Kapitel 67

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Alessio 

Mein Sohn trug Finja zum Auto und nun konnte ich mich beruhigt Simon und seinen Freunden widmen. "Ich frage euch ein einziges Mal, wart ihr es, die meiner Nichte die Verletzungen zugefügt haben?" fragte ich sie mit eisiger Stimme. Die jungen Männer senkten ihre Blicke und nickten leicht. "Ich möchte euch alle morgen um Punkt 10:00 Uhr im Hauptquartier sehen. Bis dahin überlege ich mir wie ich mit euch vorgehe. Aber wehe einer von euch taucht nicht auf." Mit diesen Worten machte ich am Absatz kernt und ging mit langen Schritten zu meinem Auto.

Ich war getrennt von Adrik hier hergekommen, da wir Finja eigentlich überraschen wollten. In der Stadt hatte ein Rummel eröffnet und mein Plan war es, dass Liam, Marco, Finja und Adrik dort hingehen konnten. Mit hoher Geschwindigkeit raste ich nach Hause um noch einige Dinge zu erledigen, bis ich nachher ins Hauptquartier fahren würde. 

Zu Hause angekommen begrüßte mich ein wütender Marco und wollte schon loslegen, doch ich deutete ihm in mein Büro zu kommen. Dort setzte er sich auf das kleine Sofa in der Ecke und ich zog mir einen der Stühle ran. "Was willst du wissen Marco?" erkundigte ich mich. "Wer war es? Wer hat Finja das angetan?" zischte er. "Simon und die anderen drei." seufzte ich. In Marcos Augen tobte ein Sturm an Gefühlen und ich sah ihm an, dass er Mühe hatte sich zu beherrschen. "Was machst du jetzt mit ihnen?" bemühe er sich ruhig zu fragen. Ich zuckte mit den Schultern und erklärte ihm dann mein weiteres Vorgehen: "Ich wollte das mit dir, Liam und Adrik besprechen. Ich lasse euch freie Hand. Wenn ihr der Meinung seid, dass sie sterben sollen, dann wird es so sein." Ein gefährliches Lächeln stahl sich auf die Lippen von Marco und er fragte nur wann es losginge. Danach verschwand er aus dem Büro und ich widmete mich meiner Arbeit. Marcos Gesicht ließ vermuten, dass er die Jungs leiden lassen würde. Doch ein Gedanke ging mir nicht aus dem Kopf. Nico besuchte ebenfalls die Schule und Simon und Co. waren gute Freunde von meinem Sohn. Wie hatte er von dem ganzen nichts mitbekommen können? Die Jungs hingen doch Quasi 24/7 aufeinander. Ich hoffe nur für Nico, dass er von dem ganzen nichts mitbekommen hat. 

Finja 

Adrik hatte mich sofort ins Bett gebracht, doch an schlafen war nicht zu denken. Ich war ihm und Alessio dankbar, dass sie sich um die Angelegenheit kümmern würden. Aber dennoch fühlte ich keine Erleichterung. Die ganzen Vorfälle in den letzten Wochen haben mich innerlich zerstört. Am Tag versuchte ich zwar das fröhliche und glückliche Mädchen vorzugeben, aber spätestens in meinen Träumen suchte mich die Realität heim. Wie gerne würde ich wie ein normales Kind in meinem Alter leben. Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin gerne hier und ich liebe meinen neue Familie, aber dennoch sehnte ich mich nach etwas Normalität. Schließlich konnte nicht jeder behaupten bei einer Mafiafamlie zu leben, entführt worden zu sein oder ähnliches. Eine einzelne Träne rannte mir über die Wangen. Ein Klopfen riss mich aus meine Gedanken. Liam und Marco traten in mein Zimmer. "Hey Kleine, hast du Zeit und Lust und zu begleiten?" sprach Liam leise. "Ok, aber wohin?" erkundigte ich mich. "Das ist einer Überraschung. Nimm dir noch eine Weste mit und wir sehen uns bei en Autos." lächelte Marco geheimnisvoll. So schnell ich konnte, hüpfte ich aus dem Bett und suchte vergeblich nach meiner weißen Strickjacke. Nach 5 Minuten suchen, gab ich schlussendlich auf und ging in Marcos Zimmer. Dort zog ich mir einen seiner Pullis aus dem Schrank und verschwand in Richtung Garage. Die Jungs und Adrik warteten schon auf mich. "Einsteigen Prinzessin." sprach Adrik und öffnete mir die Beifahrertür. Mit kleiner Vorfreude schnallt ich mich an und schon düste Adrik die Auffahrt hinunter. 

Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt