Kapitel 43

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Julias Pov:

San Francisco. Das ist so weit weg. Eigentlich glaube ich möchte ich dort nicht hin. Was wir dann aus meinen Freundschaften und was soll ich ohne meine Familie tun? Ich gehöre eigentlich nicht in solch eine große Stadt wo ich niemanden kenne und wo niemand meine Sprache spricht. Klar das alles würde sich irgendwann ergeben. Wir würden neue Leute kennen lernen und mein Englisch würde sicher auch besser werden, aber darum ging es nicht. Ich war schwanger. Niklas und ich erwarteten ein Kind. Auch wenn er davon noch nichts wusste. Aber ich würde wahrscheinlich mit nach San Francisco gehen. Niklas zu liebe.Er ist die Liebe meines Lebens und der Vater meines Kindes. Ich musste einfach mit. Außerdem war es sein großer Traum. Ich meine ein Chefarztstelle in einer Privatklinik und dann auch noch in einer Amerikanischen Großstadt, solch ein Angebot bekommt man auch nicht alle Tage. Ja, ich würde mit ihm gehen. Ich war mir auf einmal sogar fast sicher. Mein Herz sagte mir das. Oder? Sagte mein Herz nicht eigentlich, dass ich zu meiner Familie hier in Deutschland gehöre?

Die nächsten Tage waren nicht gerade leicht. Ich hatte Niklas gesagt,dass ich mit ihm gehen würde und jetzt plagte mich dieser Gedanke doch. Außerdem wurde mir morgens immer wieder schlecht, was auch nicht gerade angenehm war. Ich hatte mit Vivi eigentlich schon einen Ultraschall machen wollen, aber immer war etwas dazwischen gekommen.Und jetzt saß ich wieder im Behandlungsraum und von Vivi war keine Spur. Gerade hatte ich gedacht, sah ich durch die Glasscheibe wie Vivi an gesprintet kam. Keuchend betrat sie die Tür und rechtfertigte sich: „Tut mir echt Leid, Julia. Ich wurde mal wieder aufgehalten. Kennst das ja." Ich nickte wissend und lachte dabei.„Alles gut, Vivi. Jetzt aber los." Vivi nickte und zog das Ultraschallgerät zu sich. „So los geht's.", verkündete Vivi als wir alles vorbereitet hatten. Sie setzte den Kopf des Gerätes auf meinem Bauch auf und ein Bild erschien auf dem Monitor. Erst fuhr sie ein wenig meinen Bauch ab und blieb dann an einer Stelle stehen.Gespannt drehte ich meinen Kopf und konnte tatsächlich etwas auf dem Monitor erkennen. Mein Kind. Augenblicklich schossen mir Tränen in die Augen. Vivi lächelte mich an doch ich konnte erkennen, dass sieden Tränen nahe war. Allerdings aus einem anderen Grund als ich. Sie erinnerte das alles hier an ihre eigene kurze Schwangerschaft. Vivi machte noch ein paar Bilder und gab sie mir dann. Ich setzte mich auf und sprach Vivi noch einmal an. „Vivi", sagte ich vorsichtig.„Hmm?" Sie drehte sich zu mir um und sah mich fragend an. „Niklas meinte, dass er eine Idee wegen dieser Sache mit dem Bevorzugen


hätte."„Ja?", hakte sie nach weil aus mir nicht wirklich viel auf einmal heraus kam. „Er sagt er hat ein Jobangebot und wir könnten dort zusammen hin. Wir würden dann in zwei verschiedenen Abteilungen arbeiten und er wäre nicht mehr mein direkter Chef." Erstaunt blickte mich Vivi an: „Ihr wollt weg von hier?" Zögerlich nickte ich. Dann stellte Vivi die gleiche Frage die ich vor ein paar Tagen auch schon gestellte hatte: „Und wohin?" Ich musste schlucken.„San Francisco", brachte ich gerade so über die Lippen.

Niklia- Fly With MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt