14 | the bracelet

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„Guten Morgen Jeongguk."

Taehyung hatte den Hoodie gegen ein weißes T-Shirt getauscht und es ordentlich in die Hose gesteckt.
Spießer, schoss es Jeongguk durch den Kopf, ehe ihm einfiel, dass sein Hemd ebenfalls in der Hose steckte. Und dass er ein Hemd trug.

„Morgen", antwortete er verbissen und machte einen Schritt zurück, als Taehyung in den Raum kam und Namjoon die Tür hinter dem Prinzen schloss. Als ob er das nicht selbst könnte.

Jeongguk wusste nicht wohin er sehen sollte. Würde er ausweichen, würde er Schwäche und seine Nervosität zugeben und Taehyung hätte gewonnen in seiner Rolle als hoheitliche Autoritätsperson, die bekam, was sie wollte. In dem Fall ihn.

Also ging er in die Offensive und starrte abwartend zurück.
Taehyungs Blick tat weh.
Jeongguk schien jede einzelne Stelle an seinem Körper zu spüren, wo er hinlangte, und war gerade versucht noch einen weiteren Schritt nach hinten zu machen, als Namjoon sich auf einmal räusperte.

„Ich glaub... ich lass euch zwei mal allein."
„Nein warte", rief Jeongguk sofort verzweifelt und atmete tief durch um nicht zu heulen. Er wollte nicht mit Taehyung allein sein. Der Typ machte ihm Angst. Er hatte ihn entführen und sich danach knapp eine Woche lang nicht wieder blicken lassen. „Kommst du... irgendwie noch mal wieder?"

„Mal schauen. Ich bleib auf jeden Fall in der Nähe, falls irgendetwas passieren sollte", lächelte Namjoon freundlich und Jeongguk spürte, wie ihn jeder Mut verließ, als sich die Tür hinter ihm schloss und er wieder allein war.
Allein mit einem Prinzen.

„Ich... ähm ... ich hab was für dich", meinte Taehyung leise und setzte einen Rucksack ab, der Jeongguk bis jetzt noch nicht aufgefallen war.
Obwohl... es war nicht ein Rucksack. Es war sein Rucksack.

„Du hast ihn mitgenommen?"
Ein Teil seiner Anspannung fiel von Jeongguk ab und er fing an zu lächeln, als Taehyung ihm den Riemen hinhielt. „Danke. Ehrlich. Ich dachte, ich seh das Ding nie wieder."

Erleichtert nahm Jeongguk ihm den Rucksack ab und setzte sich aufs Bett, um die Sachen herauszuholen. Seine Brieftasche war noch da mit all dem Geld und seinem Kartenwald, ebenso wie seine Wechselklamotten, die Bananenmilch und seine Kekse. Sofort packte Jeongguk alles aus und warf es auf sein Bett, um sein Handy zu suchen, das vermutlich irgendwo zwischengerutscht sein musste, bis ihm etwas auffiel...

„Wo ist mein Laptop?", fragte er leise und drehte sich zu Taehyung um, der ihm gefolgt war. Sein Blick glitt nachdenklich über die ausgebreiteten Klamotten, bis er sich schließlich über Jeongguks Jogginghose beugte und sie hochnahm.

„Du hast es nicht weggeworfen", grinste er und zog das Armband mit dem violetten Kiesel aus der Tasche. Zufrieden hielt er es hoch und beobachtete, wie der Stein das Licht auffing.

„Ja, aber vor schlechten Gedanken hat es mich auch nicht beschützt", pampte Jeongguk zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, um Taehyung einen vielsagenden Blick zuzuwerfen, doch der Prinz ignorierte ihn.

„Du hast es ja auch nicht getragen", meinte er nur und sah wissend zu Jeongguk herunter, als wäre er sich absolut sicher, ihm in jeder erdenklichen Form überlegen zu sein.
Finster erwiderte Jeongguk seinen Blick.

Dieses aufgeblasene Gehabe drückte ihm heftiger als erwartet auf seine gute Laune vom Morgen. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Herz einen kleinen, erschrockenen Hüpfer machte, als Taehyung sich vor ihn auf den Boden kniete. Vermutlich in der Erwartungshaltung, dass Jeongguk seine Hand ausstreckte, doch der starrte ihn nur herausfordernd an, bis Taehyungs ernstes Gesicht sich zu einem Grinsen verzog.

„Wow... Yoongi meinte, dass du dickköpfig bist, aber... wow."

„Wo ist mein Laptop?", wiederholte Jeongguk seine Frage und Taehyung stand auf, um das Armband zurück in die Tasche der Jogginghose zu stecken.

„Der ist bei mir."
„Und mein Handy?"
„Auch."
„Und warum?"
„Damit du nicht herausfindest, wo du bist und dir Hilfe holen kannst?"
„Schon klar, aber warum?", wiederholte Jeongguk seine Frage noch ein wenig genervter.

Ihm reichte die ganze Maskerade. Dieser Mann hatte ihn entführen lassen und hielt ihn irgendwo im Nichts fest. Zwar ging es ihm vermutlich noch besser als es jemals Zuhause der Fall gewesen war, doch trotzdem musste diese ganze Aktion doch seine Gründe gehabt haben. Und die wollte er endlich erfahren. Nachdem er viel zu lange im Dunkeln herumgetappt war und gestern sogar Hauptdarsteller eines Erpressungsvideos spielen musste, ohne etwas davon zu wissen, geschweige denn zu wissen, für wen das Video bestimmt war. Die Einzigen, die für ihn freiwillig Geld bezahlen würden, waren Hoseok, Jimin und seine Mutter.

„Warum das alles hier?"

Inzwischen war es Jeongguk egal, wer hier vor ihm stand. Er war noch nie von der Hierarchie ihres Landes überzeugt gewesen und Taehyung stritt auch in keinster Form ab, ihn hier gegen seinen Willen gefangen zu halten.
Gefangen. Wie Verfolgte ihm Mittelalter.

Sie waren auf einer Augenhöhe und er hatte alles Recht der Welt dazu sauer zu sein.
Außerdem sagte ihm etwas, dass Taehyung ihm nicht wehtun würde. Nicht so sehr, wie Yoongi ihm wehgetan hatte.

„Wann warst du das letzte Mal draußen?", fragte Taehyung jedoch nur und sah zu Jeongguk zurück.

„Keine Ahnung. Seit ihr mich hier festhaltet? Ich hab das Zeitgefühl verloren", gab er ehrlich zu, bereit in die Offensive zu gehen und noch irgendetwas hinterher zu setzen.

„Hättest du Lust auf einen kleinen Spaziergang? Ich glaub, ich schulde dir ein paar Antworten auf deine Fragen."












Mein Leben lang hab ich die MCU Filme nicht einmal mit dem Arsch angeguckt und letzte Woche hab ich neun davon gesehen... und es ist so gut... bitte helft mir...

Songempfehlung des Tages:
Am I wrong [Nico & Vinz]

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