Kapitel 16

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Niklas Pov:

Es waren einige Tage vergangen. Zwischen Julia und mir war leider auch nicht so viel los. Das Schicksal wollte es wohl anders und wir hatten alles Hände voll zu tun. Nachdem ich sie drei Tage in Folge eigentlich gar nicht gesehen hatte, hatte ich beschlossen sie als nächstes bei mir einzuteilen. Ich sah sie jetzt wesentlich öfter,aber unsere Gespräche waren eigentlich immer beruflich. Ein paar mal hatten wir versucht den anderen für den Abend einzuladen, aber immer war etwas dazwischen gekommen oder wir wussten schon im vorhinein,das wir es nicht schaffen würden. Auch an diesem Abend ging ich frustriert nach Hause während Julia noch im JTK blieb. Zu allem Überfluss, war gestern noch eine Patientin in unserem OP gestorben und Julia hatte es nicht gut weggesteckt. Klar, ging es auch an mir nicht einfach vorbei, aber man musste lernen damit zu leben und, dass dies immer wieder vorkam. Egal wie gut man war und egal wie viel Erfahrung man schon hatte. Sie arbeitete seitdem ohne Pause und ich machte mir wirklich Sorgen. Ich hatte heute wieder versucht sie mit zu mir nach Hause zu schleppen, aber sie wollte lieber weiterarbeiten. Ich war mir recht sicher, dass sie sich die Aufzeichnung der vergangenen OP immer wieder anschaute um einen Fehler zu finden.Ich hatte ihr schon mehrfach versichert, dass wir keinen Fehler gemacht hatten, aber sie wollte sich einfach selbst noch einmal versicher. Das einzige wozu ich an diesem Abend noch im Stande war,war mir einfach eine Pizza warm zu machen und dann ins Bett zu gehen.Das war ja nicht auszuhalten.

Die nächsten Tage waren sehr viel besser verlaufen. Ich hatte Julia gleich am nächsten Abend noch zu mir geholt und wir hatten über alles gesprochen. Am Ende war sie Tränen überschüttet in meinem Arm eingeschlafen, aber ich glaube es hatte ihr gut getan einmal mit mir darüber zu sprechen. Am nächsten Tag war sie gleich viel besser gelaunt und heute hatten wir uns endlich wieder verabredet. Gegensieben klingelte es an meiner Tür und voller Vorfreude öffnete ich sie. Julia stand mir strahlend gegenüber und ich zog sie in meine Wohnung. Ich hatte extra etwas gekocht und das ließen wir uns dann auch schmecken. Der Abend endete sehr romantisch als es auf einmal an der Tür klingelte. Das letzte mal als es so spät geklingelt hatte,war es Julia gewesen die nach einem Treffen mit den Kollegen noch Sehnsucht nach mir hatte. Doch die war es heute zu 100% nicht, denn sie lag neben mir eingekuschelt in eine Decke. Letztes mal hatte ich noch eine leise Hoffnung gehabt, eben dass es Julia war, aber diesmal war ich völlig ratlos. Gut es war jetzt noch nicht so spät, aber zuspät für Post oder ähnliches. Ich zog mir schnell etwas über und ging zur Tür. Bevor ich das Schlafzimmer verließ, sagte ich Julia,dass sie sich unauffällig verhalten sollte. Ich hatte kein gutes Gefühl. Ich trat zur Tür und lies die Haustür aufgehen. Dann öffnete ich meine Wohnungstür und schaute gespannt die Treppe hinunter, wer gleich hinauf kommen würde. Vielleicht Leyla, die ein Problem hatte. Sorgen kamen in mir auf. Was wenn etwas passiert war?Ich hörte wie jemand die Treppe hoch ging. Es war nicht laut,vermutlich wirklich eine Frau. Doch wen ich dann im Treppenhaus entdeckte, war die letzte Person die ich hier erwartet hatte!



Niklia- Fly With MeWhere stories live. Discover now