"Schön dich mal wieder zu sehen "

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Alex:

Als wir an der Tür ankamen wurden wir natürlich sofort nach den Ausweisen gefragt
“Ich muss mit Matt Crowley sprechen” Justin sprach total ruhig und auch kaum hörbar
“Und wer bist du?” der Türsteher war total unhöflich 
“Ein Freund” Justin lächelte während er das sagte und der Türsteher verschwand um Matt zu holen. Mich wunderte es das er so ruhig war.
Ich wollte Justin ausfragen weil ich so viele Fragen auf dem Herzen hatte und weil wir gerade ungestört waren aber ich konnte aus irgendeinem Grund nicht. Nach nur ein paar Sekunden kam uns auch schon ein Mann entgegen der wohl Matt sein sollte den Justin befreite sich aus meinem Griff und reichte ihm die Hand.
“Justin schön dich mal wieder zu sehen, wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen?” fragte er lächelnd. Er hatte eine Glatze und einen leicht blauen Anzug an, er schien gerade mal Mitte dreißig zu sein also noch recht jung.
“Ein halbes Jahr vielleicht. Das ist Alex, Alex das ist Matt” er stellte uns gegenseitig vor und man sah Justin richtig an das er Matt mochte den er bekam das lachen gar nicht mehr aus dem Gesicht. 
Matt reichte mir die Hand und ich reichte sie ihm, er drückte einen Kuss auf meinen Handrücken “Schön dich kennen zu lernen, ich darf dich doch duzen oder?”
“Wenn ich das auch darf” Er hatte so eine Wirkung das man sich sofort in seiner Nähe wohlfühlte.
“Natürlich” er ließ meine Hand los und sah wieder zu Justin
“Also was verschafft mir die Ehre?”
“Seid wann sprichst du denn so höflich?” Justin musst noch mehr lachen und damit es nicht unhöflich aussah setzte ich mir auch ein lächeln auf die Lippen.
“Seid ich hier arbeite, es ist für die Leute sehr wichtig das ich so rede aber ehrlich gesagt nervt es, leider habe ich mich schon zu sehr daran gewöhnt” Er zog die Augenbrauen hoch
“Wow du tust mir Leid” sagte Justin ironisch bevor er zum Thema kam
“Also ich werde morgen für etwa zwei Wochen Verschwinden und frag bitte nicht warum. Auf jeden Fall möchte ich den Abend noch genießen und wollte ein wenig Spaß haben, Lässt du uns rein?”
Matt schien wirklich verständnisvoll den er stimmte in Justins lachen ein
“Was verstehst du unter ein wenig Spaß?” 
“Naja ein bisschen Spielen und mich amüsieren” 
“Und warum ein Casino und keine Diskothek?” 
“Weil dort lauter betrunkene Idioten sind” 
“Verstehe, ich muss jetzt wieder weg weil ich gerade eine Besprechung habe aber ihr könnt rein, kommt mit”
Wir folgten ihm rein und ich musste gestehen das dieses Casino noch viel schöner Aussah als das andere denn dieses hier war fast doppelt so groß, ich konnte es gar nicht in Worte fassen weil es so beeindruckend aussah wie all die Lichter schienen (Casino: http://http://therealsingapore.com/sites/default/files/field/image/Casino-2.jpeg )
“Du siehst ziemlich beeindruckt aus” stellte Justin fest
“Natürlich, ich war noch nie in Casinos bevor ich dich kennen gelernt hatte” Ich sah ihn an und er lächelte breit, dann zog er mich ein wenig in die Ecke und wurde ernst
“Wir sind nicht zum Spaß hier vergiss das nicht, hier sind viele reiche Leute und dieses mal machen wir es ohne sie in Angst du bringen. Pass auf das sie dich nicht bemerken, das ist sehr wichtig und nimm lieber etwas von den Männer und ich kümmer mich um die Frauen weil wenn sie uns erwischen dann können wir uns noch raus reden wenn du verstehst was ich meine” er zwinkerte und ich verstand sofort was er meinte: Sie sollten dann denken das wir sie heiß finden und begrapschen wollten. Ich nickte einfach nur stumm.
“Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier und pass wirklich auf weil wenn wir hier auch noch raus geschmissen werden dann gehen uns noch die Casinos aus” Ich verstand nicht wie er so gut drauf sein konnte, aber machte mit.
“Nimm dich vor betrunkenen in acht, von denen kannst du zwar leicht etwas klauen aber wenn sie dich erwischen dann kommst du nicht mehr so leicht von ihnen los.”
“Okey”
“Du schaffst das schon” Er ging an mir vorbei und ich blieb noch kurz stehen aber drehte sich wieder zu mir um
“Du brauchst das nicht unbedingt zu tun, du kannst auch einfach nur den Abend genießen, ich werde dich nicht dazu zwingen”
Ich nickte wieder nur stumm weil ich nicht wusste was ich sagen sollte den ich wollte die Leute nicht beklauen weil ich Angst hatte erwischt zu werden aber ich wollte Justin wirklich helfen immerhin wird er bedroht und muss bis morgen zweitausend Euro haben. Das wird schwer werden.
Justin war bereits in der Menschenmasse verschwunden und ich blieb stehen und sah mir die Leute an.
Ich ging anschließend ein wenig in den hinteren Teil der Halle und schaute mich nach jemanden um bei dem es nicht ganz so schwer werden würde. Als ich etwa in der Mitte der Halle ankam sah ich einen Tisch mit sehr vielen Leuten und jeder schaute nur auf den Tisch, dort schien gerade einer sehr viel Geld zu gewinnen und versammelten sich immer mehr Leute dort. Ich beschloss das ich keine bessere Situation finden würde und machte mich mit langsamen Schritten auf den Weg zu ihnen. Mir fiel sofort ein Mann ins Auge der mit meiner Frau am Tisch stand und ihre Hand hielt, ich sah das er einen Anzug anhatte und aus der hinteren Hosentasche konnte man ein braunes Portmonee sehen. Ich stand da und dachte nach ob ich ihm wirklich das ganz Portmonee klauen konnte, immerhin waren da lauter Karten drin. Versicherung, Führerschein, Ausweis… . Aber ich brauchte das Geld und er sah nicht arm aus also beschloss ich ihm das Geld zu klauen und das Portmonee einfach irgendwo abzulegen damit er es eventuell wieder finden konnte.
Ich ging langsam auf ihn zuund tat so als würde ich mir einen guten Platz suchen um das Spiel zu verfolgen und als ich neben ihm stand ging ich sicher das mich niemand sah und griff nach dem Portmonee doch genau in dem Moment wurde ich von jemandem angerempelt und knallte gegen den Mann. Automatisch zog ich ihm das Portmonee raus und versteckte es unauffällig mit einer Hand hinter meinem Rücken. Ich sah das mich ein betrunkener Mann angerempelt hatte und der Mann dem ich das Portmonee gestohlen hatte schien mich gar nicht zu bemerken, er dachte Tatsächlich das der betrunkene Mann das war und ich ging mit schnellen Schritten von ihnen Weg und ging so an die Seite das niemand auf mich achtete. Ich sah schnell nach und bemerkte das er wirklich nicht arm war denn er hatte lauter Karten drin und schien wohl ein wichtiger Mann zu sein. Ich zählte das Geld und kam auf dreihundert. Ich musste lächeln weil ich wirklich stolz auf mich war aber im nächsten Moment wurde ich auch schon von hinten von jemandem angepippt. Ich steckte das Geld schnell in meinen Ärmel weil ich sonst nichts hatte da ich meinen Blazer am Eingang in einen Regal gehängt hatte und versteckte das Portmonee geschickt hinter meinem Rücken bevor ich mich umdrehte. 
Vor mir stand der betrunkene Mann der mich vorhin angerempelt hatte.
“Hey süße, wo ist den deine Begleitung?” Er sah aus wie so ein typischer Mann der alles in seinem Leben für seine Karriere geopfert hatte und alles für das Geld tat und seine Frau ihn deswegen aus dem Haus geworfen hatte. Ich konnte Leute schon immer gut einschätzen und er sah aus als hätte er alles Verloren. 
“Kommt sofort” Ich lächelte und wollte einfach gehen aber er hielt mich am Arm fest und ich bekam langsam Angst vor ihm. 
“Nicht so schnell” 
“Lassen sie mich los” 
Er zog mich zu sich hin und drückte seine Lippen auf meine. Ich musste mich fast übergeben weil er total nach Alkohol und Rauch stank. 
Ich riss mich von ihm los und wollte ihm schon eine reinhauen aber ich hatte wirklich Angst das er dann auch aggressiv wurde oder noch zu Boden fiel und ich wollte um keinen Preis Aufmerksamkeit erregen. 
“Na hör mal, wir können doch wohl ein bisschen Spaß haben oder nicht?” Er grinste total dreckig und ich wollte nichts mehr als so weit wie möglich weg von ihm. Er zog mich wieder zu sich und hatte eine Hand an meinem Arm und die andere legte er an mein Gesicht sodass er mit dem Daumen an einer Wange war und mit den restlichen Fingern an der anderen. Es tat ziemlich weh weil er sehr fest drückte und ich dachte gar nicht darüber nach sondern faste mit einer Hand an seinen Hintern um nach einem Portmonee zu suchen während er sprach.
“Dein Gesicht ist ja ganz hübsch aber ich kann es ganz leicht nicht mehr so schön aussehen lassen also hör auf ständisch abhauen zu wollen” Ich beachtete ihn gar nicht weiter und sah ihm nicht in die Augen, ich sah einfach an ihm Vorbei und erkannte plötzlich Justin der sich gerade an eine Frau ran machte. Sie sah sehr schön aus und schien ihm den Kopf verdreht zu haben, ich hatte nur einen Gedanken: Lass deine dreckigen Finger von ihm! 
Ich erkannte das sie ihn Küssen wollte aber er ein wenig zurück wich und in dem Moment eine kleine Brieftasche aus ihrer Handtasche nahm. Er konnte das wirklich gut, er war viel besser in so etwas als ich und mich überkam eine Woge der Traurigkeit.
Was bildete ich mir ein ? Warum ging es mich an was er machte? Hier gehörte hier nicht her. In dem Moment drückte der betrunkene Mann noch viel fester in meine Wangen und ich verzog das Gesicht und konzentrierte mich wider darauf dieses scheiß Portmonee zu bekommen und zu verschwinden. 
“Ich hab dich was gefragt!” schrie der Mann auf einmal. Ich hatte ihn gar nicht beachtet und wusste deshalb auch nicht was er von mir wollte. 
“Lass mich los!” ich versuchte mit aller Kraft mich von ihm loszureißen aber er verstärkte auch den griff um mein Arm sodass ich keine Chance hatte wegzukommen. Ich wehrte mich die ganze Zeit damit der nicht mitbekam das ich langsam das Portmonee aus seiner hinteren Tasche zog und es klappte.
Das Portmonee war recht klein sodass ich das schnell in meinen Ärmel schob ich konnte so etwas weil ich immer etwas von meinen Eltern versteckt hatte. Ich hatte schon richtig Übung darin und darüber war ich sehr froh. 
Plötzlich merkte ich das der Typ grob losließ und dabei seine Finger scharf über meine ganze Wange zog aber dann losließ. Ich fasste mir mit meinen eigenen Fingern über meine Wangen die bestimmt ganz rot waren und so fühlten sie sich auch an. 
Ich sah nach oben und sah das Justin da stand und den Typen wohl weggeschubst hatte, ich war ihm dafür sehr dankbar aber als ich sah das der Mann ausholte um Justin eine rein zuhausen hielt ich die Luft an aber im nächsten Moment schnappte er meine Hand und verschwand mit mir nach draußen. 
Wir rannten an allen Vorbei und die Leute gegen die wir rannten beschwerten sich und fingen an uns zu beleidigen aber ich blendete einfach alles aus und hatte das Gefühl als würde Justin das auch machen. 
Als wir draußen waren, rannten wir noch ein Stück weiter und blieben dann aber irgendwann stehen.
Justin drehte sich zu mir um und ich sah sogar ein wenig Sorge in seinem Blick was mir sofort ein gutes Gefühl gab das er sich um mich sorgte. 
“Alles okay?” 
“Ja mir geht’s gut, Danke” ich strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und ging in Richtung zuhause
“Komm, wir müssen ja nicht hier draußen rum stehen” Erlich gesagt war mir nur kalt aber das wollte ich nicht zugeben weil ich meinen Blazer vergessen hatte als wir raus gerannt waren und ich wollte auf keinen Fall das Justin das sah. Ich wusste nicht warum es so wahr aber ich war ja schon daran gewöhnt nichts zu wissen.
Er kam mir natürlich hinterher und zusammen gingen wir schweigend nachhause, bis ich diese stille nicht mehr aushielt.
“Und, wie viel hast du ?” fragte ich mit einem kleinen lächeln auf den Lippen um diese peinliche Schweigen zu überspielen
“Ich bin mir nicht sicher” er nahm drei Portmonees aus seinem Blazer und nahm das Geld raus. Er zählte nach und sah mich anschließend an.
“vierhundertfünfzig” 
“Das ist doch gut, immerhin haben wir doch nur fünfhundert gebraucht”
Ich war sehr froh darüber das wir trotz dieses Vorfalls das Geld zusammen hatten.
“Wenn du was hast dann ja” er sah mich erwartungsvoll an und ich hob meinen Ärmel hoch und nahm das eine Portmonee und das Geld heraus. Er sah mich erstaunt an weil er bestimmt nicht gedacht hatte das ich auch etwas hatte.
“Das wären dann noch einmal fünfhundertfünfzig” sagte ich lächelnd weil wir das Geld zusammen hatten. Als ich ihn ansah lächelte ich ihn an doch er sah nur erstaunt auf das Geld. Ich war ziemlich stolz auf mich und wüsste nur zulerne was er gerade dachte. 
“Wie hast du das gemacht? Immerhin hast du mehr als ich zusammen”
“Ich gehe einfach mal davon aus das Männer mehr Geld mit sich rum tragen als Frauen” 
“Wieviele Portmonees hattest du?” 
“zwei”
Jetzt schien er zu verstehen das Männer wirklich einfach mehr Geld hatten und mehr mit sich rum schleppten denn ich hatte ja mehr Geld als er und er hatte ein Portmonee mehr. 
Er nahm mir das eine Portmonee aus der Hand und sah sich den Ausweis an der drin war und an seiner Reaktion konnte ich sehen das er geschockt war das ich dem betrunkenem Mann das Geld gestohlen hatte.
“Aber er wollte dir weh tun und du hast ihm trotzdem das Portmonee geklaut? Hattest du den keine Angst?”
“Doch aber die Gelegenheit war einfach gut” gab ich zu
Mitlerweile waren wir bei Justin angekommen und er sah ziemlich nachdenklich aus und ich wüsste zulerne was jetzt in seinem Kopf vor ging aber ich ignorierte das einfach und ging geradewegs ins Badezimmer um unter die Dusche zu springen. 

Justin:

Als ich sah wie viel Geld sie hatte - und das nicht zum ersten mal- musste ich erst einmal schlucken weil sie schon wieder mehr als ich hatte. Das erste mal hielt ich es nur für einen Zufall aber nach diesem Mal war ich mir sicher dass das nicht nur ein lächerlicher Zufall war. Ich ging letztendlich unter die Dusche und machte etwas Musik an um mich abzulenken und um nicht mehr daran denken zu müssen.
Für diesen Tag ging ich nicht mehr runter obwohl ich fürchterlichen Hunger hatte aber ich wollte sie ganz einfach nicht sehen weil ich sie sonst wieder nicht aus meinem Kopf bekommen würde.

Dangerous truthWhere stories live. Discover now