Kapitel 40

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Finja 

"Schön das du wach bist Finja" begrüßte mich ein emotionsloser Alessio. "Hallo Alessio." antwortete ich zögernd und blickte auf meine Bettdecke. "Liam, Marco, bitte verlasst das Zimmer. Ich möchte mit Finja alleine sprechen." wand sich der Boss an die zwei Jungs, welche sofort aus dem Raum gingen. 

"Also Finja, hast du mir etwas zu sagen?" fragte mich mein "Onkel". "I-ich wüsste nicht was" stotterte ich. "Vielleicht wo deine Verletzungen her kommen!?" fragte mich Alessio ungläubig. Fieberhaft überlegte ich nach einer passenden Ausrede. Niemand dürfte wissen, wer mir das angetan hat. Sie würden mich umbringen und was waren schon ein paar blaue Flecken. "Finja! Sag mir jetzt auf der Stelle wer dir das angetan hat! Und überlege erst gar nicht mich anzulügen. Du weißt, das ich es nicht leiden kann, wenn jemand mir die Wahrheit verschweigt." herrschte mich ein wütender Alessio an. Er machte mir Angst wie er da stand. Sein Kopf war rot und seine Muskeln angespannt. Seine Lippen waren zu dünnen Strichen verzogen und seine Stirn lag in Falten. Alessio sah mich weiterhin fragend an, doch ich schwieg nur und senkte meinen Blick.

Alessio seufze schwer und wand sich zum gehen. "Weißt du Finja, wir sind eine Familie und in der vertraut man sich gegenseitig. Egal was einem auf dem Herzen liegt. Ich hoffe du verstehst irgendwann, das wir für einander da sind" und mit diesen Worten ließ er mich zurück. Schuldgefühle keimten in meinem Inneren auf und eine einzelne Träne verließ mein linkes Auge. Ich nahm mein Kissen hinter mir hervor und schrie meinen Frust in das Kissen. Warum? Warum musste ich immer alles falsch machen? Warum musste ich immer das Opfer sein? Warum konnte ich nicht einmal etwas richtig machen. Immer mehr Tränen liefen über meinen Wangen, doch der Kissenbezug fing sie auf bevor sie von meinem Kinn tropfen konnten. Da ich immer noch müde war, drehte ich mich mit dem Rücken zur Tür und versucht eine Mütze schlaf zu bekommen. 


Liam 

Marco und ich haben uns im Wohnzimmer verkrochen und warteten auf gute Neuigkeiten von Alessio. wir wussten nicht wer unserer Prinzessin so etwas angetan hatte und was der Grund dafür sei. Doch eins wusste ich, wenn ich diese Person finden würde, dann hat sein letztes Stündlein geschlagen. Die schweren Schritte vom Boss waren zu hören und wenige Augenblicke später stand er neben dem Sofa. "Was hat sie gesagt? Wer hat ihr das angetan?" überrumpelte Marco ihn sofort. Er hatte die Kleine ebenso lieb gewonnen wie ich und würde ihren Peiniger bluten lassen. Doch anstatt einer Antwort, raufte sich Alessio nur die Haare und ließ sich mit einem tiefen Seufzer in die Kissen fallen. "Sie schweigt. Sie erzählt nicht wer ihr das angetan hat. Ich vermute sie hat Angst vor irgendetwas oder irgendwem." schilderte er uns. "Sie schützt den Täter?" fragte ich ungläubig. Alessio nickte nur nachdenklich und erhob sich wieder. "Wenn sie uns nicht vertraut und sagt, wer Schuld an ihrer Lage ist, dann können wir ihr auch nicht helfen. Ihr könnt es gerne versuchen, doch ich bezweifle, dass sie etwas erwähnen wird." teilte er uns noch mit und wand sich zum gehen. Doch bevor er durch die Flügeltür trat, erzählte er uns, dass Adrik mit uns in einer halben Stunde eine Videokonferenz planen würde, in der wir die nächsten Aufträge besprechen würden. 

Pünktlich um 18:00 Uhr saßen wir, Marco, Alessio, Finja und ich, am Esstisch und aßen zu Abend. Finja brachte kaum einen Bissen hinunter und auch so verlief das Abendessen äußerst Still. Marco warf mir hin und wieder fragende Blicke zu doch ich schüttelte nur den Kopf. Wir sollten Finja nicht jetzt auch  noch auf ihr Essverhalten ansprechen. Sie hatte genug um die Ohren und um dieses Problem können wir uns auch später kümmern. Ich denke es hängt alles mit der Person zusammen, die ihr wehtat. Fanden wir jene, würde auch die fröhliche Finja zu sehen sein, die ich gerne kennenlernen würde. 

Eines schicksalhaften TagesWhere stories live. Discover now