42 Familien

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Der nächste Morgen kam schneller, als gedacht und auch obwohl Klara mittlerweile fast sieben Stunden geschlafen hatte, blieb ihr der Weihnachtsabend noch wie ein Film im Gedächtnis hängen. Das Essen, die Schneeballschlacht und das Aufeinandertreffen mit Remus und Tonks waren kleine Szenen in dem zusammengesetzten Bild des wunderbaren und lustigen Abends. So ein schönes Weihnachten hatte sie lang nicht mehr gehabt, dachte sie und das lag vor allem an der Tatsache, dass sie fast noch nie ein Weihnachten mit mehr als drei Leuten gefeiert hatte. Es war eine ganz neue Erfahrung für sie, die ihre Gefühle in den sorgenlosen Himmel schoben. Genauso könnte es jedes Jahr sein. Voller Gemeinschaft, Spaß und unverhoffter Ereignisse.

Mühselig raffte sie sich aus ihrem Bett auf und zog sich an. Nach ein wenig überlegen, was an einem Weihnachtsmorgen wohl angemessen war, entschied sie sich für eine schwarze Stoffhose und einen dunkelblauen Rollkragenpulli. Mit einem geschwinden Blick überflog sie nochmal ihr etwas unordentliches Zimmer. Klamotten, Papier und Handtücher sammelten sich auf dem dunklen Holzboden und dieser schrie förmlich danach wieder aufgeräumt zu werden, aber dafür blieb an Weihnachten keine Zeit. Auf ihrem Schreibtisch befanden sich zwei wunderschön eingepackte Pakete. Ein kleines in dunkelroter Verpackung und ein dünnes großes in grauem Papier. Es waren die Geschenke für Fred und ihren Vater. Bei Sirius war es nie schwer ein Geschenk zu finden, denn seid einigen Jahren schenkten sie sich jedes Jahr dasselbe. Ein Schalplatte mit den schönsten Lied, was sie das Jahr über gehört hatten. Und dann an Silvester tanzten die beiden darauf und genossen den witzigen Moment zusammen. Es war eine Tradition zwischen ihm und ihrer Mutter gewesen und jetzt hatten Vater und Tochter diese weitergeführt. Dieses Jahr hatte sie sich für ein Lied von einer Muggleband namens die „Beatles" entschieden, was zwar schon ein wenig älter war, aber trotzdem noch schön klangvoll. Das würde ihm sicher gefallen. Bei Fred war es schon ein wenig schwerer gewesen etwas auszusuchen, aber schlussendlich war es dann doch ein selbstgeflochtener Talisman geworden. Tagelang hatte sie daran gesessen und versucht die Muster so hin zu bekommen, dass es aussah als würden ein Löwe und eine Schlange sich umarmen. Und dann waren da noch die Glücks-Zaubersprüche gewesen, die einiges an Zeit auf sich genommen hatten, aber jetzt brachte er wirklich Glück, hoffte sie.

Mit den Geschenken bepackt ging Klara in die Küche und hörte schon von weitem ein reges Lachen und Rufen aus dem Kellerraum. Die schienen wohl schon viel Spaß zu haben. Sie musste lachen und betrat strahlend das Zimmer.

Das Mädchen hatte gerade die Tür geöffnet da flog ihr auch schon ein kleiner Feuerwerkskörper entgegen. Fred und George, dachte sie belustigt. Die beiden ohne ihre Erfindungen wären wahrscheinlich, wie Schokokuchen ohne Schokolade.

„Frohe Weihnachten", begrüßte sie die Weasley Familie, Harry, Hermine, Remus und einen verkaterten Sirius. Er saß dort über einem Glas Wasser und konnte nur mühsam die Augen offen halten. Da hatte wohl nicht nur Tonks am gestrigen Abend zu tief ins Glas geschaut.

„Dir auch Frohe Weihnachten, Klara", erwiderten Molly und die Zwillinge nacheinander und wieder setzte sie sich auf einen Stuhl neben Fred. Sie hatte einen riesigen Spaß den Zwillingen dabei zu zusehen, wie sie mit einem weiteren Böller Rons Müsli zum explodieren brachten. Hermine und Ginny lachten laut auf und Rons geschockter Blick wanderte über das zermatschte Müsli, das auf dem ganzen Boden verteilt war.

„Jungs! Ihr räumt das sofort auf und keine Explosionen am Tisch!", schrie Molly dann und fasste sich kopfschüttelnd gegen die Stirn.

„Ach das macht doch nichts, Molly!", sagte Sirius amüsiert und ließ mit einem Schwung des Zauberstabs den klebrigen Brei verschwinden, was Fred und George ein bestätigendes Grinsen ins Gesicht zauberte. Er wohl auch noch ein halbes Kind, wenn es um Scherze ging.

Klara sah Fred an. Dieses blaue Hemd stand Fred so gut und auch die zerzausten Haare ließen sie innerlich, wie Wachs schmelzen. Als sie bemerkte, wie sie ihn anstarrte, löste sie sich wieder von ihm und schaute auf den Tisch als wäre nichts. Es war zwar eine offizielle Beziehung und Sirius war auch einverstanden damit, aber es musste trotzdem nicht sein, dass jemand sah welche Gedanken sie gerade im Kopf hatte. Jedoch ließ sie es sich auch nicht nehmen eine Hand auf seinen Oberschenkel zu legen. Verschmitzt lächelte er unauffällig in ihre Richtung. In seinem Blick fand sie ähnliche Spannung. Es bekam sonst niemand mit, da das Frühstück an diesem Morgen besonders lecker schmeckte. Molly hatte Pfirsich Marmelade gemacht und die schmeckte einfach herrlich.

Kleine Tatze - die Tochter von Sirius BlackWhere stories live. Discover now