Kapitel 42

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Niklas Pov:

Ich lag neben Julia im Bett und merkte wie sie sich immer noch bewegte.Vorsichtig lehnte ich mich ein wenig nach oben und stützte mich aufmeinen Arm. „Alles gut?", Fragte ich sie besorgt und erst jetzt nahm sie wahr, dass ich mich aufgerichtet hatte. „Hmm?", Fragte sie mich verwirrt. „Sag mal was ist denn mit dir los? Du bist in letzter Zeit und vor allem heute so durch den Wind.", sagte ich jetzt etwas grober, so dass sie zusammen zuckte. „Tut mir leid.",entschuldigte ich mich sofort wieder und strich ihr durchs Haar.„Aber ich mach mir einfach Sorgen um dich." Jetzt lächelte auch Julia wieder. „Alles gut.", antwortete sie mir. „Wirklich",bekräftigte sie ihre Aussage auf einen skeptischen Blick von mir hin noch einmal. Seufzend ließ ich mich zurück in die Kissen fallen und legte mich diesmal etwas enger an sie heran als vorhin. Es dauerte auch nicht mehr lange bis sie in meinen Armen einschlief und kurz danach auch ich im Land der Träume versank.


Der nächste Tag begann so wie immer. Allerdings fiel mir irgendwann der Anruf aus San Francisco von vor ein paar Wochen wieder ein. Jetzt war die Situation auf einmal eine ganz andere. Julia hatte die letzten Tage immer wieder davon geredet, dass ich sie bevorzugen würde und dass ihr das alle vorwarfen. Und ehrlich gesagt hatte sie nicht ganz unrecht. Ich hatte so etwas auch schon gemerkt. Auf diesen Gedanken hin ging ich zu Julia die gerade im Ärztezimmer saß und mal wieder Akten von Morreau erledigen musste. „Hey", begrüßte ich sie und sie sah von den Unterlagen auf. „Oh hi" Sie wollte sich schon wieder den Akten zu wenden als ich meine Hand auf ihre Schulter legte. Jetzt sah sie wieder auf und drehte sich zu mir. „Was gibt's?", fragte sie mich und ich kniete mich zu ihr herunter.„Du, ich müsste mal was mit dir besprechen." Ich schaute mich einmal um. „Aber besser nach Feierabend.", fügte ich noch hinzu.Als ich wieder aufstehen wollte zog sie mich allerdings am Arm wieder nach unten. „Nein, sag jetzt. Wir sind doch unter uns." Ich seufzte. „Nagut. Also, ich habe da dieses Angebot bekommen. Von einer anderen Klinik. Chefarztposten. Und jetzt dachte ich mir, dass wir dort doch zusammen hin wechseln könnten." Fragend sah mich Julia an. „Warum willst du hier weg?" „Naja, ich dachte" Ich wusste nicht ganz wie ich das jetzt am besten sagen sollte. „Du meintest doch, dass du dich von mir bevorzugt fühlst und, dass die anderen dir das immer vorwerfen würden.", versuchte ich mich zurechtfertigen. „Aber das würde doch wo anders auch so sein,oder?", warf sie ein. „Ja schon. Aber dort würden wir in verschiedenen Abteilungen arbeiten und es wäre bestimmt anders.Außerdem wäre ich nicht dein Ausbilder." „Und wo ist dort?",fragte Julia jetzt weiter. „Eine Privatklinik. Das St. Johns Hospital." Fordernd sah sie mich immer noch an. „San Francisco."Jetzt atmete sie aus. „Boah, das ist verdammt weit weg." „Ja schon, aber es wäre eine Chance. Du könntest dort deinen Facharzt machen und dann direkt anfangen. Einen besseren Start gibt es an sich nicht. Es gibt sicherlich spannende Fälle und OPs. Du wärst sicher schneller fertig als hier." Begeistert strahlte ich sie an. „Ich glaub ich muss da erst mal drüber schlafen. Das ist ne krasse Entscheidung." Etwas niedergeschlagen nickte ich und verließ anschließend das Ärztezimmer wieder. Von draußen sah ich wie Julia sich seufzend nach hinten fallen ließ. Aber sie würde darüber schlafen, wie sie gesagt hatte und würde dann sicher zustimmen.

Niklia- Fly With MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt