Kapitel 16

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-Hallo Leseratten,
Tut mir wirklich leid, dass ihr so lange warten musstet, aber ich war von Donnerstag bis gestern weg und davor hab ich es nicht geschafft, das Kapitel fertig zu schreiben. Viel Spaß beim Lesen!

Euer readerbunny01-

Als ich am Montag wieder aus dem Bus komme und Ciaran mich wie immer begrüßt, beginnt mein Herz automatisch, schneller zu klopfen und in meinem Bauch kribbelt es. Ich glaube, seit ich mir meine Gefühle für ihn eingestanden habe, ist meine Reaktion auf ihn noch extremer geworden.

Die nächsten Tage werden richtig heiß. Das Thermometer klettert auf achtunddreißig, neununddreißig und schließlich auf vierzig. Marie darf längst zu Hause bleiben und Finnie ist immer noch nicht wieder da. Alle Schüler stöhnen, die Lehrer machen keinen richtigen Unterricht mehr. Und als dann am Mittwoch die Temperaturskala die einundvierzig Grad erreicht, bekommen wir endlich Hitzefrei. Es ist zehn Uhr morgens und bereits so heiß. Die Schüler sind allein wegen der Hitze so erledigt, dass sie nicht mal freudig aufspringen, weil wir frei bekommen. Aus Gewohnheit mache ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle, wo natürlich keine Busse stehen.

„Soll ich dich mitnehmen?“, fragt plötzlich eine Stimme hinter mir. Es ist Ciarans Stimme.

„Wohin?“, frage ich.

„Na, zu mir“, meint er schulterzuckend. „Ich kann dich allerdings auch zu dir nach Hause fahren, wenn du nicht willst.“

„Nein, nein, schon okay“, antworte ich, natürlich, ohne vorher nachzudenken. „Sabine und Thomas denken ja sowieso, dass ich noch in der Schule bin.“ Und so fahren wir zu ihm. Ciaran schiebt mich sofort in den Hintergarten, wo uns Grace in einem schwarz-weiß geblümten Bikini entgegenkommt.

„Oh, Hallo. Was macht ihr denn hier? Habt ihr jetzt doch endlich Hitzefrei bekommen oder schwänzt ihr?“, grinst sie.

„Nein, wir haben frei“, erwidert Ciaran. „Kümmerst du dich um einen Bikini für Alice?“

„Was?“, frage ich entsetzt.

„Ja, wir gehen in den Pool“, meint Ciaran, als sei das das normalste der Welt.

„Aber wie soll das gehen? Ich kann doch gar nicht schwimmen.“

„Wir gehen ja auch nicht schwimmen. Ich besorg uns Stühle und dann setzen wir uns rein“, erklärt er schulterzuckend. Ohne, dass ich mich hätte wehren können, schiebt mich Grace wieder zum Haupteingang und ins Wohnzimmer. Hannes liegt in einer Ecke auf dem kühlen Fliesenboden und ist nur bereit, kurz freudig mit dem Schwanz auf den Boden zu schlagen. Offensichtlich ist es ihm ebenfalls zu heiß.

„Ich bin gleich wieder da“, sagt sie und verschwindet die Treppe rauf. Kurze Zeit später kommt sie mit zwei Bikinis wieder runter. Der eine ist grün kariert, der andere schlicht türkis. Ich entscheide mich für den türkisen. Mit vereinten Kräften schaffen wir es schließlich, mich umzuziehen. Der Bikini passt gut. Meine Kleider lassen wir oben. Schließlich schiebt mich Grace wieder außenrum in den Hintergarten, wo ein großer, hellblauer Pool steht. Ciaran kommt gerade mit drei Plastikstühlen aus der Kellertür, die in sein Zimmer führt. Er ist ausschließlich mit einer Badehose bekleidet, die ihm bis zu den Knien reicht. Er lächelt, als er uns sieht. Ich muss mich zwingen, meinen Blick von seinem nackten Oberkörper zu trennen.

„Da seid ihr ja. Kommt her“, sagt er und geht zum Pool. Zuerst stellt er die Plastikstühle ins Wasser. Das Becken reicht ihm etwa bis zur Hüfte. Daneben steht ein blauer Hocker.

„Also, ich will noch mal betonen: Ich kann nicht schwimmen“, sage ich.

„Keine Sorge, ich halte dich“, murmelt er, als er mich hochhebt und an seine Brust drückt. Seine Haut an meiner. Ich kann seinen Herzschlag spüren. Dann steigt er in den Pool. Meine Füße hängen bereits im Wasser, aber ich kann nicht mal die Temperatur spüren. Erst als er mich auf einen Stuhl setzt, quieke ich erschrocken auf, weil das Wasser, das mir bis über den Bauch reicht, so ungewohnt kalt ist. Er lacht und lässt sich auf den Stuhl neben mir fallen. Grace kommt ebenfalls hinzu und setzt sich auf den dritten und letzten.

Gehandicapt - Eine besondere LiebesgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt