Kapitel 92

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Finja

Die unmenschlichen Schmerzenslaute von der Person, welche so eben im Raum abgelegt wurde, hinterließen eine Gänsehaut am ganzen Körper. Marco hatte sich versucht breit zu machen um mich so gut es geht zu verdecken. Wir wussten beide nicht wer diese Person war und was sie tun würde wenn sie bemerkte, dass sie nicht alleine war. Recht viel konnte sie zwar, so ließ sich vermuten, eh nicht anstellen, aber man konnte nie wissen.
"Hör zu Prinzessin. Du verhältst dich ganz still, machst keinen mucks. Ich werde versuchen der Person vor uns zu helfen. Ich glaube sie ist in einer ähnlichen Lage wie wir und da muss man doch zusammenhalten. Ich möchte aber nicht, dass er gleich weiß das auch noch wer drittes da ist, ok?" flüsterte der junge Mann vor mir.
Ich nickte zaghaft und schon setzte sich Marco in Bewegung. Ich wollte nicht wissen was passiert, deshalb hielt ich mir meine Ohren zu und zählte von 1000 rückwärts. 999, 998, 997,....

Marco

Mit größter Vorsicht bewegte ich mich auf den gekrümmten Körper zu. Aus irgendeinem Grund kam mir die Statur bekannt vor. Das Gesicht konnte ich nicht erkennen, aber als ich ihn abtastet Zucker die Person panisch zusammen. Wie von der Tarantel gestochen wollte der oder die Unbekannte aufspringen doch sackte im nächsten Augenblick mit einem gequälten Schrei in sich zusammen.
Dieser Schrei ließ mein Herz von der einen auf die andere Sekunde stehenbleiben. Mit weit aufgerissen Augen starrte ich auf die Gestalt. Das konnte nicht sein. Warum tat Gott mir diese Tortur an. Die erste Träne rollte mir über die Wange. "Liam" flüsterte ich leise. So leise das ich dachte es hätte niemand gehört.
"Wer ist da?!" zischte die schmerzverzerrte Stimme. Die Stimme, die ich so gerne gehört hatte. Die Stimme, die mich Abends bis in meine Träume verfolgt hatte. Die Stimme, die der Person gehörte die mein Herz nun vervollständigt. Mit langsamen Schritten ging ich auch ihm zu und kurz bevor ich ihn erreicht hatte wollte Liam schon zum Schlaf ausholen doch ich flüsterte leise: "Ich bin's Mi vida" Erschrocken hielt er in seiner Bewegung inne. "Das kann unmöglich echt sein. Du kannst nicht leben. Das geht nicht" ratterte er vor sich hin. Immer und immer wieder wiederholte er seine Worte bis ich den letzten Meter zwischen uns überbrückte und ihn mit meinen Armen vorsichtig umarmte. Ich wollte ihm schließlich nicht weh tun. Es dauerte ein paar Augenblicke bis sich sein Körper entspannte und er mich ebenfalls fest umarmte. Dabei merkte ich wie ihm die Tränen über die Wangen liefen und mir schließlich ins Genick tropften. Mir erging es nicht anders. Endlich hatte ich ihn wieder. Meinen Freund. Mein Liam.
"Wie kannst du noch am Leben sein. Jeder dachte du seist tot. Finja, sie hat deinen Tot noch immer nicht verkraftet. Sie trägt bis heute noch deine Weste die du ihr am Strand gegeben hast und schläft in einem deiner T-Shirts." sprach er heißer. Das hatte mir Finja verschwiegen....
"Was machst du hier eigentlich" wollte ich von meinem Freund wissen. Hörbar atmete er aus und begann zu erzählen. "Ich war an deinem Grab. Ich dachte, ich dachte vl das Finja wie durch ein Wunder dort war. Doch sie war nicht da. Finja wurde genau wie wir entführt und ich konnte sie nicht beschützen. Es, Es tut mit leid." Oh shit Finja, die hatte ich ja komplett vergessen. Wie aufs Stichwort ertönte ihr zitternde Stimme im Eck. "M-Marco bist du noch da"
Mit schnellen Schritten ging ich auf die Prinzessin zu. "Natürlich Kleine, ich bin immer da." flüstere ich ihr ins Ohr. "Princess was machst du hier?" stotterte Liam. Ein Keuchen war zu hören und blitzschnell versteckte sich die Kleine hinter mir. "Was zum - Finja ich bin's, Liam." sprach er sie sanft an. Er war mir gefolgt und hockte sich vor mich auf den Boden. "Geh weg. Ich bin doch nur eine Last für dich, hast du selbst gesagt!" schrie sie auf einmal und mir blieb das Herz stehen.

Eines schicksalhaften TagesTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang