Kapitel 41

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»Meine Fresse, sie kann so ätzend sein!«, flucht Matt und lässt seinen Nacken knacken, als er sich erleichtert zurück in den Sitz fallen lässt.

»Das war peinlich«, bestätige ich und atme einmal tief durch. »Aber hey, es hätte schlimmer sein können«, erwidere ich und als ich seinen fragenden Blick sehe, grinse ich ihn an. »Wir hätten nackt sein können.«

Matt stöhnt auf und reibt sich durch das Gesicht. »Es kann doch nicht sein, dass wir immer unterbrochen werden!«, murrt er und lässt seinen Kopf frustriert gegen die Kopfstütze in seinem Nacken fallen.

Ich muss kichern. »Was hast du erwartet? Wir sind nicht in einem Hotel, sondern vor dem Haus bei deiner Mutter.«

Er zieht amüsiert einen Mundwinkel nach oben. »Ist das ein Angebot? Falls ja, schwöre ich dir, dass ich dich sofort auf den Beifahrersitz zurück bugsiere und mit dir ins nächste Motel fahre.«

»Klingt ganz schön billig.«

»Und dreckig, Furbs.« Er funkelt mich an. Ich verdrehe schmunzelnd die Augen und klettere von seinem Schoß auf die Beifahrerseite zurück. Matt beobachtet mich dabei mit hochgezogenen Augen.

»Willst du jetzt tatsächlich losfahren?«, frage ich, als sein Blick nicht locker wird. Ich öffne die Tür und steige aus dem Wagen. Matt folgt nicht, stattdessen spüre ich seinen Blick im Rücken brennen. Als ich mich umdrehe, liegt seine Hand auf dem Lenkrad und seine Miene ist zugleich nachdenklich und amüsiert.

»Komm schon du Spinner! Deine Familie wartet. Schon vergessen?«

Als ich losgehe, höre ich, wie Matt ebenfalls das Auto verlässt und unsere Taschen aus dem Kofferraum holt. Auf der Höhe der Eingangstür schließt er zu mir auf, legt einen Arm um meine Schultern und drückt mir einen Kuss auf die Schläfe, dass ich lächeln muss.

»Ich verspreche dir, dass das da gerade im Auto dieses Wochenende eine Fortsetzung haben wir«, murmelt er verschwörerisch an meine Haut. Alleine der Klang seiner Stimme lässt zugleich Vorfreude als auch Nervosität in mir aufsteigen. Ich schiebe die angelehnte Haustür auf.

»Das klingt wie eine Drohung, Matt.«

Er lacht. »Bilde dir das ruhig ein.«

Wir betreten das Haus und ich sehe mich neugierig um. Rechts von uns steht ein Regal, das bis zum Bersten mit Schuhen in allen Größen vollgestopft ist. Dahinter steht eine alte antike Uhr, die leise vor sich hin tickt. Alles wirkt sehr aufgeräumt und sauber.

Wir gehen rechts durch eine Tür und betreten eine schicke dunkle Einbauküche. Essensduft steigt mir in die Nase und lässt meinen Magen knurren. Ich habe seit Stunden nichts Vernünftiges gegessen und das macht sich nun bemerkbar. Kiki steht an einem langen Tisch, auf dem stilvoll ein großes Blumenbouquet drapiert ist, und verteilt Besteck. Die Mütze ist verschwunden, sodass ihr Haar in sanften Wellen über ihre Schultern fällt. Sie trägt ein enges blaues Strickkleid mit einer passenden schwarzen Thermohose, die ihrer perfekten Figur schmeicheln. Steckten ihre Füße nicht in flauschigen pinken Hausschuhen, könnte sie mit ihrem Outfit bei jedem Anlass jeder anderen Frau die Show stehlen. Neidisch unterdrücke ich ein Seufzen. Ich hoffe, ich sehe in zwanzig Jahren auch noch so schön aus.

»Ich hoffe, ihr habt Hunger. Die Monster haben sich Spaghetti gewünscht und ich habe aus Versehen für eine kleine Armee gekocht.« Lächelnd richtet sie sich auf und dreht sie sich zu uns um. Ihr Blick fällt auf Matt und das Lächeln weicht einem Strahlen. Mit geweiteten Armen kommt sie auf ihn zu und zieht ihn in eine enge Umarmung.

»Hey, mein Großer«, flüstert sie und drückt ihm einen Kuss auf die Wange, »Du siehst müde aus. Hattet ihr eine gute Fahrt?«

»War schon mal besser«, antwortet Matt murrend und erwidert die Umarmung, »Erinnere mich daran, nie wieder bei so einem Mistwetter hier her zu fahren.«

Always meet TwiceWhere stories live. Discover now