"Ich komme schon alleine klar, wirklich!"

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Ein rot -weißes Absperr Band hing an der Haustür aber davon ließ ich mich nicht beeindrucken. Ich fragte mich aber trotzdem warum das da hing. Warum durfte keiner da rein? Ich machte die Tür auf, die dämlicher weise nicht zu war und stieg über das Absperr Band nach drinnen. Sie hatten mit den Bändern nur einen schmalen Weg frei gelassen, damit wohl keine wichtige Spuren verdeckt werden...
Aber das war mir so egal, ich rannte in die Küche warum wusste ich selber nicht. Vielleicht weil ich hoffte meine Eltern doch noch lebend vorzufinden ? Okey das war dumm oder vielleicht hoffte ich den Mörder zu finden? Klar, und was würde ich dann tun? Ihn vielleicht anschreien? Tzzz.. Super Alex! Als ich in der Küche ankam war sie viel zu leer. Dann sah ich etwas das ich bis jetzt nur in Filmen gesehen habe. Mit weißer Kreide wurde die Stelle auf den Boden gemalt an dem meine Eltern lagen. Ich wollte nicht schon wieder weinen eigentlich weinte ich nie und hatte das jetzt praktisch alles aufgeholt. Ich kniete mich vor die weiße Kreide und plötzlich kamen mir die Erinnerungen von dem Abend wieder hoch. Vor lauter Traurigkeit ließ ich mich auf den Hintern fallen und schaute zur Terrasse raus und auf einmal sah ich einen Schatten, als ob jemand genau vor der Fensterscheibe stehen würde. Das erinnerte mich so sehr an diesen Abend aber sah ich das gerade wirklich? Ich hatte das Gefühl als würde ich meinen Augen nicht trauen könne. Ich sah wieder auf den Boden und sah meine Eltern vor mir Tot auf dem Boden liegen. Mir entkam ein Schrei und ich rückte ein paar Schritte zurück. Ich schloss meine Augen ganz heftig und strich mit den Fingern noch mal über die Lieder. Als ich sie dann wieder öffnete war alles wieder wie vorher. Ich dachte nie das so was auch mal in echt passieren kann, es kam mir vor wie ein Film oder ein Traum. Ich atmete total schnell und versuchte wieder runter zu kommen. Was war das für ein Schatten und was hat das alles zu bedeuten? Ich hatte Angst mich wieder in diesem Haus aufzuhalten aber ich musste ja noch meine Sachen holen. Ich stand langsam auf und wollte mir etwas Wasser holen. Ob es noch welches im Kühlschrank gibt? Ich ging nachsehen und tatsächlich fand ich eine Flasche im Kühlschrank. Ich trank etwas und ging dann hoch in mein Zimmer dort nahm ich meine Tasche aus dem Schrank und packte dort nur die wichtigsten dinge rein. Dabei musste ich auch ein paar Dinge aus meinem immer noch fertig gepackten Koffer holen. Zum Schluss packte ich meine Gitarre in den Gitarren-Koffer und ging schnell die Treppe runter nach draußen. Ich fühlte mich in meinem eigenen Zuhause total unwohl und beobachtet. Ich ging wieder zurück ins Krankenhaus und schnell hoch in mein Zimmer. Dort stellte ich alles ab und als ich mich gerade aufs Bett schmiss kam der Arzt rein. Das war gut denn ich hatte noch ein Paar fragen an ihn. 
"Entschuldigung wenn ich störe aber ich habe sie gerade rein gehen sehen und ich wollte noch ein Paar Dinge mit ihnen klären. "
"Kommen sie rein" Er kam rein, ich setzte mich auf und er sich neben mich aufs Bett. 
"Ich sollte dir sagen das deine Oma und dein Opa sich morgen früh auf den Heimweg machen und du dann zu Ihnen fahren kannst"
"Nein!"
Ich wusste das sie schon lange von zuhause weg wollten um mal die Welt zu sehen und jetzt sind sie vor einer Woche los gefahren und sollen nur wegen mir wieder zurück kommen? Ich wollte ja noch nicht einmal zu Ihnen. Ich würde mir das nie verzeihen wenn ich ihnen den Traum zerstöre. 
"Warum denn nicht? Wenn ich fragen darf?"
"Sie träumen schon lange davon mal von zuhause weg zukommen und die Welt zu sehen und jetzt sind sie vor kurzem los gefahren und ich will nicht das sie wegen mir wieder zurück kommen und alles aufgeben."
"Aber sie wissen doch das sie bald raus müssen, wo wollen sie denn dann hin?" 
"Ich bin mir noch nicht sicher aber ich wollte fragen ob das möglich ist wenn ich mir eine eigene Wohnung nehme wenn meine Großeltern mich finanziell Unterstützen."
"Ich denke dass das geht aber sind sie sich da sicher das sie das möchten?"
"Ja bin ich"
"Nun gut, lassen sie sich das noch mal durch den Kopf gehen und sagen sie mir bitte morgen bescheid"
Er stand gerade auf und war schon fast draußen. 
"Warten sie!" er blieb stehen und sah mich an "Ja?"
"Ehmm... wie viel muss ich hier eigentlich für einen Tag bezahlen?"
"Das wurde schon für sie erledigt" Er lachte mich an
"Oma und Opa?" Ich musste auch lächeln
"Ja"
"Gut danke sehr Doc." 
"Kein Problem" er ging raus, ich ließ mich nach hinten auf meine Rücken fallen und dachte über den ganzen Tag nach. Vom Aufstehen bis hin zu dem Gespräch das ich gerade mit dem Arzt gehabt habe. Irgendwann musste ich da wohl eingeschlafen sein.
Ich wachte gegen 18.00 Uhr auf. Es war total ruhig Meine Stirn war total schwitzig und mein Atem ging unregelmäßig. Ich hatte von dem Schatten geträumt den ich "gesehen" habe. Der wird mich bestimmt jetzt noch weiter verfolgen. Ich stand auf und ging ins Bad dann kam eine Krankenschwester mit einem Tablett voller essen rein. 
Sie sah mich total komisch an aber ich hatte keine Lust mit ihr zu reden, ich spritzte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht und sah in den Spiegel. Ich sah total blass aus und meine Augen waren vor Schock geweitet. Ich versuchte mich zu beruhigen und ging wieder ins Bett. Die Krankenschwester ging weg und ich sah mir wieder mal das Tablett mit dem Essen an, ich hatte keinen Hunger aber ich wusste das ich was essen musste also schnappte ich mir den Yoghurt. Ich nahm mein Handy und sah 361 Nachrichten, ich warf es sofort wieder weg. Ich konnte verstehen das sie sich Sorgen machten aber mich Nervten diese vielen Nachrichten, ich redete schon immer lieber Persöhnlich mit jemandem als den halben Tag zu schreiben. Ich dachte ein wenig nach während ich aß aber das tat mir nicht gut denn ich musste sofort wieder an meine Eltern denken. Ich aß auf und ging zum Arzt, ich wusste ja jetzt bereits wo sein Zimmer war. Ich ging ihm wahrscheinlich schon total auf die Nerven. Doch es stellte sich heraus das er nicht da war. Ich ging zum Fenster das gegenüber des Ärzte Zimmers war und schaute raus. Es musste mittlerweile schon 19.00 Uhr sein und man merkte das die Tage bereits wieder kürzer wurden. Nicht das es dunkel war aber halt auch nicht mehr so wie damals um diese Uhrzeit. Ich sah ein paar Jugendliche die auf einer Bank saßen und redeten, genau an der Tür des Krankenhauses saßen zwei ältere Frauen und unterhielten sich etwas zurück haltend. Dann stupste mich jemand von hinten an und ich drehte mich um und sah den Arzt. Ich achtete jetzt wohl zum ersten mal auf sein Namenschild aber da stand ganz groß Alexander drauf. 
"Entschuldigung aber wollten sie vielleicht zu mir?"
"Ja ich wollte Sie fragen ob sie mir nicht die Nummer meiner Großeltern geben könnten" Ich musste zugeben das ich nur die Festnetznummer hatte und über diese konnte ich Sie im Moment nicht erreichen. Was war ich bloß für eine schlechte Nichte.

Dangerous truthWhere stories live. Discover now