Kapitel 3

4.8K 101 1
                                    

Durch das öffnen der schweren Eisentür, welche mich in diesem Raum einsperrte, wurde ich aus meinem traumlosen Halbschlaf geweckt. Das Geräusch von leisen Schritten war zu höheren. Ängstlich drehte ich meinen Kopf in die Richtung, aus der ich das Geräusch vermutete, doch sehen konnte ich nach wie vor nichts. Eine Welle von Panik durchflutete meinen Körper. Plötzlich kamen die Schritte zu stehen und ich spürte einen heißen Atem, an meinem Hals. „Na, hast du mich vermisst?", erklang die tiefe Stimme von einem meiner Entführer - Marco war glaub ich sein Name. „Ich habe schlechte Nachrichten. Dein Vater will seine Schulden nicht begleichen..." Ich brauchte einen Moment bis ich die Wörter realisiert habe. „Scheiße ich werde Sterben" Panisch rüttelte ich an meinen Fesseln und versuchte meinen Entführer anzuflehen mich nicht zu töten. Doch aus meinem Mund kam nur ein unverständliches Gemurmel. „Aber keine Sorge, töten werden wir dich nicht - noch nicht", sprach mein Entführer, der augenscheinlichen seinen Spaß an meiner misslichen Lage hatte. „Ich komme später wieder - stelle bloß nichts an" Lachend bewegte sich der Mann durch den Raum und verschwand durch die Eisentür, die mit einem lauten Knall wieder im Schloss landete.

In meinen eigenen Gedanken versunken bemerkte ich zuerst gar nicht, dass wieder Bewegung in den Raum gekommen ist. Doch dieses mal war es nicht nur einen Person, nein, es waren alle drei. Schritte näherten sich und mir wurde blitzschnell das Klebeband vom Mund gerissen. Aus Reflex befeuchtet ich meine Lippen mithilfe meiner Zunge und merkte erst dann, wie durstig ich war. Dies schienen auch die Männer zu bemerken, denn eine Stimme, welche mir noch nicht bekannt war, sprach: „Wenn du jetzt brav bist, bekommst du danach auch etwas zu trinken." Mit einem leichten Nicken gab ich dem Unbekannten zu verstehen das ich seinen Anweisungen folge leisten werde. „Gut, dann können wir ja Anfangen"
„Da du scheinbar keine Ahnung von dem hast, was hier gerade abgeht, möchte ich so frei sein und es dir erklären: Dein Vater hat einen hohen Berg an Schulden bei uns und wir warten bereits viel zu lange, auf unser Geld. Da wir nicht länger warten wollten, hat der Chef beschlossen dich zu uns zu holen, um deinem Vater dazu zu bringen uns das Geld zu übermitteln. Leider erzielte dies nicht die gewünschte Wirkung und jetzt kommst du ins Spiel: Was ist das Druckmittel, was wir brauchen, um das Geld von deinem Vater zubekommen?"
Ich lauschte angestrengt seinen Worten und überlegte fieberhaft was das nun zu bedeuten hatte. Das Einzigste was mir einfiel, war mein Bruder: Doch sollte ich ihn wirklich verraten? Sollte ich meine Familie, oder das was davon noch übrig war, verraten? Mein Vater war seid dem Tot meiner Mutter nicht der Beste Vater und von Zeit zu Zeit rutschte ihm auch mal die Hand aus. Auch mein Bruder hat sich in der Zeit stark verändert. Er war nicht mehr der liebe, große Bruder der auf seine kleine Schwester aufpasste. Für ihn war ich Luft und er hat vermutlich noch nicht einmal bemerkt das ich nicht mehr nach Hause gekommen bin. Doch ihn verraten und eventuell sein Todesurteil zu unterschreiben konnte ich nicht....
„Antworte!" hallte die eiserne Stimme der Person durch den Raum und ich zuckte zusammen und versuchte mich so klein wie möglich zu machen.
„I-Ich weiß es nicht" antwortete ich zitternd.

Eines schicksalhaften TagesOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz