"Tut uns Leid aber er war nicht ihr Leiblicher Vater"

1.8K 63 2
                                    

Auf dem Weg dorthin musste ich ohne das ich es wollte mich immer wieder umdrehen und nach Justin Ausschau hallten. Als ich da war kniete ich mich wieder vor die beiden Gräber meiner Eltern. Ich wollte mit ihnen reden, ihnen am besten alles erzählen damit ich nicht alles für mich behalten musste aber ich konnte nicht. Ich hatte immer noch dieses Gefühl das ich ihnen so etwas nicht erzählen durfte weil sie sich sonst zu große Sorgen machen würden und zur Polizei gehen würden. Bei diesem Gedanken musste ich kurz lächeln obwohl das alles andere als lustig war. Und so saß ich etwas zwei Stunden da, ich wäre länger geblieben wenn ich nicht solche Angst gehabt hätte. Ich Verabschiedete mich wobei ich merkte dass das die ersten Worte waren die ich heute gesprochen habe. Als ich auf dem Weg zurück in meine Wohnung war dachte ich über die Zukunft nach den ich konnte mich ja nicht für immer fürchten aber was sollte ich auch anderes tun? Ich verdrenckte die Gedanken an Justin und dachte erst einmal daran was ich heute noch so machen würde wobei mir auffiel das ich weder saubere Klamotten zuhause hatte noch was zu essen. Ich wollte eigentlich ja so schnell wie möglich in meine eigenen vier Wände aber wenn ich nicht Verhungern wollte musste ich wohl oder übel in den nächsten Laden. Ich ging zur nächsten Bushaltestelle und wartete bis der Bus kam und so fuhr ich in die Stadt und besorgte mir wirklich nur das wichtigste. Als ich wieder mit vollen Tüten auf den Bus wartete um wieder nachhause zu kommen hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Ich sah mich um aber erkannte niemanden. Dann hörte ich das der Bus da war und drehte mich um, um einzusteigen doch der Bus war zur hälfte schwarz sodass er wie ein Spiegel wirkte und das einzige worauf ich achtete war Justin der ein paar Meter hinter mir stand. Ich stand wie unter Schock und konnte mich kaum noch bewegen, mir fielen meine Tüten aus den Händen und ich drehte mich sofort um doch ich sah nur noch seinen Schatten der gerade hinter einem Gebäude verschwand. 
“Wird das noch was?” der Busfahrer klang gar nicht begeistert darüber das ich ihn so lange aufhielt. 
“J-Ja” stotterte ich und war kaum in der Lage zu atmen. Total Hypnotisiert kniete ich mich hin um meine Sachen aufzuheben und schnell einzusteigen. Als ich saß lief mir ohne das ich es wollte noch einmal das ganze durch den Kopf und ich bemerkte das ich vor Angst zitterte. Ich wusste das ich hier nicht bleiben konnte also musste ich weg. Doch wohin? Meine Großeltern würden sofort merken das was nicht stimmte. Ich verbrachte die ganze Busfahrt damit mir Gedanken darüber zu machen und als ich raus musste wobei ich fast zu weit gefahren bin stieg ich schnell aus und rannte so schnell ich konnte zu mir Nachhause. Als ich die Haustür öffnete warf ich die Tüten auf den Boden und überprüfte das alle Fenster und die Tür richtig verschlossen waren. Ich wollte mich abzulenken also schaltete ich den Fernsehr an und versuchte mich darauf was lief zu konzentrieren. Als es plötzlich an der Tür klingelte verkrampfte sich alles in mir und ich wollte nicht öffnen doch dann hörte ich eine laute Stimme direkt vor meiner Haustür.
“Polizei, mach sie die Tür auf!”
Ich wollte sie trotzdem nicht öffnen doch dann bewegte ich mich ganz langsam auf sie zu. Als ich gerade meine Hand am Griff hatte wurde wieder geschrieen.
“Wir wissen das sie da sind! Als machen sie jetzt bitte die Tür auf!”
Darauf öffnete ich sie und sah zwei muskulöse Polizisten vor mir.
“Hallo” sagte ich etwas schüchtern und zurückhaltend.
“Können wir rein kommen ? Es geht um ihre Eltern.”
“Natürlich”
Als ich hörte das es um meine Eltern geht war ich ganz Ohr und wollte alles wissen was sie zu sagen hatten.
Im Wohnzimmer angekommen bat ich ihnen etwas zu trinken an das sie dankend annahmen und ich sie dazu drenkte mir alles zu verarten was sie wissen. 
“Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht für sie. Welche zuerst?” fragte einer der Polizisten ganz typisch.
“Zuerst die schlechte bitte” ich wollte sie ehrlich gesagt nicht hören aber ich musste erfahren wie weit sie mit den Ermittlungen sind. 
“Na gut die schlechte ist das an der Frau Hold und dem Herr Mills keine Spuren zu entdecken waren und auch im Rest des Hauses sind keine Spuren zu entdecken. Wir haben es hier immerhin mit einem Serienmörder zu tun und er weiß was er tut.” sagte er sehr ernst
“Wie kann das sein? Es geht doch nicht das da einer kommt und meine Eltern umbringt und keine einzige Spur hinter lässt.” Und in dem Moment machte es bei mir klick.
“Moment mal, Frau Hold und Herr Mills?”
Der zweite Polizist schaute in seinen Unterlagen nach und bestätigte das was ich sagte.
“Warum Herr. Mills? Mein Vater hieß genau so Hold wie ich und meine Mutter!”
“Tut und Leid aber in den Unterlagen steht das ein Herr Mills ermordet wurde. Sie kennen ihn nicht?”
“Nein tut mir Leid aber mein Vater hieß definitiv Herr. Hold!” ich verstand nicht was hier vor sich ging und war Fassungslos darüber das sie echt den Falschen Namen hatten.
“Ich rufe mal eben in der Station an um sicher zu gehen das es sich hier nicht um eine Verwechslung handelt.” der Polizist verschwand in der Küche und ich sah den anderen an.
“Was ist die gute Nachricht?” wollte ich wissen.
“Die gute Nachricht ist das sie wieder in ihr Haus zurück können, wir sind mit den Ermittlungen fertig” sagte er mit einem lächeln auf den Lippen aber ich sah das nicht so locker.
“Wie könnte ich dort leben? Ich bin alleine ich habe kein Geld um es mir zu leisten dort zu wohnen! Ich kann mir diese Wohnung gerade so leisten” Ich war total aufgebracht darüber das er es so locker sah
“Ohh, das wussten wir nicht, das tut uns Leid”
In dem Moment kam auch schon der Polizist der eben telefoniert hatte wieder ins Wohnzimmer und sag mich mit ernster Mine an.
“Mir wurde ausdrücklich bestätigt dass das Opfer Herr. Mills hieß, außerdem scheint er nicht als ihr leiblicher Vater eingetragen zu sein”
Das was er sagte war wie ein stich ins Herz und ich wollte nicht glauben was ich da hörte. Ich konnte nichts anderes tun als still da zu sitzen und ihnen zu zuhören wie sie sich untereinander Unterhielten.
Nach einer weile schaffte ich es wieder so weit zu mir zu kommen das ich einen normalen und Verständlichen Satz raus brachte.
“Aber auf dem Grabstein steht Mrs. Und Mr. Hold”
“Das mag sein aber man kann sich jeden Namen darauf schreiben lassen. Es muss nicht sein das der Name stimmt aber es ist ganz sicher das es nicht Herr. Hold ist”
Ich dachte an die Zeit zurück als meine Eltern noch da waren und stellte fest das ich nie auch nur einen Blick auf die Post von meinem Vater geworfen hatte, ich hatte wirklich nie darauf geachtet und wenn ich an meinen Vater dachte merkte ich das es tatsächlich keine Ähnlichkeiten an uns gab. Ich hielt es immer für Selbstverständlich das er mein Vater war und hatte nie daran gezweifelt oder es auch nur in Erwägung gezogen. 
Als die Polizisten sich verabschiedeten ging ich sofort ins Bett obwohl es noch viel zu früh war und weinte mich mit tausenden Fragen in den Schlaf.


