Kapitel 44

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Niklas' Pov:


 „Ich komm' nicht mit." Erschrocken sah ich sie an. „Ich dachte wir könnten in San Francisco... Ich hab es mir so gewünscht..." „Ach komm, Julia. Wir sind ein super Team. Wir schaffen das." Doch sie widersprach mir: „Ja, weil du mein Chef bist und ich deine Assistentin." Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch. Ich sah mich noch einmal zum Flugzeug um und drehte mich dann wieder zu ihr: „Ok.Dann bleib ich auch hier." Doch sie schüttelte ihren Kopf.„Aber...", ihre Bewegung tat weh. „Doch. Ich will bei dir bleiben. Für immer!", sagte ich jetzt ein wenig bestimmter. „Aber du willst nach San Francisco. Das ist dein großer Traum. Aber ich gehöre nicht dort hin. Ich gehöre zu meiner Familie, zu meinen Freunden. Will hier meine Kinder groß ziehen." Sie biss sich kurz auf die Lippen und redete dann jedoch weiter: „Hier meine eigene Familie gründen. Ich brauch keine Großstadt oder Job wie in einer Privatklinik." Wieder stoppte sie kurz. „Aber du wünschst dir das so sehr. Karriere am St. Johns." Es fühlte sich fast an, als ob sie mich los werden wollte. „Julia was ist los?" Ich sah sie noch einmal an. „Hast du Schmerzen? Ist etwas mit deinem Bauch?"Ich zeigte auf die Hand, die immer noch auf ihrem Bauch lag. Schnell zog sie sie weg. „Nein. Ich bin nicht krank." „Aber du verschweigst mir etwas! Hab' ich einen Fehler gemacht? Dann sag' es mir. Ich will es wieder gut machen!" Sie sah traurig zur Erde. Warum sagte sie nichts mehr? „Du hast nichts falsch gemacht.",flüsterte sie mit einer leichten Betonung auf dem 'du'. „Hast DU etwas gemacht was du bereust? Egal, was es ist. Ich werde dir verzeihen. Wirklich! Ich will nicht ohne dich in die USA." „Aber es ist besser so. Du bekommst nie wieder so eine Chance. Ich würde dir da drüben alles kaputt machen." „Du machst gar nichts kaputt, Julia. Was hast du denn?" Sie wollte nicht weg und auch wenn sie mir etwas verheimlichte, begriff ich, dass San Francisco auch für mich nicht das Richtige war. Ich wollte dort nicht hin. Ich wollte einzig und allein allen Problemen ausweichen, die ich, die WIR hier hatten. Sie hatte recht: Ich würde nie wieder solch eine Chance bekommen. Aber die wollte ich auch gar nicht mehr. Das kleine Krankenhaus in Erfurt und eine Familie mit ihr, war alles was ich wollte. Egal was ich sagte, sie hatte das Gefühl mir etwas zu verderben. Also sagte auch ich nichts mehr und nahm sie einfach am Oberarm und zog sie vom Gate weg. Geschockt sah sie mich an. „Niklas!Du kommst jetzt da jetzt nicht mehr rein!" „Ich will da auch gar nicht rein. Ich weiß nicht was dir fehlt und warum du denkst du würdest mir eine Chance nehmen. Aber ich weiß, dass du recht hast.Du gehörst nicht in eine große Stadt. Aber ich auch nicht. Ich gehöre hier her." Ich wurde jetzt vorsichtiger und flüsterte nur noch: „Und wenn ich darf, gehöre ich zu dir." Wir standen schweigend vor einander. Keiner wusste was er sagen oder tun sollte. Plötzlich sackte Julia zusammen. Sie schloss ihre Augen und ihre Beine gaben nach. Mit einem Schritt stand ich vor ihr und fing sie auf. Ich legte meinen einen Arm unter ihren Rücken und den anderen an ihre Kniekehlen. Dann lief ich einfach aus der Abflughalle.

Niklia- Fly With MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt