79 | rock, paper, scissors

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„Taehyung?"
„Hm?"
„Ist alles in Ordnung mit dir?"
„Klar, alles bestens. Mir geht's großartig."
„Tut es nicht."
„Und ob... hey, würde es dir was ausmachen, wenn du dein Handy weglegst?"
„Du kannst dich auch ohne meine Hilfe auf mir austoben."
„Macht aber nur halb so viel Spaß."

Genervt ließ Jeongguk sein Handy sinken und schob es auf das kleine Schränkchen neben ihrem Bett.
Taehyung lag auf ihm, bearbeitete seit fünf Minuten sanft seinen Hals und versuchte ihn ständig dazu zu bewegen sich aufzusetzen, damit er ihm das T-Shirt über den Kopf ziehen konnte.

Es war am frühen Abend und entweder war der Prinz kurz davor sich zu Tode zu langweilen oder ihn beschäftigte irgendetwas und er wollte nicht darüber reden. In der Hinsicht war Taehyung absolut nicht erwachsen.

Eigentlich wollte Jeongguk auf so ein Gehabe nicht reinfallen, aber so langsam störte es ihn, dass Taehyung einfach nicht aufgab.
Er hatte doch nur ein wenig Flappy Bird spielen wollen.

„Komm schon... ich mach auch die ganze Arbeit."
„Ich bin gerade nicht in der Stimmung. Außerdem kommen Yoongi und Namjoon gleich mit Pizza wieder."
„Wär kuscheln auch in Ordnung?"
„Tust du doch gerade sowieso..."

Resigniert ließ Taehyung den Kopf auf Jeongguks Brust sinken und lauschte auf das ruhige Herzklopfen des jungen Mannes. Jeongguk atmete tief ein und strich dann sanft durch Taehyungs dunkle Locken. Irgendwann spürte er kalte Finger an seiner Seite, die sich immer weiter runter schoben, bis der Prinz an dem Bund seiner Boxershorts angekommen war und ihn so langsam wie möglich anhob.

„Ernsthaft...", brummte Jeongguk. „Lass es und sag mir einfach, was los ist."
Sofort war die Hand wieder weg und Taehyung ließ sich von ihm herunter rollen, bis er neben ihm auf dem Rücken lag und stumm die Decke anstarrte.

„Hey..." Lächelnd setzte Jeongguk sich auf und stupste ihn mit dem Fuß an. „Du musst nicht beleidigt sein. Es ist nur immer so, dass irgendwas ist, wenn du so aufdringlich bist."
„Bin ich aufdringlich?"
„Ein bisschen. Aber das ist okay. Versuchs in drei Stunden nochmal wenn ich müde bin, ein Bier intus hab und wir einigermaßen einen Plan gemacht haben, was als Nächstes passiert..."

Taehyung seufzte schwer und drehte sich auf die Seite.
„Es ärgert mich nur, dass ich das mit Taeyeon nicht schon früher gemerkt hab. Sie hat ein Landhaus in ihrer Heimatprovinz, was sie von meinem Onkel geerbt hat, aber trotzdem ist sie immer bei uns gewesen und hat sich im Schloss eingenistet. Ich fand sie schon immer ein bisschen... zu viel. Von ihrer Art her. Aber ich hatte keine Ahnung, dass sie uns so sehr hasst..."

„Ich glaub nicht, dass sie euch gehasst hat. Sie war nur verdammt neidisch darauf, was ihr habt", murmelte Jeongguk. „Und dass ihr das Land trotz Startschwierigkeiten gut regiert habt."

„Mein Vater wollte sich mit den Steuergeldern von diesem Jahr eine private Golfanlage bauen. Wir haben das Land nicht gut regiert, Jeongguk. Mach dir nichts vor." Auf Taehyungs Gesicht lag ein abfälliges Lächeln und er legte eine Hand auf Jeongguks Oberschenkel, ehe er sich ebenfalls aufsetzte.

„Soll das heißen, dass du doch nicht versuchen willst, zurück ins Schloss zu kommen?", fragte Jeongguk erschrocken. War das nicht von Anfang an der Plan gewesen? „Wozu haben wir sonst die halbe Bibliothek mitgeschleppt?"

In diesem Moment wurde Taehyungs Grinsen breit und sein Blick so hinterhältig, wie Jeongguk es von damals kannte, als er ihm seinen Entführungsplan damals im Garten erläutert hatte.
„Wie gesagt, ich kenne meine Cousine. Wir müssen nur darauf warten, dass sie es noch mehr verkackt als wir... und dann schlagen wir zu."

Jeongguk sah ihn einen Moment lang direkt in die Augen. Irgendwann jedoch konnte selbst er diesem Blick nicht mehr standhalten.
„Hab ich dir eigentlich jemals gesagt, wie viel schärfer es dich gemacht hat, dass du komplett verrückt bist?"
„Ernsthaft? Hätte ich das gewusst, wären wir viel schneller im Bett gelandet."
„Wir sind auch so ziemlich schnell im Bett gelandet."
„Nicht schnell genug..."

Coup d'état ⇢ TaekookWhere stories live. Discover now