Kapitel 85

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Finja 

Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase und durch heftiges Niesen  wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir, dass es kurz vor 9 Uhr war und so beschloss ich für mich und Adrik Frühstück zuzubereiten. Keine 10 Minuten später stand ein gähnender Adrik im Türrahmen. Seine sonst so gestylten Haare hingen ihm verknotet ins Gesicht und er trug statt einem Hemd und Anzugshose, eine ausgebeutelte Jogginghose. Sein Oberkörper wurde nur von einem weißen Baumwollshirt bedeckt und unter seinen Augen waren tiefe, dunkle Ringe zu erkennen. 

"Guten Morgen Kleine. Na gut geschlafen?" begrüßte er mich. "Morgen Adrik. Ich hab gut geschlafen aber so wie du aussiehst, brauch ich dich nicht fragen." antwortete ich ihm frech. Belustigt über meinen Antwort schüttelte Adrik nur den Kopf und ließ sich gegenüber von mir nieder. "Danke fürs Frühstück machen. Was hast du heute noch so geplant?" fing der junge mAnn das morgendliche Gespräch an. "Nun ja, ich wollte dich das eigentlich schon gestern fragen...Wäre es bitte möglich, dass ich mich mit Conner treffe. Also privat, er hat mich gefragt und.." druckste ich herum. "Und du würdest gerne mit ihm etwas unternehmen"  vervollständigte mein Gegenüber den Satz. Zaghaft nickte ich. Tief holte Adrik Luft und schaute mich dann mit einem undefinierbaren Blick an. "Finja, ich bin nicht begeistern von der Idee, dass meine kleine Prinzessin sich mit einem Jungen trifft...Aber würde ich es dir verbieten, wäre es nicht fair. Also ja, du kannst mit ihm etwas unternehmen. Nur habe ich eine Bedingung: ich möchte vorher wissen wo ihr hingeht und ich werde dich dort hinbringen und abholen. Einverstanden?" Ich konnte mein Glück nicht fassen und sprang quietschend von meinem Sessel auf. "Danke danke danke" Schnell umarmte ich ihn und merkte dabei wie seinen Brust leicht vibrieret. 

Nach dem gemeinsamen Abräumen verschwand Adrik in sein Büro und ich schrieb Conner, dass es heute klar geht. Prompt kam die Antwort:

F: Hey :) Das Treffen kann stattfinden. Wann und wo treffen wir uns?

C: Sehr cool. Ich hätte an Kino gedacht. Es sind neue Filme erschienen. Da können wir uns einen aussuchen. Würde vorschlagen wir treffen uns um 18:00 Uhr vor dem Eingang 

F: Super Idee. Freu mich rauf.

C: Ich mich auch ♡

Omg! Er hat mir ein Herz geschickt. Ich glaube ich schwebe gerade auf Wolke 7. Vor Freude hüpfte ich erstmal durch das ganze Zimmer. Nachdem ich mich endlich beruhigt hatte, widmete ich mich meinen Hausaufgaben und lernte für die kommende Arbeit, die ich nächste Woche schrieben würde. 

Am frühen Nachmittag machte ich mich auf den Weg zum Büro von Adrik und ihm bescheid zugeben, dass ich um 18:00 Uhr beim Kino sein solle. Kurz bevor ich bei seiner Bürotür angekommen war, vernahm ich zwei Stimmen, die sich lauthals Stritten. Neugierig legte ich mein Ohr an die Holztür und lauschte dem Gespräch. "Was meinst du damit?! Ich vertraue ihm. Und das sollte du gefälligst auch tun. Er ist schließlich dein Partner. Er arbeitet schon viele Jahre für unsere Mafia. Länger als du. Anstatt das du jetzt mit ihm diesen Typen ausquetscht, sitzt du hier vor mir und beschwerst dich. Verdammt, ich weiß das es nicht einfach für dich ist, aber du musst weitermachen. So wie wir alle auch!! schrie Adrik wütend.

"Adrik, wenn ich dir sage, dass da etwas faul ist, dann ist das auch so. Oder vertraust du mir nicht?!" zischte die andere Stimme. Eine Stimme  die mir sehr bekannt ist. Eine Stimme die ich schon lange nicht mehr gehört habe. Eine Stimme die mir sofort die Tränen in die Augen schießen lies. Es war Liam. 

"Natürlich vertraue ich dir. Du bist wie ein Bruder für mich. Aber versteh mich doch auch." Adrige Stimme wurde etwas weicher. "Jetzt geh da runter und am Abend klären wir den Rest, ok?" fragte er Liam. "Wie gehts Finja?" fragte Liam noch. "Ich würde sagen ganz ok. Nur würde ich dir raten ihr eine gute Erklärung zu liefern, warum du jeden ihrer Anrufe ignoriert hast." bekam er als Antwort. "Ich hatte keinen Kopf für ihre Probleme. Ich musste mit meinen eigenen klarkommen. Es war die erste Mission ohne Marco. Da hab ich nicht noch ihre Sorgen gebraucht. Ändern hätte ich nichts können. Schließlich lagen zwischen uns etliche Kilometer." antwortete Liam barsch. "Sag was ist den bitte los mit dir?!" fragte ihn Adrik fassungslos.

Geschockt starrte ich die Tür aus leblosen Augen an. Er sah mich als Ballast. Er hatte mir die ganzen Zeit nur etwas vorgespielt. So wie ich es die ganze Zeit geahnt hatte. Mit Tränen in den Augen rannte ich aus dem Gebäude. Ich musste weg, einfach weg. 


?

Mein Plan lief besser als Gedacht und keiner hatte eine Ahnung davon was gerade passiert. Lasst den Untergang der Familie López beginnen....

Eines schicksalhaften TagesWhere stories live. Discover now