Reus, der Arsch 58

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Marcos Sicht

Miriam war alles andere als berauscht als ich mein bestes Stück wieder einpackte und mit dem Kopf schüttelte. Ich drehte mich von ihr weg und ging in die Küche um mir etwas zum Trinken aus dem Kühlschrank zu nehmen. Ich drückte mir die kalte Flasche Wasser gegen die Stirn und schloss die Augen. Wie konnte ich so etwas Dummes nur machen? Miriam hatte hier nichts verloren! Ich brachte sie mit voller Absicht in Verlegenheit, dabei wäre es sinnvoller gewesen, gleich nach Amelie zu suchen. „Hey, war's das?" erklang Miriams Stimme und ich blickte in ihre Richtung. Sie hatte ihre Unterwäsche schon wieder an und zog sich gerade den Rock hoch. Ihre Bluse hatte sie unter den Arm geklemmt und behinderte sich so selbst. „Sorry. Es war ein Fehler" sagte ich bedauerlich, was mir ihrerseits ein verächtliches Geräusch einbrachte und sie verzog ihren Mund zu einem süffisanten Grinsen. „Sorry? Mehr hast du nicht drauf?"-„Was erwartest du?"-„Naja, vielleicht das, für das ich jetzt schon zwei Mal mit dir mitgegangen bin?"-„hatte es mir auch anders vorgestellt" sagte ich so ruhig und leise, als würde ich es nur zu mir selbst sagen wollen. „Ach? Na da bin ich aber gespannt was dich diesmal stört"-„warum, willst du noch ein drittes Mal herkommen?" ich konnte die Unterhaltung nicht wirklich ernst nehmen. „Nee Reus, nochmal wird mir die Scheiße nicht passieren"-„na dann"-„ey, was bist du nur für ein Arsch?" ich biss mir auf die Unterlippe und sah vor mir auf den Boden. „Meinst auch weil du Kohle ohne Ende hast, bist du was Besseres. Ich kann dich beruhigen, ich hatte einfach nur Hoffnung auf nen geilen Fick aber das scheinst du ja nicht drauf zu haben" nun sah ich zu ihr auf und funkelte sie wütend an. „Wenn man keine Ahnung hat, sollte man die Fresse nicht so weit auf machen" giftete ich zu ihr rüber und ergänzte „eigentlich wollte ich so nett sein und dich wieder zurück zum Club bringen, jetzt kannst du dir nen Taxi rufen"-„och fick dich Reus!" mit den Worten ging sie und nur wenige Sekunden später knallte die Tür ins Schloss. Ich verzog mich ins Wohnzimmer und sah wie üblich raus auf den See. Der Anblick beruhigte mich einfach und half mir oft meine Gedanken besser zu sortieren. Doch diesmal half mir kein See um mich zu beruhigen oder meine Gedanken zu ordnen. Wenn ich meine Augen schloss, sah ich Amelie, wie sie mit Tom in ein Taxi einstieg. Ob sie nach Hause ist? Alleine?! Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht so dumm war wie ich. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und eine extreme Wut kroch an mir hoch. Meine Phantasie ging mit mir durch und es blitzten Bilder vor meinem inneren Auge auf, die Szenen zeigten von einer zufriedenen Amelie, die sich zwischen Kissen wälzte und über ihr, einen keuchenden Tom. Mir stieg die Galle hoch, was einen Würgreiz mit sich brachte und im nächsten Moment zog ich mein Handy aus der Tasche und wählte Amelies Nummer. Ich brauchte Gewissheit! Auch der dritte Anruf blieb unbeantwortet und ich war erstaunt, dass mein Telefon nicht schon längst an der Wand zerschellte. Mir blieb noch Clara und die versuchte ich anzurufen als ich schon im Auto saß um erst bei Amelie und dann zurück zum Club zu fahren. Ich musste über diese Ironie lachen. Wollte ich mich erst noch auf diesen Weg machen um Miriam zurückzubringen, so war ich nun auf dem Weg Amelie zu finden. Mein Anruf bei Clara war auch zwecklos. Erst als ich auf dem Parkplatz ankam und es nochmals versuchte, ging sie endlich ran. "Marco?"-"ist Amelie bei dir?"-"nein, also eigentlich schon ... aber eigentlich auch nicht ... also so genau weiß ich es nicht" stammelte sie mir ins Ohr. Es schien ganz so, als wüsste sie nicht wo ihre beste Freundin war. "Sie ist mit Tom weggefahren" versuchte ich ihr auf die Sprünge zu helfen. „Ist sie das?" Clara hörte sich wütend an bei dieser Information und ließ mich augenblicklich das Gefühl bekommen, auch ihre Freundin war davon nicht berauscht. „Ja ist sie. Ich hatte Amelie im Club gesehen und angesprochen. Dann ist sie mit Tom davon"-„und ich such mir hier nen Wolf ab! Sie ist ohne ihre Tasche weg und eigentlich war ich gerade kurz davor sie als vermisst zu melden!" Clara wurde immer lauter und brüllte schon fast. „Hey, ich kann nichts dafür" maulte ich zurück und hörte wie sich die Geräusche im Hintergrund veränderten. Es klang als würde Clara den Lärm verlassen und dann sah ich sie zur Tür raus kommen. „Du sollst nichts damit zu tun haben? Du bist doch einer der Gründe überhaupt"-„was soll das heißen?" ich stieg aus und ging zu ihr rüber. „Ach Marco ich bitte dich! Amelie hat mir von der Aktion bei Marcel erzählt" ich beendete das Gespräch und fing gleichzeitig hinter Clara an zu reden. „Ich weiß das ich da scheiße gebaut habe" sagte ich ruhig und sie drehte sich erschrocken zu mir um. „Aber ich hatte mich dafür bei ihr entschuldigt. Ich weiß nicht ob sie dir auch die andere Sache erzählt hat" eindringlich sah ich sie an und Clara verschränkte die Arme vor der Brust. „Welche andere Sache?"-„Ich hatte Amelie angeboten so mehr oder weniger zu mir zu ziehen, doch dann hielt sie mir vor, das sie sich sorgen macht ob diese Beziehung überhaupt was bringt. Sie will sich doch gar nicht auf mich einlassen" nun war ich es, der immer lauter wurde und Claras Augen wurden größer. „Wie jetzt?"-„also hat sie es dir nicht gesagt was?"-„Nein, ich glaube diesen Teil hat sie ausgelassen. Ich dachte den Bock hättest du allein geschossen"-„na dann, dann weißt du ja jetzt etwas mehr. Was auch immer. Ich will, nein ich muss nochmal mit ihr reden. Zu Hause ist sie nicht, da bin ich auf dem Weg hierher noch vorbei gefahren also, wo wohnt Tom?"-„Ich dachte du hättest sie hier im Club getroffen?"-„Ja habe ich doch auch"-„warum warst du dann bei ihr zuhause?"-„weil ich wissen wollte ob sie mit dem Taxi zu ihr gefahren sind" den Rest, brauchte Clara wirklich nicht zu wissen. „Jetzt willst du also zu Tom fahren?" sie rümpfte die Nase und man konnte sehen, wie sie abwägt ob das so eine gute Idee war. „Bitte!"-„na gut" kurz darauf gab sie mir die Adresse und hielt mir Amelies Tasche entgegen. „Dann kannst du ihr die auch gerade noch mitbringen und sag ihr, sie soll sich bei mir sofort melden. Darfst ihr ruhig sagen, dass ich ein Hühnchen mit ihr zu rupfen habe. Mich einfach hier allein stehen lassen, ohne das ich weiß wo sie ist. Ich hab mir echt Sorgen gemacht als ich sie nicht fand" sie schüttelte ihren Kopf und sah richtig wütend aus dabei. „Werde ich machen" grinste ich und ging zu meinem Auto zurück.


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Auf Grund des Pokalspiels, gibt es morgen kein Kapitel.
Sorry!
Ich wünsche allen viel Spaß beim schauen und drückt fein die Daumen für den BVB ;)


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