12 Kontrollverlust

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Klara hatte fast die ganze Nacht kein Auge zu gemacht. Zu groß war die Angst vor den Konsequenzen, die ihr drohten. Was würde Snape wohl mit ihr anstellen? Auf was für einer Schule war sie hier gelandet? Hierbei dachte sie besonders an Professor Umbridge, die sie fast verflucht hatte, als sie nicht mit der Wahrheit rausrücken wollte. Es war einfach zu schrecklich, dabei wollte sie doch garnicht in die verbotene Abteilung und schon garnicht solch einen Ärger machen. Alles, was sie wollte, war etwas über ihre Großmutter heraus zu finden und mehr nicht. Diese Informationen hatten das Mädchen zwar in schaudern versetzt, aber wenigstens wusste jetzt, wo sie dran war. Ihre Familie bestand größten Teils aus Mördern und Verbrechern, na toll. Zumindest väterlicherseits wusste sie nun Bescheid. Die Familie ihrer Mutter kannte sie nicht und ihr Vater hatte sie auch niemals erwähnt. Wahrscheinlich war sie genauso schlimm, malte sie sich aus.

Dann sah sie auf die Uhr und begann seufzend sich fertig zu machen um bei Snape im Büro zu erscheinen. Es war Samstag, also musste sie keine Uniform tragen. Die junge Hexe streifte sich einen dunkelgrünen Rollkragenpulli und eine schwarze Jeans über. Der Gedanke, dass sie schon in wenigen Minuten bei Snape antanzen musste machte sie fertig. Er hasste sie so sehr, er würde sie bestimmt direkt von der Schule schmeißen und dann? Dann würde sie keinen Abschluss haben, ihr Vater würde sie verstoßen und sie würde kriminell werden so wie ihre Großmutter. Es lag schließlich in der Familie.

Auf dem Weg in sein Büro, dachte sie noch einmal über seine Worte nach. "Eine Schande, wie ihr Vater", so hatte er sie genannt. Es tat weh, denn sie wusste immer noch nicht, was an ihr so abstoßend war. Es war schon immer schwer für Klara gewesen mit ihrem Vater verglichen zu werden, früher als man noch dachte, er wäre ein Massenmörder, hatte man sie oft gehänselt. Viele Leute dachten auch heute noch, dass er damals diese 13 Muggle getötet haben soll. Und jetzt? Jetzt war sie in Slytherin, er in Gryffindor gewesen und sie machte sich innerlich selbst dafür fertig, dass sie wohl nicht ihm sondern seiner kriminellen Mutter nachschlug. All das machte die junge Hexe so unfassbar wütend und traurig. Es fühlte sich an, wie eine tiefe klaffende Wunde und Snape streute noch mehr Salz darauf.

Als sie endlich an die Tür klopfte, war es eine Minute nach neun. "Herein" brüllte eine tiefe Stimme. Klara nahm all ihren Mut zusammen und trat ein.

"Guten Morgen Professor..." versuchte sie möglichst freundlich zu bleiben. "Sie sind zu spät, Black und jetzt setzten!" Snape deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch an dem er saß. Zögernd ließ das Mädchen sich darauf nieder.

"So..." begann er in einem bedrohlichen Ton. "Ich denke sie wissen in welchen Schwierigkeiten Sie stecken?" Klara musste schlucken. "Sir ich wollte sicherlich keinen Ärger machen. Ich..." begann sie ruhig zu erklären.

"Ach nein. Dann hat Filch sie sicher nur ausversehen in der verbotenen Abteilung der Bibliothek erwischt. Entschuldigen sie für das Missverständniss" sagte er sarkastisch und funkelte sie dabei an, als hätte sie gerade die 13 Muggle getötet. Wie sollte sie sich denn erklären, wenn er sie nicht mal ausreden lassen würde? Das hier war reinste Schikane.

"Wenn Sie mich einmal ausreden lassen würden, dann hätte ich wenigstens eine Chance mich zu erklären" gab sie schnippisch zurück. Wenn er respektlos wurde konnte sie das auch! Und dabei war es ihr egal, das gerade ihr Lehrer vor ihr saß. So redete man nicht mit ihr.

„Jetzt werden sie auch noch frech? Sieh und ihr Vater sind genau gleich. Lästig, frech, unhöflich. Der Charakter gleicht dem seines Animagus. Ein dreckiger Köter" In Klara kochte die Wut hoch. Hatte er sie hier her bestellt um sie zu demütigen? Es reichte ihr nun entgültig. Keiner hatte das Recht so über ihren Vater zu sprechen.

Sie sprang von ihrem Stuhl hoch. "WAGEN SIE ES NICHT SO VON MEINEM VATER ZU SPRECHEN, SONST....." schrie die junge Hexe ihn an. "Sonst was, BLACK? Wollen sie mir etwa drohen? Einer Lehrperson?" gab er zurück und hatte sich nun ebenfalls erhoben.

Kleine Tatze - die Tochter von Sirius BlackWhere stories live. Discover now