ich mich jetzt sicher. 
Sie bemerkten das ich Angst hatte und ihre Gesichter wurden ernst bevor die alle Drake ansahen.

Dangerous truthWhere stories live. Discover now