Am nächsten Morgen wollte ich nicht aus dem Bett kommen weil ich nicht wusste was ich jetzt tun sollte, zum ersten mal wollte ich nicht zum Grab meiner Eltern weil sie es fertig gebracht hatten mich so lange zu belügen. Raus gehen wollte ich nicht weil ich immer noch Angst hatte Justin zu begegnen, ich hatte dieses Gefühl das er draußen auf mich wartet.
Ich schnappte mir mein Handy das ich schon seit dem Krankenhaus nicht mehr in den Händen hatte und sah das es schon wieder viel zu viele Nachrichten waren. 
Ich überflog sie schnell ohne richtig auf den Inhalt einzugehen und schreib Ave und Gabrielle jemals das ich sehr viel spaß hatte da sie immer noch dachten das ich auf Mallorca war und wünschte auch ihnen noch viel Spaß. Sie würden bald zurück kommen und mich besuchen aber dann würden sie nur ein leeres Haus vor finden. Aber was sollte ich machen? Dann wären sie diejenigen die zur Polizei rennen würden und nicht meine Eltern. 
Coles Nachrichten ignorierte ich komplett weil dort bestimmt nur Beleidigungen drin sein würden und ich nie wieder was von ihm wissen wollte obwohl ich ihn jetzt gerade am meisten brauchte. 
Auch Kristin schrieb ich nur kurz das ich viel Spaß hatte und ihr den auch wünschte, dann stand ich auf und ging in die Küche um mir kurz etwas in den Mund zu tun da ich fast den ganzen gestrigen Tag nichts gegessen hatte. Dann ging ich mich ausgiebig Duschen, ich zog mir frische Sachen wobei ich bemerkte das ich nur noch zwei frische Oberteile hatte und natürlich auch noch keine Waschmaschine, was bedeutete das ich heute wieder nach draußen gehen musste. Ich atmete tief durch und wollte den Tag schnell hinter mich bringen ohne abends wieder in Justins Keller zu landen aber so weit würde es nicht kommen denn ich wusste das wenn er mich erwischen würde, er was schlimmeres machen würde als mich nur einzusperren. 

Dangerous truthOù les histoires vivent. Découvrez maintenant