39 Wieder Zuhause

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Die schneebedeckten Tannen in der wunderschönen Winterlandschaft rauschten an ihr vorbei und hinterließen ein faszinierendes Bild. Es war gerade Neuschnee gefallen, der feinstem Puderzucker glich. Eine wunderbare Jahreszeit, dachte Klara und sah verträumt aus dem großen Fenster des Hogwarts-Express.

In ein paar Tagen war Weihnachten und gerade waren sie wieder auf dem Weg nach London und das bedeutete gleichzeitig, dass sie ihren Vater wiedersehen würde. Das trübte die fröhliche Stimmung und die Vorfreude auf Weihnachten etwas, denn sie konnte sich nicht ausmalen, was auf sie zukommen würde und das hatte einen Grund. Eigentlich hatte sie sich seit dem Brief von Remus vorgenommen ihrem Vater zu schreiben, sich wieder mit ihm zu versöhnen, aber das war ähnlich, wie das Vorhaben mit Harry zu Reden gelaufen. Sie hatte es einfach nicht geschafft und es dann verdrängt. Warum war sie nur so? So verdammt inkonsequent. Die Situation wäre so viel einfacher, wenn sie es einfach schaffen würde über ihren Schatten zu springen und ihren Stolz runter zu schlucken. Was würde ihr Vater wohl zu ihr sagen? Vielleicht war er immer noch sauer, weil sie ihn einfach stehen gelassen hatte? Und wie würde dann wohl Weihnachten werden, wenn er wirklich wütend war?

Aber es drängte sich noch eine andere Frage auf, wie in drei Teufels Namen sollte sie ihm erklären, dass sie jetzt mit dem drei Jahre älteren Fred Weasley zusammen war? Geheimhalten konnte sie es schlecht, weil Ginny ihr gestern erzählt hatte, dass Arthur wieder zurück aus dem Krankenhaus war und die ganze Familie Weihnachten im Grimmauld-Place verbringen würde. Das konnte ja heiter werden. Ihr Vater hatte das letzte Mal schon so komisch reagiert, als er Fred und sie gesehen hatte. Fragen über Fragen und Zweifel über Zweifel wirbelten in ihrem Kopf. Es war einfach zum Haare raufen.

„Über was denkst du nach?", riss Klara plötzlich jemand aus ihren Gedanken und lächelte sie verschmitzt an. Fred wer sonst, dachte sie und lächelte zurück.

„Ach, es ist nichts", stammelte sie und schaute durch das Abteil. Es war ziemlich ruhig hier. Hermine und Ginny spielten Karten und George schlief tief und fest an ein Fenster gelehnt.

Fred lachte laut auf. „Weißt du, du bist echt eine schlechte Lügnerin!" Er streckte seine Hand nach ihr aus und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Klara musste seufzten und ließ sich mit dem Kopf auf seinen Schoß fallen. Die junge Hexe legte sich auf die Bank und musste auch ein wenig lachen, auch wenn es ein leidendes Kichern war. „Ich weiß", erwiderte sie.

Belustigt sah er auf seine Freundin hinunter. „Du bist so süß." grinste er und zwinkerte ihr zu.

„Boah Freddie du bist so eklig", würgte Ginny und schmiss einen Schokofrosch auf ihren Bruder.

Fred begann erneut zu lachen und zuckte unwissend mit den Schultern. „Tja Ginny. Du musst dich wohl noch dran gewöhnen, dass Klara jetzt meine Freundin ist", sagte er erneut und lehnte sich entspannt zurück.

„Ich glaub ich muss mich da auch noch dran gewöhnen", erwiderte Klara und prompt fing das ganze Abteil an zu lachen. Sogar George war aufgewacht und Fred zog verwundert die Augenbrauen hoch.

Die beiden waren nun seit etwas mehr als zwei Wochen zusammen und es war immer noch so unrealistisch für sie. Sie war mit Fred zusammen und zum ersten Mal war es einfach gut und sie fühlte sich wirklich wohl, wenn sie mal nicht über Sirius nachdachte.

Nach einigen Stunden traf der Zug am Bahnhof Kings Cross an und die Sonne war schon unter gegangen. Jetzt stieg die Anspannung in der jungen Hexe und ihr Puls steigerte sich. Würde dort draußen ihr Vater auf sie warten und wie würde er wohl reagieren?

Fred hob ihren Koffer von der Ablage und ergriff im selben Moment ihre Hand. Es gab ihr Ruhe und Vertrauen. Die Wärme tat gut auf ihrer kaltschweißigen Hand und gemeinsam stiegen sie aus dem Zug.

Kleine Tatze - die Tochter von Sirius BlackDonde viven las historias. Descúbrelo ahora