"Es läuft alles so wie es nicht sein sollte"

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Alex:

Was hatte Cole wohl vor? 
Ich traute ihm nicht mehr über den Weg und um ehrlich zu sein hatte ich sogar Angst vor ihm weil er mir immerhin gedroht hatte.
Ich wusste das ich bei Justin sicher war aber wenn Cole kommen würde, wie konnte Justin dann uns beide beschützen?
Ich hatte so viele Gedanken im Kopf und ich wusste einfach nicht was ich jetzt tun oder denken sollte. Ich ignorierte Justins Blicke die ständig auf mir lagen während wir mit dem Taxi fuhren, zwar sagte er mir die ganze Zeit das nichts passieren würde aber das sah ich ganz anders.

Dieser Trip zu meinem Vater war wohl eine schlechte Idee, ich wollte ihn ja unbedingt sehen aber das lohnte sich alles doch nicht.
Vielleicht wäre ich nicht mit Justin zusammen wenn ich nicht zu meinem Vater müsste. Ich war total durcheinander uns stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. 

Ich versteckte mein Gesicht so das Justin es nicht sehen konnte und versuchte die Tränen zurück zu halten. Ich wusste immer noch nicht was das alles sollte, immerhin war ich noch vor ein paar Wochen eine normale Schülerin die sich auf die Sommerferien gefreut hatte und die alles hatte was man sich nur wünschen konnte. Eine Familie, gute Freunde, einen Freund, ein großes Haus, Geld, ein Auto… einfach alles und jetzt bin ich auf der Flucht vor der Polizei?

Plötzlich fielen mir wieder die Worte ein die ich zu Kristin damals auf der Toilette gesagt hatte. 
Damals sollte Kristin mir etwas erzählen um auf andere Gedanken zu kommen während ich ihr die Haare geglättet hatte.


Flashback:

“Na gut, also mal sehen… hmm.. Hast du schon gehört das letzte Woche ein Mann auf dem Nachhause weg von einer Party umgebracht wurde ? Der Mann soll wohl hier in der Stadt gewohnt haben”
“Nein hab ich noch nicht, und hat die Polizei hinweise auf den Täter?” fragte ich nur um das Gespräch am laufen zu halten.
“ Nein sie wissen nur das der Täter etwa 18 Jahre ist, weil er gesehen wurde aber das war Nachts deswegen konnte der Zeuge nicht viel sehen.”

“Hmm.. “ sagte ich nur Gedanken verloren. Was muss in einem Jugendlich so schief gelaufen sein das er als Killer endet? Ich kann mir nichts vorstellen was so schlimm zu sein scheint. Da muss das Leben ja von ganz Anfang an falsch laufen damit man so endet.

Flashback ende.


Genau. Das ganze Leben muss falsch laufen und so ist es bei mir.
Zwar habe ich noch niemanden umgebracht aber ich war mir ganz sicher das da nicht mehr viel fehlt.
Was wenn ich es wirklich bald tun würde?
Immerhin beklaue ich schon Leute ohne ein schlechtes Gewissen. Ganz im Gegenteil, ich freue mich wenn ich viel Beute mache.
Ich überprüfte mein Gesicht auf Tränen und als ich merkte das da welche waren wischte ich sie schnell mit dem Ärmel meines Pullis ab und sah rüber zu Justin. 

Er schien ebenfalls nachdenklich zu sein und ich fragte mich wirklich was in ihm vor ging.
Ich drückte leicht seine Hand und er drehte sein Gesicht zu mir sodass ich ihn ansehen konnte.
Er sah besorgt und ebenfalls durcheinander aus, was war nur los mit uns? Wir waren beide total fertig.
“Was ist los?” 
“Nichts” war klar das er sofort abblockt.
“Sag mir bescheid wenn du reden willst” eigentlich hätte ich jetzt weiter gebohrt aber Justin war nun mal der art von Typ, der alles alleine machen und alle Probleme alleine lösen wollte. Ich konnte ihn jetzt schlecht zwingen mir alles zu erzählen denn ich wusste das es bei ihm nicht bringen würde und mit dieser Erkenntnis fiel mir auf wie gut ich ihn doch kannte.


Justin:

Die ganze Autofahrt über schwieg Alex, denn sie machte sich bestimmt viele Gedanken über Cole und über die Begegnung mit ihrem Vater.
Cole dieser Wichser drohte ihr und das war Grund genug ihm den Kopf abzureisen wenn er nur hier wäre.
Ich wollte nicht das sie Angst hatte aber das würde ich wohl nicht ändern können und da sie nicht mit mir sprach fing ich ebenfalls an mir Gedanken über alles mögliche zu machen.
Sofort sprang ein Thema in meinen Kopf das ich unbedingt vermeiden wollte aber es ging nicht anders.
Ich musste Alex’ Vater töten.
Nein. Sofort schüttelte ich mechanisch meinen Kopf und sah einmal kurz zu Alex rüber, die zum Glück nichts bemerkt hatte.
Ich konnte ihr nicht auch noch das letzte bisschen Glück nehmen das sie dann wohl mit ihrem Vater hatte.
Dieser Scheiß Auftrag.

Dangerous truthDonde viven las historias. Descúbrelo ahora