"Keine Spuren, gar nichts!"

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"Okay, dann vertrau mir einfach" Sie sagte darauf nichts mehr was ich als Aufforderung sah weiter zu machen. 
Ich holte mein Glätteisen raus, welches ich eigentlich immer dabei hatte den es funktionierte ohne Kabel und fing an ihre Locken zu glätten, als ich damit fertig war fing ich an sie zu schminken, doch dann sah ich ihren panischen Gesichtsausdruck. 
"Was ist los? Ist doch halb so schlimm"
"Ich bin einfach nur aufgeregt, an mir wurde noch nie was gemacht"
"Beruhig dich mal. Erzähl mir etwas wenn dich das ablenkt außerdem versuch ich es dezent zu halten" versuchte ich sie zu beruhigen.
"Na gut, also mal sehen... hmm.. Hast du schon gehört das letzte Woche ein Mann auf dem Nachhause weg von einer Party umgebracht wurde? Der Mann soll wohl hier in der Stadt gewohnt haben"
"Nein hab ich noch nicht, und hat die Polizei hinweise auf den Täter?" fragte ich nur um das Gespräch am laufen zu halten.
" Nein sie wissen nur das der Täter etwa 20 Jahre ist, weil er gesehen wurde aber das war Nachts deswegen konnte der Zeuge nicht viel sehen."
"Hmm.. " sagte ich nur Gedanken verloren. Was muss in einem so schief gelaufen sein das er als Mörder endet? Ich kann mir nichts vorstellen was so schlimm zu sein scheint. Da muss das Leben ja von Anfang an falsch laufen damit man so endet.
Doch dann zog Kristin mich aus meinen Gedanken
"Er scheint das nicht zum ersten mal gemacht zu haben. Er hat nämlich keine Spuren hinterlassen. Nichts! So wie er gekommen ist so ist er auch verschwunden. Keine Fußabdrücke, keine Zeugen bis auf den einen Mann der aus Zufall gerade mit sein Hund draußen war, keine Fingerabdrücke, einfach gar nichts! Ich hab Angst das er noch länger in dieser Gegend bleibt. Ich weiß es ist hell draußen aber deswegen hatte ich auch ein wenig Angst als meine Eltern sagten ich soll zur Schule laufen." 
"Ach uns passiert schon nichts" 
"Das hoffe ich doch"
"So ich bin fertig mit dem Make-up, jetzt haben wir nur noch ein Problem und zwar deine Kleidung" 
"Ist das so schlimm?" 
" Naja aus ihr kann man was machen"
Ich knöpfte ihre karierte Bluse auf 
"Zieh deine Hose aus"
"Was warum?"
"Weil du eine Schlaghose anhast, das geht gar nicht" Kristin ging in eine der Kabinen und zog sich die Hose aus, ich nahm mir eine Schere und schnitt die Hose zu einer Hotpants zurecht bevor ich sie ihr wieder gab.
"Los zieh die an" Ich warf ihr die Hose über die Kabinen Tür zu.

"Spinnst du? Was soll ich meinen Eltern sagen wenn sie das sehen?"

Ich verdrehte die Augen und atmete etwas genervt aus. Sie zog sie an und kam auch wenn nur etwas zögerlich aus der Kabine.
"Na geht doch! Sieht schon viel besser aus" Ich betrachtete mein Meisterwerk.
"Meinst du echt ich fühl mich so nackt" Sie klang sehr unsicher,
"Ne warte" Ich krempelte schnell noch die Ärmel von ihrer Bluse hoch und ging mit ihr auf den Gang.
Wir kamen genau pünktlich zur zweiten Stunde. 
Der Rest des Tages verging schnell außer das ich die ganze Zeit an das Gespräch mit Kristin über den Mörder denken musste aber Gabrielle und Gina lenkten mich Gott sei dank in den Pausen ab, sodass ich nicht länger gezwungen war daran zu denken. 
In der Kantine sah ich das Kristin mit einigen Leuten redete. Sonst sah ich sie immer nur alleine und sie machte einen glücklichen Eindruck. Das machte mich irgendwie glücklich immerhin hatte ich sie heute noch beinahe überfahren weil sie so durcheinander war. Wenn ich sie jetzt noch dazu bringen könnte sich öfters so zu kleiden dann würde sie auch ganz schnell einen Freund kriegen. Immerhin werden Mädchen die gut aussehen nicht als Streber bezeichnet, es werden nur die, die sich auch so kleiden und sich so verhalten. Aber bei ihr machte ich mir keine Sorgen, sie hatte sogar ihren Rucksack nur noch auf einer Schulter hängen anstatt ihn bis oben hochzuziehen. 
"Boah Leute könnt ihr es fassen dass das unser letzter Schultag ist?" strahlte Gabrielle. Sie war so aufgeregt das sie sogar auf dem Tisch saß obwohl das normalerweise Verboten war aber den Lehrern schien das recht wenig auszumachen. Ich denke weil die selber schon Geistig im Urlaub sind.
"Ja Spanieeeeeeeeen!" schrie Gina mir direkt ins Ohr
"Ja und deswegen bin ich jetzt taub" beschwerte ich mich
"Sorry aber ich freu mich nur so" 
"Ich m..." die scheiß Klingel unterbrach mich
"Die werde ich ganz bestimmt nicht vermissen" sagte ich genervt.
Auf einmal lachten wir alle drei auf "Wer wird das schon ?" fragt Gina
"Die Streber dahinten bestimmt" lacht Gabrielle.
Wir gingen in unsere letzte Stunde vor den Ferien.
Der Unterricht war so langweilig wie immer und wie beführtet hab ich jede Minute auf die Uhr geschaut. Doch als der Unterricht zu Ende war liefen alle Schüler schnell raus und schrien wie verrückte rum. Gabrielle, Gina und ich liefen natürlich auch schnell mit und als wir draußen waren verabschiedeten wir uns von allen. Ich schaute mich schnell um weil ich hoffte das Cole irgendwo zu sehen war und da war er auch, er lehnte sich an sein Auto und tippte etwas auf seinem Handy. In der nächsten Sekunde bekam ich auch schon eine Nachricht. Ich holte mein Handy heraus und sah das Cole mir geschrieben hat. Ich lass sie mir in Gedanken vor:


Hey Schatz, 
Ich hab dich so lange nicht mehr gesehen und jetzt kommst du nicht mal zu mir rüber? 

Ich sah zu ihm rüber und er zwinkerte mir gerade zu. Ich musste lächeln.
"Ach komm Alex, sicher das du nicht noch mit uns mitgehen kannst? Wir wollen doch nur auf ein Eis in den Park" bettelte Gina.
"Sorry aber ich muss meine Sachen packen gehen, wir fahren ja schon Morgen ganz früh und ich muss noch mein Zimmer aufräumen außerdem wartet Cole auf mich. Ich habe nur heute den Tag mit ihm."
"Na gut, ist der jetzt schon wieder da? Das ging ja schnell. Komm her ich werde dich vermissen süße" Gina kam auf mich zugeraunt und drückte mich in eine Umarmung. Sie und Gabrielle konnten Cole nicht so ganz leiden weil er wohl arrogant rüber kam. Gina war schon immer gegen ihn gewesen aber im gegansatz zu ihr hat Gabrielle ihm versucht eine Chance zu geben.
"Ich dich auch und wie"
Sie ließ los doch gleich darauf kam auch Gabrielle auf mich zu gerannt.
"Wir machen aber auf jeden Fall noch mal in den Ferien was, ich werde dich vermissen und viel Spaß dir noch süße "
"Ich werde euch auch vermissen"
Sie ließ mich los und ich ging zu Cole der immer noch an seinen Wagen gelehnt da stand. Als ich ihn so sah bemerkte ich gar nicht das ich schon anfing auf ihn zu zu rennen. Als ich fast bei ihm war kam er ein Stück von seinem Auto weg und breitete die Arme aus sodass ich genau in sie hinein rennen konnte. So stand ich auch erstmal eine Weile da bis er mir was ins Ohr flüsterte. "Ich habe dich vermisst" 
"Ich dich auch" ich konnte ihn lächeln hören und ließ ihn los. 
"Warum lachst du?" fragte ich selber mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. "Ach nur so" er wollte mich wohl verarschen.
"Okay?! Ich weiß nicht ob dir dein kleiner Urlaub gut getan hat" ärgerte ich ihn.
"Darf ich mich nicht freuen meine Freundin wieder zu sehen?"
"Ohh, nätürlich darfst du dich freuen, aber nicht so seht wie ich mich freue" 
"Du bist unmöglich, außerdem war das kein Urlaub sondern Folter. Mein Vater hat mich immer direkt um 8 Uhr von meinem Termin zum anderen geschleppt und die Leute waren alle so arrogant." Er kam auf mich zu und legte seine rechte Hand auf meine Wange dann kam er ganz langsam zu mir runter und küsste mich. Ich schlug ihm meine Hände um den Hals und vertiefte ihn somit. Ich genoss jeden Sekunde weil ich wusste das ich Morgen wegfahren würde und somit wieder getrennt von ihm werde. Dann löste er sich viel zu früh. "Fahren wir zu mir?" fragte er .
Ich nickte nur stumm dann öffnete er mir die Beifahrertür und ich stieg ein "Danke"
Er ging einmal ums Auto, setzte sich hin und startete den Motor. Dan fuhren wir los. Er legte seine Hand auf meine, ich sah ihn an aber das bemerkte er natürlich sehr schnell. 
"Was ist?" fragte er wieder mal mit einem lächeln. Das lächeln bekommt er heute gar nicht mehr los.
"Du lachst so viel ist mir aufgefallen. War sonst noch was auf der Geschäfftsreise?"
"Ich bin immer gut drauf wenn ich Zeit mit meinem Mädchen verbringen kann und nein ansonsten war es ganz okay." Er nahm seinen Blick nicht von der Straße.
"Ganz okay?" 
"Ja, ganz okay, ich hab mir das nur ein wenig anders vorgestellt aber im Endeffekt war es nur ein Treffen mit einem Haufen langweiliger Spieser. Ich meine die haben gar keinen Sinn für Humor. Ich weis gar nicht wie mein Vater das aushällt aber er sieht wohl nur das Geld das er dafür bekommt vor Augen"
"Naja das so ein Treffen nur langweilig werden kann, das wusste ich ja schon. Und du willst echt die Firma von deinem Vater übernehmen wenn du es so langweilig findest?" 
"Ich habe ja keine andere Wahl. Ich wurde ja nicht gefragt , ich muss das machen."
"Also müssen ganz bestimmt nicht" sagte ich etwas verärgert, immerhin wurde er ja wirklich nicht gefragt und er will es ja nicht. Das machte mich ein wenig wütend. Ich schaute aus dem Fenster auf der Beifahrerseite damit er mein Gesicht nicht sah.
Dann blieb der Wagen auf einmal stehen und er legte mir seine Hand an die Wange und drehte mein Gesicht seinem zu.
"Sei nicht Verärgert und sei mir nicht böse aber ich habe dein Gesicht zwei Wochenlang nicht gesehen und seh es Morgen auch nicht mehr also tu mir einen gefallen und versteck es nicht" er sah mir sehr Intensiv in die Augen. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und sein Blick war so intensiv das ich ihn nicht länger stand halten konnte also küsste ich ihn leidenschaftlich und er erwiderte.

Dangerous truthWhere stories live. Discover now