13 Albträume

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Es war dunkel extrem dunkel und keine Menschenseele gab einen Ton von sich. Wie angewurzelt stand sie in einem großen Saal. Schweiß lief ihr die Stirn herunter und sie wollte weg. Fast schon panisch versuchte sich das Mädchen zu bewegen aber es funktionierte nicht. Garnichts ging. Sie konnte sich nicht bewegen. Es fühlte sich an als man eine Tonne Beton über sie gekippt hatte und dieser in sekundenschnelle fest wurde. Ihre Atmung wurde schwerer und in den nächsten Minuten würde ihre Lunge durch diesen Druck wohl versagen. Die junge Hexe versuchte zu schreien, doch auch aus ihrer Kehle kam kein Ton. Vor ihr befand sich eine große Tafel mit vielen Menschen. Alle samt waren sie schwarz gekleidet und ganz vorne am Kopf des Tisches saß ein kahler Mann mit schlangenähnlichem Aussehen. Die furchtbaren Kreaturen lachten sie aus und schrien ihren Namen. Sie wollte weinen, schreien aber das gelang ihr nicht. Eine Frau mit langen schwarzen Locken kam auf sie zu und rief "Klara wir sind jetzt für dich da. Alles wird wieder gut" und nahm die Hexe in die Arme. Es war so kühl und alles was sie sah umgab sich mit dichtem schwarzen Rauch.

Mit einem lauten Aufschrei schreckte Klara aus ihrem Bett auf. Sie saß nun kerzengrade im Bett und war schweißgebadet. Der Brustkorb der jungen Hexe hebte und senkte sich schnell und ihre Atmung wollte sich einfach nicht beruhigen.

"Andere Leute versuchen zu schlafen, Black!" fauchte Angelina von der Seite. Klara erschrak sich erneut. Sie hatte wohl ihren halben Schlafsaal aufgeweckt. So ein Mist, dachte sie sich. Als ob sie nicht schon genug Ärger hatte. Was war das bloß für ein Traum gewesen?

"Tut mir leid", erwiderte Klara leise. Sie stieg aus dem Bett und begab sich in Richtung Gemeinschaftsraum. An Schlaf war nicht mehr zu denken, nicht mehr jetzt. Zu groß war die Angst vor der Dunkelheit und dem Albtraum, den sie gerade durchlebt hatte. Beim Gedanken daran zuckte sie zusammen. So etwas hatte sie noch nie erlebt, nicht in dieser schrecklichen Form. Die junge Hexe betrat den Raum, der im Licht des Kaminfeuers eine sehr ruhige und gemütliche Atmosphäre bot. Sie lies sich auf das schwarze Ledersofa plumsen und zog ihre Beine an ihren Körper und starrte in die kleine Kaminflamme. Sie war fast aus und die rote Glut wärmte ihr Gesicht. Doch sonst war es kalt.

Früher, als sie ein Kind war, hatte sie schonmal Albträume gehabt. Sie fühlte sich damals ähnlich wie jetzt. Mit nur einem Unterschied. Jetzt war sie allein. Früher hatte ihre Mutter sie in einer solchen Situation in den Arm genommen, ihr gesagt, dass alles wieder gut werden würde. Dann hatte sie ihr heiße Schokolade gemacht und ihr ein Gute-Nacht-Lied gesungen. Dann hatte sie sich immer gleich besser gefühlt und all die schrecklichen Gedanken vergessen. Dieses Lächeln. Klara erinnerte sich daran, wie ihre Mutter immer gelächelt hatte. Ihr schossen Tränen in die Augen und zum ersten Mal nach langer Zeit weinte sie wieder. Alles was sie letzten Tage erlebt hatte, wurde ihr zu viel. Die Geschichte mit ihrer Großmutter, Snapes Handgreiflichkeiten und die Einsamkeit, die sie immer wieder überkam. Es wurde einfach zu viel. Sie weinte über ihre Mutter. Sie vermisste sie und wollte sie umarmen. Es war so schrecklich und fühlte sich an als würde es sie innerlich zerreißen. Jetzt war sie allein und niemand konnte sie beruhigen. Ganz allein.

Klara weinte noch eine Weile weiter und ließ all den Frust, all die negativen Gefühle und all die Trauer auf ein Mal raus. Sie hatte niemanden dem sie sich so euch anvertrauen konnte. Klar da waren Ginny, Fred, Amalia und vielleicht auch Draco, aber sie tat sich schwer jemandem wirklich von ihren Gefühlen zu erzählen. Irgendwann wurde sie müde und merkte nicht, dass sie schon bald auf dem Sofa eingeschlafen war.

Am nächsten Morgen lag sie noch genau so da, wie Stunden zu vor und öffnete die Augen als gerade jemand eine Hand auf ihre Schilter legte.

"Klara, was machst du bitte hier?", rief die Stimme, die sie unweigerlich zu ihrer neuen Freundin Amalia zu ordnen konnte.

Kleine Tatze - die Tochter von Sirius BlackWhere stories live. Discover now