43 Unfaires Glück

495 30 1
                                    

„Jetzt zeig doch mal her", rief Amalia ungeduldig und zerrte an Klaras Arm, während die beiden Mädchen sich auf den Weg zum Klassenzimmer für Zauberkunst machten. Erwartungsvoll blickte sie ihre Freundin an und man sah der braunhaarigen Hexe an, dass sie vor Aufregung garnicht mehr konnte.

Die Ferien waren vorbei und nun war bereits die zweite Woche in denen sich in Hogwarts Gängen wieder Schüler tummelten. Das zweite Halbjahr hatte begonnen und Klara konnte manchmal garnicht fassen, wie schnell alles gegangen war. Weihnachten fühlte sich an, als wäre es erst gestern gewesen. Ein bisschen traurig war sie ja schon, dass die Zeit so schnell verging, denn jetzt musste sie sich wieder auf die Schule konzentrieren und das war bei dem vielen Stoff eine Mammutaufgabe.

Klara rollte mit den Augen. „Ok hier!", gab sie nach und hielt Amalia ihr Handgelenk hin. Die junge Hexe kreischte laut los und grinste. Diesen Ton hätte wohl jedes Wasserwesen im schwarzen See verschreckt. Bewundernd betrachtete sie das Armband an Klaras Handgelenk. „Wow Fred hat echt Geschmack!", sagte sie bewundert und boxte ihre Freundin gegen die Schulter. An ihrem Handgelenk befand sich ein ledriges Band, dass vorne einen wunderschönen Stein trug. Die Fassung war ummantelt mit den schwarzen Lederfäden und der Stein besaß eine türkis-blaue schimmernde Farbe. An der Seite befand sich ein kleiner Schriftzug, der die Worte „Götterspeiße-Kniesel" zeigte. Freds Worte. Der Grund für ihr erstes Date, wenn man das nennen konnte, aber es war auch für Klara der erste Tag an dem sie bemerkte, was sie für den lustigen Rotschopf übrig hatte. Eine ganz besondere Bedeutung also, die das Schmuckstück für Klara hatte. Es glitzerte, wie der schönste Stern am Abendhimmel und das schien Amalia sehr zu gefallen.

„Ich finde es auch wunderschön", sprach Klara verträumt und lachte dabei überglücklich, denn das Armband hatte noch eine ganz besondere Funktion. Immer wenn sich ihre Laune änderte, änderte sich auch die Farbe des Steins. „So kann ich immer sehen, wenn du mal gerade traurig bist und es nicht sagen willst...", hatte er zu ihr gesagt, als er es ihr übergeben hatte. Schon wieder sprühte sie tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch, als sie an ihn zurück dachte.

Nach einigen Minuten kamen die Mädchen im Klassenzimmer an. Es war noch fast niemand hier, außer ein paar Ravenclaws und einer Gruppe Slytherins, bei dessen Anblick sich ihr Magen direkt umstülpte. Angelina und ihre beiden Freundinnen standen dort so arrogant, wie immer und musterten Klara und Amalia, wie sie sich auf ihren Platz begaben. Sie spürte die feindselige Stimmung sofort und da Professor Flitwick noch nicht da war, hielt das Pack auch niemand auf provokant zu werden.

„Oh oh oh. Loreen weißt du eigentlich, was noch schlimmer ist, als ein Schlammblut zu sein?", rief Angelina mit Absicht sehr laut zu ihrer Zimmergenossin. Diese verneinte ihre Frage. „Nein ok? Mit einem armen rothaarigen Blutsverräter zusammen zu sein. Stell dir das mal vor. Wie ekelhaft...", würgte sie und schielte herablassendste Klara hinab. Es hatte sich also rumgesprochen und natürlich war das die beste Möglichkeit wieder auf ihr rum zu hacken. War ja klar gewesen. Die Mädchen verfielen in schallendes Gelächter, aber Klara versuchte es zu ignorieren und starrte nach vorne auf die Tafel.

Als die Lachenden keine wie erwartete Reaktion bekamen, kamen sie nun sehr arrogant auf die Bank von Amalia und Klara zu. „Und Black? Vielleicht kannst du uns ja sagen, wie ekelhaft es ist.", höhnte die braunhaarige Hexe.

Diese Zicke, dachte Klara sich und umgriff mit weißen Knöcheln ihr Buch. Nein, sie würde ihr jetzt keine Genugtuung geben und ausrasten. „Mhm was hast du gesagt? Ich hätte es dir vorher sagen sollen, aber bei dem ganzen rassistischen Blödsinn, versteht man leider kein Wort", lächelte Klara sarkastisch und klimperte unschuldig mit ihren Augen. Das, was Angelina konnte, konnte sie schon lange.

„Oh versuchen wir uns rauszureden? Vielleicht kann deine Mami dir ja mal erklären, wie man richtig zuhört.....Achja da war was", begann sie erneut. Es schmerzte in Klaras Brust. Warum musste sie das nur sagen? Warum? Warum? Warum? Was sollte das das? Wieso musste sie immer wieder diese Schiene fahren? Es war Unterste Schublade. Ihr Armband hatte sich mittlerweile dunkelrot gefärbt und auch einige Schüler, die gerade herein gekommen waren bemerkten die angespannte Stimmung.

Kleine Tatze - die Tochter von Sirius BlackWhere stories live. Discover now