"Du machst einen Fehler"

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Alex:

Die Sonne schien mir in die Augen und brachte mich dazu aufzustehen. 
Sonne in Kombination mit Kopfschmerzen war gar nicht gut. Ich öffnete langsam meine Augen und bemerkte als erstes den Jungen der gegenüber von mir auf einem anderem Sofa saß.

Zu schnell setzte ich mich auf und versuchte an den gestrigen Tag zu denken. Das letzte was ich wusste, war das jemand in meine Wohnung rein gekommen war. Ich dachte es wäre Cole aber wie es aussah war es Justin. 
Er schien noch tief und fest zu schlafen und ich wollte ihn auch nicht aufwecken, deswegen blieb ich noch kurz sitzen und sammelte mich während ich mich in die Decke kuschelte. 
Er musste mich hierher gebracht und zugedeckt haben aber wie kam er überhaupt hier rein? 

Er sah so friedlich aus wenn er schlief und mein Herz ging wieder schneller und unregelmäßiger als ich ihn so sah. Wenn man ihn so unschuldig sah, würde man nie darauf kommen was er in Wirklichkeit tat. Menschen töten. Ich wollte jetzt nicht daran denken aber mir kam das Gespräch mit Cole wieder in den Kopf, er wollte das ich ihn heute anrief und ihm bescheid sagte ob ich für John arbeiten wollte.
Warum wollten er Justin überhaupt raus schmeißen? 

Hatte Justin mir nicht gesagt das er meinen Vater töten müsste?
Natürlich… Er hatte es nicht getan, dachte ich zumindest. Er wurde wegen mir raus geworfen und hatte jetzt bestimmt große Probleme am Hals aber ich konnte doch jetzt kein Mitleid zeigen! Sollte ich ihm um den Hals fallen und mich bedanken das er meinen Vater verschont hatte? 
Am liebsten würde ich ihn jetzt aufwecken und ausfragen bevor ich ihn wieder raus warf. 
Ganz vorsichtig stand ich auf und ging ins Bad wo ich mich ein wenig zurecht machte bevor ich wieder raus ging und Richtung Küche.
Als ich in der Küche ankam, sah ich als erstes die dunklen Fenster, es war erst fünf Uhr Morgens. Egal, schlafen würde ich jetzt sowieso nicht. Ich schaltete das Licht an und als erstes sah ich das Messer auf dem Boden liegen. Natürlich wusste ich warum es dort lag aber ich hätte nie erwartet das Blut daran kleben würde. 

Ich hob es auf und versuchte mich daran zu erinnern ob ich Justin getroffen hatte aber damals war ich fast komplett blind. Mir war alles egal gewesen, ich hatte nur Angst das Cole mich endgültig holen würde. 
Wahrscheinlich hatte ich ihn getroffen als er ausweichen wollte. 
Ich sah an mir runter aber ich war unverletzte und mir tat auch nichts außer dem Kopf weh. Ich legte das Messer auf den Tisch und ging zurück zu Justin der immer noch friedlich schlief. 

Ich betrachtete ihn und bemerkte das er nur ein rotes Shirt anhatte, aber damit kam er wohl auch hierher, ich würde ihm zu gerne die Decke runterreißen und nach sehen wo ich ihn getroffen hatte aber das ging schlecht. 
Etwas enttäuscht von mir selber ging ich zurück in die Küche und versuchte mich mit Pfannkuchen machen abzulenken. 
Nachdem ich sie fertig hatte, und mit dem Abwasch begann sah ich das draußen auch schon die Sonne aufging.

Ich machte alles fertig und schnappte mir einen Löffel bevor ich etwas Marmelade auf den Pfannkuchen strich und in zu essen begann. 
Gedanken verloren ging ich ans Fenster und dachte darüber nach was ich heute Cole sagen würde. 
Sollte ich da mitmachen? Sie waren immerhin Schuld das meine Eltern nicht mehr da waren, das würde ich nie vergessen und einfach so weiter leben wie Cole es sagte konnte ich auch nicht. 
Oder sollte ich es riskieren dass er meiner Familie und meinen Freunden etwas antat? Das konnte ich nicht. Ich hatte nur noch meine Großeltern und meinen Vater aus meiner Familie. 

Er würde mir alle nehmen, ich reagierte zwar schon lange nicht mehr auf Ave’s und Gabrielles Nachrichten aber ich würde trotzdem versuchen sie auf jeden Fall zu beschützen. 
Sie sollten nicht wegen mir leiden. 
“Alex?”
Ich wollte mich im ersten Augenblick nicht umdrehen. Ich wollte ihn nicht sehen, er würde mir Leid tun und vielleicht würde ich ihm letztendlich doch vergeben aber wenn er hier war kam ich nicht drum rum, ihn anzusehen. 
Das erste was ich sah, war das er vollkommen fertig aussah. Er hatte zwar geschlafen und man sollte meinen das er danach viel besser aussah aber das tat er nicht. Ich schämte mich dafür das ich ihn in diesem Augenblick trotzdem Heiß fand aber ich lenkte meine Gedanken mit der Realität ab.
“Es tut mir Leid” sagte er noch einmal und mir blieb das Stück Pfannkuchen das ich noch im Mund hatte, beim Schlucken fast im Hals stecken. 
So gerne würde ich ihm jetzt verzeihen. 

Dangerous truthWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu