Kapitel 26

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Kapitel 26

Ich kannte die Masche, die Charlotte abzog, da sie diese schon des Öfteren benutzt hatte. Sobald sie in der Stadt war, rief sie Enrico an und bat diesen sie abzuholen und zu mir nach Hause zu fahren. Und wie Charlotte nun mal war, konnte ihr niemand etwas verwehren, weshalb Enrico immer in diesen Situationen steckte. Als ich Zuhause angekommen war, erwartete mich schon eine hinreissende Frau auf dem Sofa. Ihre langen, schlanken Beine übereinander gekreuzt in hauchdünnen, dunklen Strumpfhosen, bekleidet mit einer kurzen Jeans und einem weissen Top, das unter einer schwarzen Lederjacke zu sehen war. Ihre kupfernen Haare nun in einem Bob geschnitten, grinste mich Charlotte schelmisch an und erhob sich.

„Na, wenn das nicht meine zweitliebste del Corte ist", begann sie und ihre grünen Augen leuchteten vergnügt auf.

„Ach, gibt es da einen der mich übertrumpft?", fragte ich spielend und grinste sie ebenfalls an. Sie machte ein nachdenkliches Gesicht und schmunzelte.

„Da gibt es den einen del Corte, der einfach stur bleibt und sich dieses Vergnügen verwehrt", begann sie und zeigte auf sich. Ich prustete los und vernichtete die letzten Meter zwischen uns um sie in den Arm zu nehmen.

„Es ist so schön dich wiederzusehen", begann ich strahlend, nachdem ich sie losgelassen hatte. Sie lächelte und betrachtete mich.

„Das kann ich nur bezeugen. Verdammt Mädchen, man könnte meinen, dass du von Mal zu Mal heisser wirst! Was hat es nur mit euch del Corte-Geschwister auf sich?" Ich lachte und sah mich um.

„Wo wir gerade von Geschwistern sprechen, wo befindet sich besagter Bruder, der um meine Hilfe gebeten hatte?" Sie hob eine Augenbraue, das amüsierte Lächeln nicht aus ihrem wunderschönen Gesicht wegzudenken.

„Ach? Ich fragte mich schon, weshalb er so lange im Badezimmer braucht..." Aha, diesen alten Trick hatte er also benutzt?

„Ich soll dir sagen, dass er eine Freundin hat und glücklich mit ihr ist", begann ich meine Leier, die ich hier nicht zum ersten Mal verwenden musste.

„Und wann versteht dein süsser Bruder, dass mich das nicht abhält?" Wir mussten beide lachen. Es war einfach Charlottes Ding so zu antworten. Das war nun Mal ihre Art. Aber wir wussten beide, dass sie nur scherzte.

„Wie ist es dir die letzten Monate ergangen, erzähl mal!", forderte ich sie auf, als wir uns wieder hingesetzt hatten. Sie schlug wieder ihre erstaunlich langen Beine übereinander und fuhr sich über ihre roten Haare.

Charlotte war unverschämt schön. Sie hatte nicht diese allgemeine Schönheit, die viele Frauen hatten. Sie hatte diese besondere Ausstrahlung, das Charisma und das Aussehen, die die Leute in ihrer Umgebung zu willigen Püppchen verwandelten. Charlotte konnte man mit einer wilden Katze vergleichen. Diese grünen katzenhaften Augen, das schelmische Grinsen, das einfach zu ihr dazugehörte, die roten Haare, die leicht in ein Kupfer übergingen. Sie war exotisch auf ihrer Art und Weise. Ich hatte noch nie jemanden kennengelernt, der sich ihrem Charme hatte entziehen können. Verdammt, selbst ich war ihr erlegen und das gab ich nur ungern zu. Schon seit ich sie das erste Mal gesehen hatte, war ich in ihrem Bann gewesen und hatte mich einfach nicht mehr davon lösen können. Charlotte hatte die Macht, Leute einfach um ihren Finger zu wickeln. Nur durch dieses Charisma, das sie verkörperte, drehten sich die Leute nach ihr um, sobald sie den Raum betrat. Es war diese selbstsichere Aura, die sie umgab und die dafür sorgte,dass die Männer ihr zu Füssen fielen.

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