Kapitel 45

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Wir liegen eng umschlungen auf der Couch im Wohnzimmer und schauen die dritte Folge Weihnachtsmann und Co kg, als die Haustür aufgeschlossen wird. Kira und Markus kommen herein und  tragen die schlafenden Zwillinge auf ihren Armen. Kira deutet mit den Fingern an, leise zu sein. Sie bringen die Kinder ins Bett und setzen sich danach zu uns auf die Couch. Gemeinsam lassen wir den Abend ausklingen und als wir uns ein paar Stunden später verabschieden, ist es schon tief in der Nacht.

Als ich am nächsten Morgen aufwache, liegt Matt neben mir auf dem Bauch und schläft. Das blonde Haar ist zerwühlt und die Gesichtszüge entspannt. Seine Schultern heben und senken sich unter gleichmäßigen Atemzügen. Ich lächle, als ich den Blick über seinen nackten Oberkörper wandern lasse. Er trägt nichts außer Schlafshorts. Sanft streichle ich über seine Tattoos. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er zu mir gehört. Ein warmes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus. Ich rutsche hoch und gebe ihm einen zarten Kuss auf die Stirn. Matts Nase kräuselt sich und seine Lider flattern, dann dreht er sich um und öffnet langsam die Augen. Müde sieht er mich an und lächelt.

»Hey«, murmelt er mit rauer Stimme und streckt sich gähnend, sodass ich beobachten kann, wie sich die Muskeln an seinem Oberkörper anspannen. 

Verlegen räuspere ich mich. »Guten Morgen.«

Er greift nach seinem Handy auf dem Nachttisch und stöhnt auf. »Scheiße«, flucht er und steht auf, um direkt nach seiner Jeans zu greifen. »Es ist schon zehn Uhr. Wenn wir nicht erst um 11 Uhr zu Hause sein wollen, müssen wir uns fertig machen.«

Der Frühstückstisch ist bereits gedeckt. Markus sitzt am Tisch und liest Zeitung. Die Kinder liegen auf einer Decke vor dem Fernseher und schauen wie wir am Tag zuvor Weihnachtsmann und Co kg. Bei ihren Anblick muss ich grinsen und kurz schweifen meine Gedanken zum letzten Tag. Automatisch werden meine Wangen heiß. Schnell wende ich mich ab, damit es niemanden auffällt. Kira begrüßt uns aus dem Küchenbereich. Sie deutet uns an, dass wir uns setzen sollen und ruft die Zwillinge zum Frühstück.

»Wann wollt ihr los?«, fragt Markus und legt seine Zeitung auf einen freien Platz am Tisch.

»Nach dem Frühstück«, antwortet Matt und beißt von seinem Brötchen ab.

»Schon?«, fragt Kira erstaunt, »Bleibt doch noch ein paar Stunden!«

Matt rümpft die Nase. »Die Hinfahrt hat Stunden gedauert und morgen haben wir Vorlesungen.«

Kira winkt ab. »So kurz vor Weihnachten machen die Dozenten bestimmt nichts mehr wichtiges. Die Zwillinge würden sich freuen. Sie hatten ja schon gestern nichts von dir.«

»Mach mir ruhig ein schlechtes Gewissen!«, murrt Matt, »Es war deine Idee, dass wir nicht mit auf euren Ausflug kommen.«

Kira grinst. »Habt ihr euch etwa gelangweilt?«, fragt sie zuckersüß und zieht vielsagend die Brauen in die Höhe. Matt stöhnt resignierend auf. 

»Von mir aus können wir erst später fahren«, flüstere ich und verschränke unsere Hände miteinander, »Ich habe heute nichts mehr vor.« 

Plötzlich blinken die Handys von Matt und mir. Auf meinem Sperrbildschirm poppt eine Nachricht in unseren Gruppenchat der WGs auf. Matt beugt sich nach vorne und liest stirnrunzelnd, dann legt er das Handy zurück auf den Tisch.

»Jetzt ist es offiziell«, kündigt er an, »Danny zieht nächste Woche Freitag ein.«

Ich stöhne auf. »Weihnachten ist genau in einer Woche. Knapper geht es nicht!«, murre ich. »Ich hab davor keine Zeit mehr und mein Zug nach Hause geht am Samstag um acht Uhr morgens.«

Matt zuckt mit den Schultern. »Das wird schon klappen. Wir Jungs helfen ihm in der Woche und ihr Mädchen kommt am Freitag. Da ist ewig Zeit.«

Ich seufze missmutig. Das heißt, dass ich Matt diese Woche wieder nicht viel sehen werde. Über die Ferien haben wir auch nicht gesprochen. Ich habe keine Ahnung, was er Weihnachten und Sylvester geplant hat. Wenn es richtig beschissen läuft, sehe ich ihn erst im neuen Jahr und da fängt die Klausurphase an.

Always meet TwiceWhere stories live. Discover now