Kapitel 2

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Mit dröhnenden Kopfschmerzen und Schwindelgefühl versuchte ich meine schweren Augenlieder zu öffnen. Nach mehreren Anläufen gelang es mir schlussendlich. Doch als mir bewusst war was ich sah, erschrak ich. Denn ich sah nichts. Ja richtig, ich sah nichts. Erst nach einer Schrecksekunde, nahm ich den rauen Stoff vor meinen Augen war, welcher mich daran hinderte etwas zu sehen. Mein Versuch mit einem Rufen auf mich aufmerksam zu machen, scheiterte. Aus mir kam nur ein gedämpften "Hmmm". Da bemerkte ich ein Stück Stoff in meinem Mund, welcher scheinbar mit einem Stück Panzertape gesichert wurde.

"Scheiße was ist hier los, was mache ich hier?" Panisch versuchte ich mich zu bewegen, doch Fesseln schnürten sich in die zarte Haut von meinen Armen und Beinen. Da fiel es mir wieder ein. Ich war einkaufen und wurde dabei von drei vermummten Männern entführt. "Scheiße der Einkauf!", war mein erster Gedanke. Gleich darauf könnte ich mich Ohrfeigen. Ich sitze hier gefesselt und geknebelt und mein erster Gedanke ist der Einkauf?!

Nach einer gefühlten Ewigkeit vernahm ich leise Stimmen, welche näher kommen. Panik machte sich in mir breit. Mit rasendem Herzen betete ich, dass die Stimmen wieder verschwinden würden, doch das Pech liegt heute wohl auf meiner Seite. Mit einem lauten Geräusch, welches mich zusammenzucken ließ, öffnete sich die Tür. Anhand der Schritte konnte ich feststellen, dass es zwei Personen sein müssten.

"Hallo Prinzessin, wie ich sehen bist doch auch mal wieder aufgewacht.", sprach eine, nur vor Spott strotzende, Stimme zu mir. Mein Körper begann unkontrollierbar zu zittern und vereinzelte Tränen lösten sich aus meinen rehbraunen Augen. Diese wurden von dem Stoff um meine Augen aufgefangen.

"Was meinst du Marco, sollen wir Dornröschen mal ihre Stimme zurückgeben?" erklang die Stimme des anderen Typen. "Marco hieß einer also, gut zu wissen" Mit einem Ruck wurde der Klebestreifen von meinem Mund entfernt und der Stoff unsanft aus meinem Mund gezerrt.

"So, jetzt unterhalten wir uns mal." sprach dieser Marco zu mir.

"W-was wollt ihr von mir?" krächzte ich. Erschrocken über meine eigene Stimme verstummte ich augenblicklich wieder.

"Wir wollen nichts von dir, sonder von deinem Vater." kam prompt die Antwort des zweiten Mannes, dessen Namen mir noch unbekannt war.

"Meinem Vater? Mein Vater ist ein einfacher Bankangestellter." gab ich mit zitternder Stimme von mir.

Das lautstark, höhnische Lachen beider Männer lies mich erneut zusammenzucken. "Wieso bin ich nur so schreckhaft?"

"Mädchen, Mädchen, ich glaube wir sollten dir mal ein bisschen was von deiner Familie erzählen. Aber es wäre doch langweilig, das Erklären überlassen wird deinem Vater." sprach die Stimme von Marco boshaft.

"Was hat meinen Vater damit zu tun?" Ich verstand nur Bahnhof. Durch ein leises Piepen lenkten die Männer meine Aufmerksamkeit wieder zu sich. "Was war das?" Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen, die Männer nahmen ein Video von mir auf!

"Hallo Vico, erinnerst du dich an mich? Schau mal wen ich hier bei mir haben......ja richtig gesehen, dein liebes Töchterchen Finja. Du weißt was ich von dir möchte. Entweder wir bekomme das Geld in den nächsten 48h oder du bekommst deine Tochter nur in einzelne Stücken zurück" hörte ich den anderen Mann sagen.

Ein weiters Piepen war zu hören und der Mann widmete sich mir wieder. "Du bleibst erstmal hier bis wir etwas von deinem Vater gehört haben." Dabei klebte er mir den Mund zu und verließ den Raum. Das metallische klacken einer Tür war zu hören und danach war alles wieder still.

Mit schwirrenden Gedanken merkte ich, wie ich zunehmend müder wurde und langsam in das Land der Träume abdriftete.

Eines schicksalhaften TagesWhere stories live. Discover now