24 Der Hund und sein Welpe

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„Boah, Verteidigung gegen die dunklen Künste war wieder so langweilig. Federboa ist mal wieder so ätzend gewesen. Meine Hand fällt fast ab vom ganzen abschreiben", jammerte Amalia vor sich hin, als sie mit Klara durch den Korridor in Richtung Innenhof schlenderte.

„Ja irgendwann lass ich mich einfach von Mme Pomfrey krankschreiben. Ich ertrag es nicht mehr und es ist auch noch Montag", stimmte Klara mit ein.

Nach dem aufregenden Tag in Hogsmeade musste das Mädchen erst wieder im alltäglichen Stress ankommen. Der Samstag war eine willkommene Abwechslung gewesen, aber jetzt holten sie ihre Sorgen wieder ein. Es war schon ein paar Tage her, dass sie mit ihrem Vater über den Kamin gesprochen hatte und seine wütende Stimme wollte nicht aus ihrem Kopf verschwinden. Er hatte wortwörtlich gesagt, dass er das regeln wollte, nur wie? Die Zeit in der nichts passiert war, fühlte sich an, wie die Ruhe vor dem Sturm. Ständig rechnete sie damit, dass etwas passieren würde, doch es geschah nichts.

Gedankenversunken bemerkte sie nicht, dass Amalia schon in den nächsten Gang abgebogen war. „Klara, wo rennst du denn hin?", fragte sie  lächelnd.

„Oh...äh...ich hab nicht aufgepasst", stammelte sie und ging schnell wieder neben ihre beste Freundin.

„Alles klar bei dir?", fragte sie dann und sah Klara besorgt an. „Du bist die letzen Tage so abwesend"

Klara fasste sich in Gedanken an den Kopf. Man konnte ihr das auch noch anmerken? Sie musste wirklich daran arbeiten nicht mehr so viel an ihre Außenwelt preis zu geben. Wie Fred immer gesagt hatte, ihre Mimik sprach manchmal Bände. „Naja es geht so" brachte sie nur heraus.

„Ist was passiert? Hat Snape wieder irgendwas gemacht, als ich letzte Woche nicht da war?" In Amalias Stimme lag ein wenig Wut.

„Nein, alles gut. Hat er nicht. Ich......ich habe meinem Vater letzte Woche von der Sache erzählt und er war ziemlich wütend. Ich habe Angst, dass er vielleicht mit Dumbledore spricht....."

„Mhm aber du hast das richtige getan. Und wenn dein Vater mit Dumbledore spricht, wird Snape bestimmt damit aufhören so gemein zu dir sein", beruhigte sie ihre Freundin. Ja, Amalia hatte schon recht, aber es war ihr einfach unangenehm. Sie hatte Angst, dass der Konflikt in den sie mit rein gezogen wurde noch schlimmer werden konnte.

„Ja vielleicht", sagte Klara leise und versuchte die Worst-Case-Szenarien aus ihrem Kopf zu verbannen. Aber waren es wirklich alle?

Plötzlich hörten die beiden Mädchen einen Schrei. Er war laut. Mitten auf dem Korridor hielten sie an und wurden fast von einer Horde Drittklässler überrannt. Was war hier los?
Weitere Schülermassen rannten an den beiden vorbei.

„Ist etwas passiert?", fragte Amalia sich und sah Klara an. Da ertönte erneut eine brüllende Stimme. „Ich hab keine Ahnung", antwortete sie.

Schnell folgten sie den rennenden Schülern durch den Korridor. Eine neugierige aufgeregte Stimmung lag in der Luft, aber keiner wusste so richtig, was los war. Es könnte sich um Filch handeln, der gerade irgendeinen Erstklässler fertig machte. Da war er neben Snape ganz groß drin. Eine andere Möglichkeit fiel ihr nicht ein. Vielleicht eine noch, aber diese war zu abwegig, dass sie tatsächlich Realität sein konnte.

Nach einigen Minuten rennen, kamen sie in der Eingangshalle an und wurden von einer großen Menschentraube aus Schülern gebremst. Das Brüllen wurde lauter und man konnte einzelne Sätze und Wortfetzen wahrnehmen.

„Du bist so töricht!", schrie eine dunkle Männerstimme, die Klara unverkennbar Snape zu ordnen konnte. Doch da war noch eine zweite Stimme. Snape schien sich mit jemanden lautstark zu streiten. Aber es war kein Schüler. Die Stimme war nicht so dunkel, wie die des Zaubertränkemeisters aber es klang nicht weniger wütend und aggressiv. Eine wütende Stimme, die ihr sehr bekannt vor kam.
„Oh nein", flüsterte Klara zu sich selbst.

Kleine Tatze - die Tochter von Sirius BlackWhere stories live. Discover now