Kapitel 52

1.8K 61 6
                                    

Marco   

Fassungslos sah ich Nico an. Ein Seitenblick zu den Anderen verreit mir, dass es ihnen nicht anders ging. "Was schaut ihr mich jetzt so an? Ich hab ihr doch nur gesagt, was sie hören musste. Ihr wart einfach zu feige ihr die Wahrheit ins Gesicht zu sagen." beschwerte sich Alessio Junior. "Sag mal, ist dir in Deutschland irgendwas gegen Hirn geflogen? Was stimmt nicht mit dir? Finja gehört zu uns, ob es dir passt oder nicht!" unterbrach ihn Liam. Ich starrte den 17-Jährigen weiterhin an und versuchte dabei meine Wut unter Kontrolle zu halten. Ein lautes Geräusch ließ uns alle zusammenzucken. Alessio war aufgestanden und dabei war der Sessel mit Schwung auf den Boden geknallt. "Was habe ich falsch gemacht um so einen Sohn zu verdienen. Wie kannst du einem 14-Jährigen Kind, welches über Jahre vernachlässigt wurde, so etwas sagen? Ich bin maßlos enttäuscht von dir. Sollte Finja irgendetwas zustoßen, dann bist du verantwortlich - und glaube mir, dass willst du nicht sein." Die monotone, kalte Stimme vom Boss durchschnitt die Stille. Wir Älteren senkten unsere Blicke. Diese Autorität, die er ausstrahlte zwang selbst Adrik sich zu unterwerfen. Nico dürfte auch etwas eingeschüchtert worden sein, da jener nicht mehr antwortete. "Geh auf dein Zimmer - ich will dich nicht mehr sehen." fuhr sein Vater fort und richtete sich dann an Liam, Adrik und mich. "Worauf wartet ihr noch?! Findet meine Tochter! schrei er uns an. Wir drehten uns auf den Absatz um und verschwanden schleunigst aus dem Essensaal.


Finja 

Meine Füße taten weh und mir war kalt. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis ich bei Lu ankommen würde. Der Wind wurde immer stärker und es vielen vereinzelte Regentropfen vom Himmel. Mir liefen immer noch vereinzelte Tränen über die Wangen. Ich hatte gedacht, endlich eine Familie gefunden zu haben. Aber scheinbar lag ich wieder einmal falsch.  "Womit habe ich dieses scheiß Leben nur verdient?! Was habe ich falsch gemacht, dass mir jedesmal so etwas passier?" schrie ich meine Leid aus. 

"Hey Schönheit" vernahm ich zwei lallende Stimmen. "Oh nein, nicht jetzt bitte" flüsterte ich vor mich hin und rannte schneller. "Jetzt warte doch mal! Wir wollen nur etwas Spaß mit dir" rief die Stimme und ich vernahm das verschnellern von Schritten. Plötzlich umgriff eine rauer Hand mein Handgelenk. Erschrocken schrie ich auf, doch der Andere hielt mir daraufhin den Mund zu. "Wir wollen nur etwas Spaß, dann kannst du auch wieder weitergehen, ok?" flüsterte der Mann vor mir und blickte mich gierig an. Mit Tritten und Schlägen versuchte ich mich zu wehren, doch ich war zu schwach. Typ Nummer 2 stopfte mir etwas in den Mund und hielt dann meine Hände auf den Boden. Mit schnellen Handgriffen wurde meine Hose geöffnet und unter die Kniekehlen geschoben. Ebenso wie meine Unterwäsche. Ich fing an hysterisch zu weinen, doch meine Schluchzer wurden gedämpft. Das Knistern von Papier war zu hören und mit einem Ruck wurde gewaltsam in mich gestoßen. Stumm lag ich auf dem Boden und ließ die Tortur über mich ergehen. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren die zwei Männer endlich fertig und ließen mich wie Müll am Boden liegen. Mühsam rappelte ich mich auf. Ich musste meinen Weg fortsetzten und zu Lu gelangen, erst dann konnte ich mir erlauben darüber nachzudenken was gerade passiert war. Unter Schmerzen machte ich mich also auf den Weg zu meiner Freundin. Endlich sah ich die Hausnummer von Lu. Das Licht im Haus war an und ich überprüfte schnell das Klingelschild. Zaghaft hob ich meine Hand und klopfte. Von drinnen war gepolter zu hören und wenige Augenblicke später öffnete mir meine Freundin Lu die Haustür. "Oh Gott Finja?! Was ist mit dir passier? Du schaust furchtbar aus. Ich dachte du kommst nicht mehr. Komm erstmal rein. Du bist ja ganz nass" Gestresst fuhr sich das Mädchen nur die Haare. Ich konnte nichts sagen, immer mehr Tränen rannten über meine verquollenen Augen und ein Schluchzer trat aus meiner Kehle. Lu zog mich in eine Umarmung und ich nahm ab da an nur noch alles in einem Nebelschleier war. Das Atmen viel mir schwer und ich bekam kaum Luft. Hysterisch fing ich an zu weinen und Lu umklammerte mich. Nur gedämpft nahm ich Stimmen war, welche sich mir näherten. Auf einmal wurde ich hochgenommen und irgendwohin getragen. Doch ich konnte nichts tun außer weinen. Ich war wie in Trance. 

Eines schicksalhaften TagesWhere stories live. Discover now