Kaptiel 4

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„Du weißt es also nicht? Dafür hast du aber viel zu lange überlegt und deine Mimik zeigt mir, dass du sehr wohl weißt was deine Vater darzubringen würde, meinem Boss das Geld zu besorgen." lachte eine Stimme höhnisch. „Aber ich weiß es nicht." beharrte ich auf meine Antwort von vor wenigen Sekunden. „Familie verrät man nicht, egal was passiert ist oder wie sie zu einem ist" 

„Deine Denkweise gefällt mir, doch sie wird dir nicht mehr viel bringen, wenn du nicht mehr unter den Lebenden bist." Erschrocken richtete ich mich auf. Hab ich gerade etwa laut gedacht? Der Fremde scheint meinen Schock erkannt zu haben und begann zu lachen. Doch es war kein freundliches Lachen: eher ein böses, welches nur so vor Macht strotze. „Also Mädchen, ich gebe dir eine letzte Chance mir die Antwort auf meine Frage zu nennen. Mit was oder mit wem ist dein Vater erpressbar?" Ich überlegte fieberhaft was ich antworten sollte. Doch die Entscheidung wurde mir abgenommen indem das klicke einer geladenen Pistolen hören war. Ich riss meine Augen unter dem Stück Stoff auf und versteifte meine Körperhaltung. „Letzte Chance mit deinem Leben davonzukommen." Mir war mein Leben wichtig und ich so verließen die Wörter meine Lippen bevor ich überhaupt zu Ende gedacht hatte: 

„Mein Verhältnis mit meinem Vater ist  sehr schlechter und er hat mich weitestgehend vernachlässigt. Es wundert mich nicht, dass er das Geld für eine Mörderin nicht bezahlen möchte. Aber mein Bruder, mein Bruder bedeutet ihm alles und er würde jeden Cent für ihn ausgeben." Bedrückt und mit Schuldgefühlen ließ ich meine Kopf nach unten sinken. Die Sekunden indem eine drückende Stille herrschte waren beinahe unerträglich.

„Ok das reicht, du hast uns die Antwort gegeben, die wir hören wollte. Marco, gib ihr was zu trinken. Nico und ich gehen zum Boss und besprechen das weitere Vorgehen." Ich merkte wie sich zwei Personen aus dem Raum bewegten. 

„So dann mach mal deinen Mund auf, dann kann ich dir das Trinken geben." ertönte die Stimme von Marco. Ohne zu überlegen ging ich seiner Aufforderung nach und trank gierig aus der Wasserflasche. Als ich die Flasche Wasser ausgetrunken hatte, wartete ich nervös und angespannt was als nächstes passiert. lange Zeit passierte nichts und auch er schien mit sich zu hadern. "Wirst du Still sein oder muss ich dich wieder Knebeln?" wollte Marco von mir wissen. Seiner Stimme konnte ich keine Emotionen entnehmen und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Um ihm zu zeigen, dass es auch ohne Knebel geht, nickte ich als Antwort schüchtern. Dem Mann schien dies Antwort genug und anhand der Geräusche die im Kellerraum hallten, wusste ich das er sich wieder Richtung Ausgang bewegte. 

"Ob ich wohl jemals hier rauskommen werde und was machen die drei Männer wohl mit meinem Bruder..." Die Gedanken kreisten  in meinem Kopf und die Schuldgefühle plagten mich. Ich wartete darauf, dass mich der Schlaf heimsuchte, doch dieser ließ noch eine lange Zeit auf sich warten. 

Eines schicksalhaften TagesWhere stories live. Discover now