Kapitel 34

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Kapitel 34

Vor langer Zeit hatte ich mir etwas geschworen und ich hatte nicht vor von diesem Schwur abzutreten. Auch wenn es ein Schwur an mich selber gewesen war, so nahm ich diesen mehr ernst, als jeden anderen. Es war ein Versprechen an mich, das mich beschützen sollte, dass mich zu einem stärkeren Menschen machen sollte. Und was geschah nun? Es war, als hätten all meine Anstrengungen nichts genützt und ich hätte mir nie ein Versprechen gegeben.

Wo war mein Wille, meine Kraft, wenn ich sie brauchte? Da war nur Zorn und Hass auf mich und die Menschen, die mich in mein altes Ich verwandelte.

„So leicht soll das also sein? Was ist mit dir Mädchen los, dass du keine männliche Aufmerksamkeit ertragen kannst?", äusserte Bishop mit amüsiertem Unterton und liess eine seiner Hände unter mein T-Shirt verschwinden. Ich zog angewidert die Luft ein, als ich seine kalte, raue Hand an meinem Bauch spüren konnte.

Diese Frage hatten ich und andere Personen uns auch schon des Öfteren gefragt, aber wusste man erst mehr über mich, dann schien man nicht mehr überrascht.

Ich spürte den Hass in mir aufwachsen. Hass, der schon lange nicht mehr zum Ausdruck gebracht worden war. So lange hatte ich für mich kämpfen können, doch schien ich nie genug stark zu sein. Nicht gegen diese Sorte Männer...

Bishops Hand, die an meinem Bauch lag, schlich langsam seinen Weg nach oben und da erreichte mein Zorn seine Höchstwerte. Wenn ich diesen Teil meiner Vergangenheit nicht beenden konnte, dann würde ich auch nicht den alten Teil von mir auslöschen. Der Teil von mir, der sich mit allen Mitteln zur Wehr setzte, der nicht auf die Folgen oder andere Personen achtete. Der nur ein Ziel hatte und diesen auch bis zum Ende hin ausführte.

Wie konnte ich gegen diese Sorte Männer antreten, wenn ich nicht wie die alte Li vorging?

Als Bishops Hand seine Grenze erreichte, schaltete ich meinen Kopf aus und liess den Teil von mir frei, der mir helfen würde. Kämpfen hatte ich mir geschworen, Kämpfe, hatte ich mir auf die Schulter tätowiert und kämpfen würde ich auch.

Mit einem festen Ruck liess ich mein Knie hochschissen und traf Bishops verletzlichsten Organe. Dieser fiel in sich zusammen, wie ein Kartenhaus und liess ein Winseln von sich, dass einem kleinen Mädchen ähnlich klang. Gut so, einem Mann von dieser Sorte sollte es nicht möglich sein weitere Kinder auf die Welt zu setzen. Lance war ja schon Beweis genug. Die beiden Männer, die durch meine überraschende Aktion kurz unaufmerksam geworden waren, hatten ihre Stahlgriffe um meine Arme gelockert, sodass ich mich mit festem Zerren befreien konnte und meinen Fluchtversuch startete. Während der eine Riese sich zu seinem Boss runter beugte, der sich nun mit schmerzverzerrtem Gesicht zwischen den Beinen hielt, bewegte sich der zweite Gorilla mir entgegen und sah dabei ziemlich stinkig aus.

Ohne viel zu überlegen riss ich das Pfefferspray aus meiner Hosentasche und attackierte Gorilla Zwei mitten ins Gesicht. Auch dieser liess ein weibliches Kreischen von sich und rieb sich hecktisch übers Gesicht. Männer...

Ich lief wie eine geölte Maschine. Wenn man einmal den Kopf ausschaltete und aufhörte zu denken, dann hatte man genug Zeit um zu reagieren. So funktionierte ich am besten. In meiner Planung hatte es jedoch einen Hacken. Lance. Während ich mich den drei Männern vor mir zugewandt hatte, hatte der kleine Dreckskerl sich an mich heran geschlichen und riss mir nun das Pfefferspray von der Hand.

„Du dumme Kuh! Das ist alles deine Schuld!", keifte er wie von Sinnen und schlug mit seiner Faust aus. Der Schlag traf mich an der Schläfe und liess mich kurz besinnungslos. Als sich meine Sicht nach wenigen Sekunden klärte, befand ich mich schon zu Boden und konnte rechtzeitig Lance Fuss sehen, der mir in die Seite gerammt wurde. Ich schrie unter Schmerzen auf und versuchte mich wegzudrehen, aber Lance Fuss verfehlte sein Ziel nicht.

Hell Yes!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt