Kapitel 65

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Liam 

"Luna warte doch bitte noch einen Moment" Das Mädchen hielt vor mir und sah mich fragend an. "Weißt du wer Finja in der Schule schlägt?" "Ich hab ihr nur die Schmerzmittel gegeben. Ich habe zwar so etwas geahnt, aber so wirklich glauben konnte ich es nicht." antwortete mir das Mädchen. Mit einem Nicken nahm ich ihre Antwort zu Kenntnis und begleitete sie noch zum Tor, vor dem schon der schwarze Golf ihres Vaters parkte. Da Luna mir nichts sagen konnte, würde ich morgen einmal in der Schule nachfragen. Irgendwer würde schon etwas mitbekommen haben.

Finja 

Das Abendessen verlief ähnlich wie das Frühstück und so zog ich mich danach in mein Zimmer zurück. Unruhig wälzte ich mich in meinem Bett. Es war schon kurz vor Mitternacht und ich konnte immer noch nicht Schlafen. Frustriert setzte ich mich in meinem Bett auf und überlegte was ich nun tun könnte. Mir kam ein Gedankenblitz und so schnappte ich mir mein Kissen und rannte den Gang runter zu Marcos Zimmer. Bis jetzt hatte ich jedesmal gut geschlafen, wenn ich in seinem Bett lag und so betrat ich sein Zimmer ohne vorher überhaupt anzuklopfen. Doch was mich dort erwartete, hielt mich erschrocken innehalten. 

Marco saß auf seinem Bett mit dem Rücken an der Wand angelehnt und auf seinem Schoß erkannte ich einen Kopf.  Einen Kopf, welcher mir sehr bekannt vorkam. Liam lag ich Schoß von Marco und ließ sie zärtlich durch die Haare streichen. Mein Kissen fiel zu Boden und die Aufmerksamkeit der beiden richtete sich gänzlich auf mich. Erschrocken fuhren die beiden auseinander und Liam krachte dabei auf den Boden. Der Anblick war dermaßen komisch, dass ich lauthals anfing zu lachen. Überrascht sahen mich Marco und Liam an. "F-Finja was machst du den hier?!" stammelte Marco nervös. "Oh" brachte ich zwischen meinen Lachern hervor. Ich holte einmal tief Luft und setzte mich dann ebenfalls aufs Bett. Auch Liam war vom Boden aufgestanden und saß diesmal mit viel Abstand zu Marco ebenfalls auf dem Bett. "Ihr könnt ruhig weitermachen. Mich stört es nicht. Ihm Gegenteil - es freut mich" beruhigte ich die Jungs. Diese Atmeten erleichtert auf. "D-Du findest das nicht komisch?" fragte mich Marco unsicher. "Nein, jeder darf doch den lieben, den er möchte." antwortete ich schulterzuckend. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Lippen der Beiden. "Aber eine Frage hätte ich. Wie lange geht das schon und wissen die anderen davon? fragte ich neugierig. 

"Naja, also einheitlich geht das schon ziemlich lange. Es müsste jetzt knapp ein Jahr her sein als wir uns das erste mal unsere Liebe gestanden haben. Wir waren am Anfang noch unsicher mit unseren Gefühlen, aber irgendwann hat es sich einfach entwickelt. Wir haben es aber geheimgehalten, da so etwas in dieser Branche nicht häufig vorkommt und öfter mal auf Unverständnis stößt. Außer dir weiß noch keiner von unserer Beziehung und dass soll auch bitte so bleiben." Bei dem letzten Satz flehte Liam beinahe. "Unter einer Bedingung" sagte ich kühl. Die Verliebten spannten sich an. "-ich möchte auf eurer Hochzeit das Blumenmädchen sein." beendende ich meinen Satz. Ungläubig starrten sie mich an. Doch dann lachten sie los und nahmen mich in den Arm. "Versprochen Kleine." flüsterten sie mir zeitgleich ins Ohr und begannen mich dann zu kitzeln. Ich lachte lauthals los und versuchte ihren Händen zu entkommen. Als meine Luft von dem vielen Lachen knapp wurde, hörten sie Gottseidank auf und wir lagen nebeneinander auf dem Bett von Marco. Meine Augen wurden immer schwerer und langsam driftete ich ins Land der Träume ab. So ausgelassen gelacht hatte ich schon lange nicht mehr. Vielleicht war es doch ganz gut gewesen, entführt zu werden. Denn jetzt hatte ich eine Familie, die mich liebt und die ich liebe. "Danke Prinzessin - gute Nacht" vernahm ich noch eine leise Stimme und dann war ich endgültig eingeschlafen. 

Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt