Kapitel 27

524 10 0
                                    

27.

Julias Pov:

Ich kam aus einer langen OP und ließ mich seufzend auf das Sofa im Bereitschaftsraum sinken. Vivi lag auf der anderen Seite des Sofas und schaute jetzt auf. „Was is'n mit dir los?", fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern. „Anstrengende OP. Und du so?" „Hab'jetzt Mittagspause." „Na dann komm. Ich nehm' dir Blut ab und wir machen den Schwangerschaftstest." Sie stöhnte. „Julia."

Wenige Minuten später standen wir im Labor. Besorgt starrte Vivi in die Luft.„Hey, die Tests von der Gyn haben eine Trefferquote von 99%.", versuchte ich sie zu beruhigen. „Also 1% Überlebenschancen für mich." „Von einer Schwangerschaft stirbt man nicht."„Fühlt sich aber so an." „Ja wahrscheinlich, weil ihr keine Zeit hattet euch darauf vorzubereiten, Mikko und du.", sagte ich während ich an dem Analysegerät rum schaltete. Vivi beugte sich nach unten und flehte das Gerät an: „Bitte nicht. Bitte, bitte nicht. Wir ham' uns immer gut verstanden. Immer! Und das Programm was du grad benutzt, das hab' ich geschrieben." „Versuchst du gerade das Analysegerät zu bestechen?", warf ich ein. „Was soll ich denn sonst machen?", flüsterte sie. Auf einmal kam Moreau ins Labor geplatzt. „Arbeiten ist immer eine Option, Kling.", fuhr er uns in seiner typischen sarkastischen Art an. Scheiße! Doch ich hatte eine Idee. „Ähm, tun wir. Wir machen Schwangerschaftstests für die Patienten im Kinderwunschzentrum und" Doch Moreau unterbrach mich: „Ja, herzlichen Glückwunsch. Großes Blutbild,ja." Wir nickten. „Zackig!", warf er noch ein und verschwand.Erleichtert stöhnten wir. „Ok." Ich drückte auf das Display und das Ergebnis wurde ausgedrückt. „Ich bin tot", stellte Vivi fest nachdem sie das Ergebnis sah und ich nahm sie in den Arm.


Vivi war schon vor gegangen und ich machte noch weitere Tests, als Niklas das Labor betrat. „Hey", begrüßte er mich. Ich fing sofort an zu lächeln. „Hallo" Er kam zu mir und legte seine Hände anmeine Hüfte. Sanft legte er seine Lippen auf meine. Ich genoss das Gefühl,wobei ich nicht ganz bei ihm war. Ich musste die ganze Zeit an Vivi denken. „Hey, was ist los?" „Ach nichts", winkte ich ab. Doch so leicht ließ er sich nicht abschütteln. „Irgendwas ist doch. Julia du kannst mir nichts vorspielen. Was bedrückt dich?"Ich seufzte. „Es ist so: Eine Freundin, also, sie, sie ist schwanger." „Aber das ist doch toll." „Ja, an sich schon,aber das Kind, also, der Vater, sie sagt, dass es sich zwar gut anfühlt, aber sie nicht weiß ob er wirklich der Richtige ist. Verstehst du?" Er nickte. „Und außerdem muss sie viel arbeiten und der Mann auch." Jetzt wurde Niklas irgendwie unsicher. „Aber,es geht nicht um... dich?", fragte er ganz vorsichtig. „Was? Nein! Ich bin nicht schwanger. Und vor allem bin ich mir sicher mit dem Mann!" Niklas lächelte jetzt wieder und ich küsste ihn. „Gut!Ich meine nur, ich bin nicht der Einzige, der mit jemandem über etwas persönliches redet und sagt, dass es um einen Freund oder umeinen Patienten geht." Ich grinste. Ja, das kannte ich gut. Wir arbeiteten noch eine Weile neben einander, bis ich irgendwann Feierabend hatte und nach Hause ging.

Niklia- Fly With MeWhere stories live. Discover now