Kapitel 10

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Finja

Mein Kopf dröhnte und ich spürte an jeder Stelle meines Körpers Schmerzen. Das Luftholen tut weh, das ausatmen tut weh, das Bewegen meiner Finger tut weh - kurz gesagt ich fühlte mich elendig. War ich tot? Fühlte sich so der Tod an? Mühsam versuchte ich meine Augen zu öffnen und mit ein wenig Anstrengung gelang es mir. Blinzelnd begutachtete ich meine Umgebung. Ich lag auf einem weiß-blauen Himmelbett und eine dicke Daunendecke lag feinsäuberlich über meinem Körper. Die Wände des Raumes waren weiß und die Kästen, welche sic mir gegenüber befanden, waren aus Birkenholz. Auf der rechten Seite war ein Bodentiefes Fenster. Ein Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang war am Horizont zu erkennen und Schneeflocken vielen vom Himmel. "Wo bin ich? Den Himmel hatte ich mir anders vorgestellt"

Ächzend richtete ich mich auf und schlug die Decke ein Stück zurück. Meine Kleidung war die selbe wie die, die ich am Tag meiner Anführung getragen hatte. Meine langen Haare  vielen in fettigen Strähnen und Knoten an meinen Schultern herab und meine Haut wirkte dreckig und fahl. Ich passte nicht in das Bild des hellen, ordentlichen Zimmers. Nach reichlicher Überlegung, was ich denn nun tun sollte, beschloss ich darauf zu warten, was als nächstes passiert. Ich musste nicht lange warten, das waren Schritte am Gang zu hören und meine Tür wurde aufgemacht. Prompt blickte ich in die mir bekannten haselnussbraunen Augen von Nico. Ich war also doch nicht tot - nur was mache ich dann hier? Als Nico erkannte, das ich wach war, breitete sich auf seinen Lippen ein breites Lächeln aus. Freudig kam er auf mich zu. "Schön das du wach bist Prinzessin. Wie geht es dir?" klang seine liebliche Stimme an mein Ohr. "Hey, Mir geht es ehrlich gesagt beschissen. Mir tut alles weh" versuchte ich scherzhaft zu sagen, doch meine Stimme war nur ein krächzen. "Warte ich hole dir was zu trinken. Danach bringe ich dich ins Badezimmer. Dort kannst du dich duschen und frisch machen. Dann gibst Abendessen und eine Portion Schmerzmittel für dich. Klingt gut? Find ich auch." lachend kam er auf mich zu, zog mir die Decke weg und half mir beim Aufstehen. Wie eine 90 jährige Oma quälte ich mich mit Schmerzen in das angrenzende Badezimmer. Angekommen drehte Nico die Dusche auf. "Ich bringe dir noch schnell Handtücher und etwas zum Anziehen. Ich hoffe es stört dich nicht, dass es Sachen von mir sind. In unserem Haus lebt keine Frau und daher haben wir kein Gewand was dir passen könnte." Blitzschnell verließ er das Bad und kam wenige Augenblicke später mit Handtüchern, Wäsche und einem Kamm wieder. Neben dem Spiele war eine Ablage für Sachen und so platzierte er diese noch bevor er mit einem breiten Grinsen das Badezimmer verließ. Mit Höllenqualen begann ich zu duschen und meine Haare unter der Dusche mit dem Kamm zu bändigen. Das Shampoo in der Dusche war Unisex und nach gefühlten Stunden stand ich mit nassen Haaren und angezogen vor dem Spiegel. Die Hose war mir viel zu lang und so musste ich sie erst einmal umkrempeln. Der Pullover war angenehm warm und ging mir bis kurz über den Po. Vorsichtig öffnete ich die Tür. Nico saß auf dem Bett und war mit seinem Handy beschäftigt. Als er mich bemerkte stand er auf und führte mich ohne ein weiteres Wort zu verlieren aus dem Raum. Wir gingen einen langen Gang entlang und ich bestaunte die viele Bilder an der Wand. Es waren alte und neue Gemälde welche in regelmäßigen Abständen die Wände zierten. Nico führte mich zu einer Treppe und nach der ersten Stufe musste ich erstmal eine kurz innehalten. "Verdammt tut das weh" Nico schien zu bemerken das es mir nicht gut geht und hob nicht nach meiner Einwilligung hoch um mich die Treppen runterzutragen. Unten angekommen stellte er mich wieder auf meine Füße und ich folgte ihm zu einer großen Flügeltür, die in mattschwarz emporragte. "Du isst jetzt mit uns zu Abend und nachher bringe ich dich wieder in dein Zimmer" Ich nickte bloß und blieb im nächsten Moment stehen."Warte warte warte! Wer ist wir?!" Nico schien meinen entsetzten Gesichtsausdruck richtig zu deuten denn er meinte nur: "Hab keine Angst, sie sind wirklich nett wenn sie einen mögen. Außerdem kennst du zwei von ihnen. Mein Bruder wirst du nun auch kennenlernen und mein Dad ist immer noch auf Geschäftsreise. Wir sind also nur zu 5. Also Hop Hop, Adrik mag es nicht wenn man zu spät zum Essen kommt!" Mit diesem Satz stößt er die Tür auf und im selben Moment blickten mich 3 Augenpaare an.

Eines schicksalhaften TagesWhere stories live. Discover now