19 Zitronenbonbons und Fairness

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Einige Wochen waren nach dem Ereignis mit Angelina und dem Nachsitzen bei Umbridge vergangen. Langsam waren ihre Narben verheilt und nur noch ein weißer Schatten auf ihren Handrücken erinnerte sie an das was geschehen war. Der Schock hatte sich in Entsetzen verwandelt. Je mehr sie darüber nachdachte, was schon alles in dieser Schule mit ihr geschehen war, desto mehr wollte Klara nach Hause. Aber mit Zuhause meinte sie nicht den Grimmauldplace, sondern Frankreich und Beauxbatons. Eigentlich hatte sie schon Ewigkeiten nicht mehr darüber nachgedacht, aber in solchen Situationen, wenn sie die Augen schloss und sich an einen anderen Ort wünschte, sah sie nur Zuhause.
Das Mädchen sah sich und ihre Freunde im Saal beim Kartenspielen, sich und ihren Vater, wie sie im Ferienhaus zusammen Spaghetti kochten und sie sah ihre Mutter, die im Garten Lavendel pflückte.

Leise lief ihr eine Träne über die Wange. Klara wollte sich auf ihre Hausaufgaben konzentrieren, doch es gelang ihr nicht. Amalia, die neben ihr saß, war gerade dabei ihr Zaubertränkebuch zu verfluchen. Schnell wischte sie die Träne von ihrer Wange. Ihre Freundin war ihr in den letzten Wochen fast nie von der Seite gewichen. Fast wie ein Kampfhund. Nachdem sie von der Sache mit Angelina gehört hatte, war sie ziemlich wütend gewesen.

„Kommst du bei einer Aufgabe nicht klar?" fragte Klara belustigt.

„Oh ja. Diese beschissene Koboldkacke. Wer braucht sowas? Wer?" fluchte sie wütend und war kurz davor ihr Buch quer durch den Gemeinschaftsraum zu werfen. Klara musste sich ihr Grinsen verkneifen. „Warte, zeig mal her" Sie lies ihren Blick über die verschiedenen Seiten schweifen und erinnerte sich, was sie dazu aufgeschrieben hatte.

„So guck mal. Du musst nur die verschiedenen Eigenarten des Wolfsbanntranks herausarbeiten und sie der Wirkung nach Orden. Das kannst du anhand der Kräuter machen" erklärte sie und bot ihr dann eine ausführliche Übersicht dieser Zutaten an.

Amalias blickte erweichte ein wenig. „Woher weißt du das nur alles?" sagte sie verdutzt.
Schon oft hatte sie Amalia bei ihren Zaubertränken und den Aufsätzen geholfen und wieder fragte sie das. Klara war einfach gut in Zaubertränke und nutzte hier gerne ihre schnelle Auffassungsgabe. „Tja ich bin halt einfach gut" erwiderte sie grinsend. „Ein Naturtalent" verbesserte Amalia.

Beide Mädchen mussten lachen. Sie waren so verschieden, aber verstanden sich immer blind und brachten sich gegenseitig zum Lachen. „Schade, dass Snape dich nicht leiden kann, sonst wärst du wahrscheinlich, die die meisten Punkte sammeln würde" meinte Amalia, als sie sich gerade ein Zitronenbonbon in den Mund stopfte. Kurz verstummte Klaras Lachen und sie schaute nach unten.

„Oh sorry. Ich hab nicht nachgedacht", sagte Amalia etwas schuldbewusst. Snape war immer noch ein Thema, was sie sehr belastete. Sie konnte immer noch nicht verstehen, was er gegen sie hatte. „Willst du ein Zitronenbonbon?" fragte sie dann nuschelnd.

„Ja aber woher hast du die?" antwortete Klara und stopfte sich nun ebenfalls eins in den Mund. Sie liebte Zitronenbonbons. So schön sauer, dachte sie sich.

„Hab ich aus Dumbledores Büro mitgehen lassen. Ich musste ja letzte Woche zum Nachsitzen" Klara musste lachen. Irgendwie hatte Amalia ein Talent sich in Schwierigkeiten zu bringen ähnlich, wie sie. Letzte Woche hatte sie ein Mädchen aus Huffelpuff angerempelt und darauf hin hatte Amalia dessen Maus in eine Kröte verwandelt. Professor Houch hatte sie zum Nachsitzen verdonnert bei Dumbledore.

„Black, Kama. Was gibts denn hier zu lachen?" ertönte die sarkastische Stimme von Draco.

„Nix. Was sollte es denn auch zu lachen geben, Draco? Wie können wir es wagen" erwiderte Amalia noch sarkastischer. Draco blickte sie verwirrt an und eine Sekunde später verfielen alle drei in ein schallendes Gelächter.

Kleine Tatze - die Tochter von Sirius BlackWhere stories live. Discover now